- Citigroup und J.P. Morgan Chase drohen Untersuchungen in den USA - Turon, 24.07.2002, 16:22
- :20am 07/24/02 [C] CITIGROUP UPPED TO 'BUY' AT J.P. MORGAN ;-)) (owT) - No_Fear, 24.07.2002, 16:38
- Wieso nicht gleich Very,very, aggresivity (?) Strong Buy auf Kredit auf US-Luft? - Turon, 24.07.2002, 16:57
- :20am 07/24/02 [C] CITIGROUP UPPED TO 'BUY' AT J.P. MORGAN ;-)) (owT) - No_Fear, 24.07.2002, 16:38
Citigroup und J.P. Morgan Chase drohen Untersuchungen in den USA
Washington, 24. Jul (Reuters) - Den beiden gröĂten US-Finanzinstituten Citigroup und J.P. Morgan Chase drohen nach Angaben eines Senats-Ausschusses Untersuchungen durch die US-Börsenaufsicht SEC sowie der US-Justizbehörden im Zusammenhang mit der Verwicklung in den Enron-Bilanzskandal. Der Ausschuss des US-Senats werde den Fall an die Behörden weiterleiten, sagte der Ausschuss-Vorsitzende Carl Levin in der Nacht zum Mittwoch nach einer zehnstĂŒndigen Anhörung von Mitarbeitern beider Banken.
Die beiden Banken stehen dem Untersuchungsausschuss zufolge unter Verdacht, dem mittlerweile insolventen Energie-HĂ€ndler Enron und zehn weiteren Unternehmen Kredite in Milliarden-Dollar-Höhe mittels verschleierter Rohstoff-GeschĂ€fte bereitgestellt zu haben. Citigroup und J.P. Morgan hĂ€tten an den GeschĂ€ften krĂ€ftig verdient und die Idee an mindestens zehn weitere Unternehmen verkauft. Bei den Transaktionen hĂ€tten die Unternehmen mit dem Wissen der beiden Banken Finanzhilfen nicht als Kredite, sondern als Cash-Flow verbucht. Mitarbeiter der Finanzinstitute wiesen die VorwĂŒrfe zurĂŒck.
An den europĂ€ischen AktienmĂ€rkten gaben Finanztitel am Mittwoch krĂ€ftig nach. Investoren befĂŒrchten nach HĂ€ndlerangaben, dass die Finanzbranche weiter durch die Geschehnisse um den Enron-Skandal in Mitleidenschaft gezogen werde. Am Dienstag waren die Aktien der beiden US-GroĂbanken bereits an der Wall Street krĂ€ftig eingebrochen, nachdem sich die VorwĂŒrfe erhĂ€rtet hatten.
Citigroup und J.P. Morgan zĂ€hlen auch zu den gröĂten GlĂ€ubigern des US-Telekomkonzerns WorldCom, der am Sonntag GlĂ€ubigerschutz beantragt hatte und damit Enron als bislang gröĂten Konkurs-Fall der US-Firmengeschichte auf Platz Zwei verwiesen hatte.
AUSSCHUSS - ENDE NOCH NICHT IN SICHT
"Meiner Ansicht nach ist das eine ziemlich traurige Geschichte und da dĂŒrfte wohl noch einiges mehr ans Licht kommen", sagte Levin. In den Jahren von 1992 bis 2001 haben J.P. Morgan und Citigroup nach den Erkenntnissen des Ausschusses Enron zu Ă-l- und Gas-Transaktionen von eigens geschaffenen Off-Shore-Firmen verholfen. Diese Transaktionen hĂ€tten Enron Kredite in Höhe von 8,5 Milliarden Dollar eingebracht. Die Struktur der GeschĂ€fte habe es erlaubt, dass Enron die Einnahmen von den Firmen als Cash-Flow aus dem laufenden GeschĂ€ft verbuchen konnte anstatt diese als Kredite zu verbuchen.
Citigroup und J.P. Morgan hĂ€tten an den komplexen Transaktionen krĂ€ftig GebĂŒhren und Zinszahlungen kassiert, wie der Ausschuss weiter herausfand. Die GeschĂ€fte seien derart erfolgreich gewesen, dass die beiden Banken die Ideen bĂŒndelten und an andere Firmen quasi weitervermarkteten. J.P. Morgan Chase habe den Ausschuss informiert, mit sieben anderen Firmen neben Enron eine Zahlungs-Praxis wie im Fall Enron begonnen zu haben, hieĂ es weiter. Citigroup signalisierte, die Idee an 14 weitere Unternehmen herangetragen und sie mindestens an drei erfolgreich verkauft zu haben.
Levin bezeichnet das GeschĂ€ft mit den ZuflĂŒssen von Firmen, welche die EmpfĂ€nger-Unternehmen als Vorauszahlungen verbuchten, als BilanzfĂ€lschung."Chase und Citigroup wussten, was Enron da tat, halfen Enron und profitierten von diesen Aktionen", sagte Levin.
BANKEN-MITARBEITER WEISEN VORWĂRFE ZURĂCK
Die vor dem Ausschuss befragten Mitarbeiter beider Banken wiesen die VorwĂŒrfe zurĂŒck. Die Praxis solcher Vorauszahlungen sei in der Branche ĂŒblich. Zudem erschienen die GeschĂ€fte mit Enron auf Basis des damaligen Wissenstandes ĂŒber den EnergiehĂ€ndler und dessen WirtschaftsprĂŒfer als legitim."Die auftauchenden Fakten allerdings lassen darauf schlieĂen, dass Enron nicht das Unternehmen war, was wir gedacht hatten", sagte David Bushnell, Chef der Risiko-Management-Sparte der Citigroup. Die Banken erklĂ€rten zudem, es sei nicht ihr Fehler gewesen, dass Enron die Zahlungen falsch verbuchte."Wir bieten unseren Kunden keine Bilanz-Beratung an", sagte Jeffrey Dellapina von J.P. Morgan Chase, der mit den Enron-GeschĂ€ften zu tun hatte.
Rick Caplan, der bei der Citigroup das Kredit-Derivate-GeschĂ€ft in Nordamerika mitverantwortet, sagte:"Enron hat der Citibank versichert, dass die Bilanzierungspraxis mit den Vorauszahlungen vollstĂ€ndig von Arthur Andersen, die damals zu den fĂŒhrenden US-WirtschaftsprĂŒfern zĂ€hlten, untersucht wurde."
ANDERE BANKEN EBENFALLS INVOLVIERT
Enrons ehemalige WirtschaftsprĂŒfungsgesellschaft Arthur Andersen war im Juni fĂŒr schuldig befunden worden, im Enron-Fall die Justiz behindert zu haben. Die Gesellschaft hatte angesichts einer drohenden Untersuchung des Falls Unterlagen und Dokumente im groĂen Stil vernichtet.
Wie der Ausschuss weiter herausfand, wÀren die gesamten Schulden von Enron im Jahr 2000 um 40 Prozent höher ausgefallen und die Einnahmen aus dem GeschÀft um 50 Prozent geringer, wenn es die Praxis der Vorauszahlungen nicht gegeben hÀtte.
Neben J.P. Morgan und der Citigroup sind den Angaben des Ausschusses zufolge auch andere Banken mit einem Gesamtvolumen von einer Milliarde Dollar involviert. Dies seien die Banken Credit Suisse Group Inc., Barclays Plc, FleetBoston Financial Corp, Royal Bank of Scotland Group Plc und Toronto-Dominion Bank.
An den europĂ€ischen AktienmĂ€rkten gaben Finanztitel am Mittwoch nach, was HĂ€ndler unter anderem auf die Entwicklungen in den USA zurĂŒckfĂŒhrten."Es ist das Nachbeben, das heute Nacht aus den USA kam", sagte Stephen Ford, Investment Manager in London. Die Verluste bei Bankenaktien seien nun die Quittung fĂŒr alle, die Enron behilflich waren. Der Index fĂŒr den europĂ€ischen Bankensektor gab um knapp 4,35 Prozent nach wĂ€hrend der Gesamtmarkt mit 3,3 Prozent im Minus lag.
Kommentar:
Sehr geehrter Herr Stephen Ford - es ist keine Quittung fĂŒr Enron, oder Worldcom - Sie Idiot - es ist die Quittung fĂŒr gesockartige Gezocke, massivste Manipulation, und kriminelle Machenschaften. Und das schöne ist - es ist erst der Anfang, sowohl von Quittungen, wie von FĂ€lschungen, die diese Banken demnĂ€chst begehen werden, wenn sie es denn ĂŒberhaupt noch können.
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