- US-Kriegsvorbereitungen: Mehr Ã-l aus Afrika - Wal Buchenberg, 26.07.2002, 08:04
- die Krisenherde von Morgen, damit der Polizist eingreifen"darf"?!?!?!? (owT) - Ricoletto, 26.07.2002, 08:26
- Re: US-Kriegsvorbereitungen: Mehr Ã-l aus Afrika - Cosa, 26.07.2002, 10:39
US-Kriegsvorbereitungen: Mehr Ã-l aus Afrika
Von Michael Peel, Lagos
"Die USA wollen Ihre Abhängigkeit vom Ã-l-Import aus Nahost verringern. Vor allem wollen sie sich für den Kriegsfall absichern.
Die US-Regierung interessiert sich verstärkt für die afrikanischen Erdöl-Staaten. Industrie- und Regierungsvertreter vor Ort sehen in der Suche nach neuen Ã-llieferanten die Absicht Washingtons, sich gegen eine Unterbrechung oder Reduzierung der Lieferungen aus Nahost abzusichern - etwa im Falle eines Krieges gegen Irak.
"Die USA sehen sich derzeit die Region um den Golf von Guinea an", sagt Hassan Tukur, Vizedirektor einer gemeinsamen Erdöl-Behörde von Nigeria, São Tomé und Principe. Wie ernst die USA das Thema nehmen, zeigt auch der Besuch eines hochrangigen Vertreters aus Washington bei den beiden größten Ã-lproduzenten Afrikas diese Woche: Der für die Region zuständige Staatssekretär im US-Außenministerium, Walter Kansteiner, wird am Donnerstag in Nigeria erwartet. Am Dienstag hatte er bereits mit dem angolanischen Präsident José Eduardo dos Santos gesprochen.
Mehr Zusammenarbeit mit Russland
Das US-Außenministerium gibt auch offiziell an, Erdöl stehe auf Kansteiners Agenda. Washington versucht seit den Anschlägen vom 11. September, die Abhängigkeit vom Ã-limport aus dem Nahen und Mittleren Osten zu verringern. Neben einer verstärkten heimischen Förderung setzten sie auch auf neue Lieferanten im Ausland. So wurde die Zusammenarbeit mit Russland verstärkt.
Beobachter werten das jetzige US-Interesse an Afrika aber auch als Hinweis auf einen möglichen Krieg gegen Irak. Medienberichten zufolge prüft Washington im Rahmen seiner Kriegsplanungen auch die eventuellen wirtschaftlichen Folgen. Durch die Erschließung neuer Lieferquellen für Erdöl würden Vorkehrungen für den Fall getroffen, dass ein Angriff auf Irak den Zugang zum Ã-l des Nahen Ostens erschwert, heißt es.
Große Reserven in Nigeria und Angola
Nigeria fördert pro Tag rund zwei Millionen Barrel Ã-l (ein Barrel einspricht 159 Litern) und ist derzeit der fünftgrößte Ã-llieferant der USA. Die Ã-lfördermenge Angolas liegt knapp unter einer Million Barrel, wächst aber stark an. Beide Länder haben vor der Küste große Reserven, die noch nicht erschlossen sind. Nigeria zum Beispiel könnte seine Förderkapazitäten in nur wenigen Jahren um 50 Prozent steigern.
"Die Nato-Partner sind das Thema Angebot und Nachfrage durchgegangen", sagt ein Manager eines in Nigeria aktiven Ã-lkonzerns."Die US-Regierung nutzt das Thema Sicherheit, um auf die Ã-lfirmen und die nigerianische Regierung einzuwirken."
Die US-Regierung hat in den vergangenen Monaten zu Hause bereits für ein stärkeres - auch militärisches - US-Engagement in West- und Zentralafrika geworben. (...)“
Aus: FTD, 25.7.2002
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