- @dottore, aus Deinen Büchern zum Gold - DowJames, 28.07.2002, 23:55
- Re: *Plan zur Rettung des US-Finanzsystems* Autor: dottore? - Wal Buchenberg, 29.07.2002, 08:35
- Re: Ja - guter Gedanke Wal - R.Deutsch, 29.07.2002, 09:16
- Re:.. Rettung des US-Finanzsystems - Wal - nereus, 29.07.2002, 09:17
- Du fragst: Ist das möglich? Ich frage mich: Was ist die eigene Logik des Plans? (owT) - Wal Buchenberg, 29.07.2002, 10:11
- Re: *Plan zur Rettung des US-Finanzsystems* Autor: dottore? / NIE! - Diogenes, 29.07.2002, 14:35
- Re: *Plan zur Rettung des US-Finanzsystems* Autor: dottore? / NIE! - Euklid, 29.07.2002, 14:54
- Re: Was soll das? Erkläre es ZUM LETZTEN MAL! - dottore, 29.07.2002, 15:26
- Re: Zur Plausibilität des 10-Prozent-Goldstandards - Ecki1, 29.07.2002, 16:30
- Re: *Plan zur Rettung des US-Finanzsystems* Autor: dottore? - Wal Buchenberg, 29.07.2002, 08:35
Re: *Plan zur Rettung des US-Finanzsystems* Autor: dottore?
>Im Buch"Der Kapitalismus" auf Seite 439 steht geschrieben:
>"Mit dem neuen"Goldstandard" könnten die leitenden Herren Amerikas
>das ansonsten unausweichliche Desaster durch eine Rucki-zucki-Entschuldung
>und ein neues Dollar-Preisniveau abwenden und ihren Kopf noch einmal
>aus der Schlinge ziehen."
>Bei dieser"ex ante" Lösung solle Gold drastisch aufgewertet
>werden um die (Dollar-)Papierschulden damit quasi zu tilgen.
>Und auf Seite 440 weiter:
>"Die goldene Lösung ex ante setzt ein ansatzloses Zuschlagen voraus.
>Sobald auch nur der Hauch eines Gerüchts über solche Machenschaften
>die Runde macht (..), sobald irgendwo das Wort"Gold" im Zusammenhang
>mit der"Lösung der Internationalen Schuldenkrise" fällt,
>muß der Goldpreis explodieren. Denn einen solchen Profit läßt sich keiner
>entgehen. Wer heute (Sommer 1986) Gold irgendwo zwischen 330 und 360 Dollar
>pro Unze kauft, würde ja mindestens mit dem Zehn- wenn nicht Zwanzigfachen
>"belohnt", von den Damen und Herren, die das mit Goldaktien, Goldoptionen
>oder gar mit Goldaktien-Optionen machen, ganz zu schweigen.
>Da würden dann Profite von Zehntausenden von Prozenten hereinbranden."
>weiter auf Seite 441:
>"Die Goldlösung ex ante spielt den beiden größten Feinden
>des westlichen Monopolkapitalismus in die Hände: der Sowjetunion
>und Südafrika."
>Nun, beide scheinen jetzt geläutert. Spricht also heute (im Gegensatz zu
>1986) nichts mehr gegen die Lösung. Das Problem wäre jetzt nur noch, das
>ganze Gold gerecht aufzuteilen und dafür zu sorgen, daß es in so wenig
>private Hände wie möglich kommt. Denn wenn Gold drastisch aufgewertet
>wird, sind die Länder, die jetzt am meisten Gold besitzen (z. BSP: Indien)
>plötzlich die reichsten der Welt. Das ist sicher nicht gewollt.
>Also doch ein Lösung der Krise durch einen neuen Goldstandard?
>Ich meine, das wäre doch ein Lösung. Was spräche dagegen?
>Schriebst Du nicht weiter unten, so etwas ähnliches werde bereits
>in den Machtzirkeln diskutiert? Man scheint sich also bereits
>in"gewissen Kreisen" über dieses Thema Gedanken dazu zu machen.
>Gruß
>DJ
Hallo DJ,
der"Plan zur Rettung des US-Finanzsystems, den dottore gestern hier im Forum rausgelassen hat, liegt wohl ganz auf der Linie, die dottore hier beschreibt. Ob der Plan gar von dottore selbst stammt?
Damit er in der Menge der Postings nicht in Vergessenheit gerät: Hier nochmal das Posting von dottore (plus ein Kurzkommentar von mir):
Hi,
es kursiert ein Paper, das die Möglichkeiten eines neuen GS andenkt. Die Quelle ist aus dem G8-Zirkel. Der Konfident ist der Sprache, in der das Paper ihr vorliegt (welche habe ich nicht rauskriegen können) nur bedingt mächtig, das Papier aber definitiv auf american quarto geschrieben, wie auf Nachfrage ausdrücklich bestätigt wurde.
Ausgangspunkt das Übliche. Vertrauenskrise usw. Dann erfolgt eine Gegenüberstellung der Banknoten im Euro-Raum und der USA mit ca. 1,3 Bio. Zur neuen Deckung werden die beidseitigen"nationalen" Goldbestände addiert, ca. 13.000 Tonnen. USA wollen letzte Reserve halten und die an IMF gegebenen Goldreserven werden, soweit erkennbar, nicht einbezogen.
Grob gerechnet würde von einer Gold/Euro-Parität ausgegangen und damit letztlich von einer Parität zu Gold von 10: 1 g, nur auf ausstehende Noten bezogen. Riesige Hin- und Herrechnungen...
Um die Sache zu starten, sollen jeweils ca. 10 und 5 g (fein) schwere"starting coins" geprägt werden. Offenbar stand die"Goldmark" der Buba Pate, nur dass damals 1 Mark drauf stand. Jetzt würde 100 bzw. 50 drauf stehen. Damit quasi eine Verankerung im Markt via Marktpreis.
Münzen nur in kleinem Umfang ausgeprägt, sozusagen als Signal. Rest des Goldes als Deckung und gegen Noten über Parität abrufbar.
Deckung soll komischerweise aber nur 10 % sein, was ein gewaltiges Potential für weitere Goldabgabe schüfe. Die soll im üblichen Verfahren (Offenmarktgeschäfte) geschehen. Wie das ausgeschaukelt werden soll, habe ich nicht enträtseln können.
Alte Münzen werden wieder als kursant erklärt, also 20-$-Eagle wieder als 20 $. Was die sich dabei denken, weiß ich nicht. Franc- oder Markstücke aus alter Zeit zu Euro-Parität umgerechnet.
Unterem Strich soll Gold nach Maßgabe der Haltung der 10%-Deckung auch angekauft werden, in specie. Damit es keinen"Schnitt" der privaten Goldhalter gibt, sei genügend Gold im Pool vorhanden, um den Preis so zu drücken, dass kein Verkauf erfolgt. Es entsteht also in der ersten Phase ein gespaltener Markt.
Es gibt einen Passus, wo das Poolgold dem tatsächlich verfügbaren Privatgold gegenübergestellt wird, letzteres ohne Schmuckgold, von dem man annimmt, dass dessen Markteinschleusungskosten zu hoch seien, um es einschmelzen zu lassen.
Der Preis für Privatgold in $ oder € soll offenbar per dauernde physische Abgaben aus dem Pool jeweils gedrückt werden, damit er sich schließlich so einpendelt, dass mit der 1/10-Deckung dauerhaft gearbeitet werden kann. Deckung wird in diversen Varianten durchgespielt.
Minen werden Andienungszwang an Pool haben, können also nicht mehr als Anbieter auf freiem Goldmarkt in Erscheinung treten. Einzelne Minen lang und breit aufgeführt.
Offenbar sperrt sich London vehement. Soll aber vor die Alternative gestellt sein, entweder Euro/Dollar beizutreten oder den Londoner Goldmarkt zu verlieren.
Dagegen steht ein planmäßiges Herunterfahren der Goldproduktion, mit Stillegungsprämie und einer Versiegelungsprämie, so dass diese wieder öffnen können, sobald die Aktion abgeschlossen ist und die Produktivitätszuwächse bei den Spitzenminen im spill over auch auf die anderen Minen übergehen, die dazu dann wieder Investitionszuschüsse erhielten. Für Südafrika sind Ausgleichszahlungen in Hartwährung $ und € vorgesehen.
Als Zeitrahmen sind 20/25 Jahre in der Diskussion.
Wenn ich's richtig summiere, käme auf Dauer eine De facto-Parität von 85: 1 heraus, wenn 15 % des Poolgoldes zunächst verprägt würde. Was den Goldpreis dann schließlich in einem"controlled downmove" auf 45 $/€ /oz. fixieren sollte. Dies wohl auch, um Inflationserwartungen zu ersticken.
Die Notenbanken sind gespaltener Ansicht, da einige ihr Gold zum Tageskurs bilanzieren (Frankreich), andere (BRD) einen Ausgleichsposten gebildet haben, den sie sofort wieder aus der Bilanz nehmen könnten. Ein Ausgleich über die EZB soll geprüft werden, quasi ein vertikaler Finanzausgleich.
Es sind auch Umstellungen bei den öffentlichen Anleihen ins Auge gefasst, von denen man erwartet, dass sie als"gold covered" einen deutlichen Zinsabschlag erhalten, was im Gegenzug die nationalen Haushalte entlasten bzw. auf Dauer zu einem Ausgleich bringen würde. Umlaufende Anleihen sollten, sobald sich kein Zinsspread mehr zwischen $- und €-Raum (auf das Verschwinden des Zinsspreads bei Ã-ffentlichen dort wird ausdrücklich abgehoben) zeigt per Emittenten-Kündigung konvertiert werden.
An einer runden Parität zum Yen wird noch gefeilt. Japan erscheint wohl auch ausdrücklich als Tiefzins-Ideal, jedenfalls, was die öffentlichen Anleihen angeht.
Mehr derzeit nicht in Erfahrung zu bringen, auch nicht, ob es nur ein Working Paper irgendeines Sub Comittees oder Think Tanks ist oder mehr.
Jedenfalls scheint es nur um eine Banknoten-Deckung in Gold zu gehen, der die Staatssanierung quasi automatisch folgen soll. Vermutlich ist das Ganze so wirr und kompliziert, dass sich Insider, die davon Wind haben, auch keinen klaren Reim drauf machen können. Ob die aktuelle fast fallbeilartige Entwicklung bei Gold und Minen damit in Zusammenhang gebracht werden könnte, was nicht unlogisch wäre, weiß ich nicht.
Gruß!
<font color=red>Was ich dem entnehmen kann, das dottore rausgelassen hat, läuft es auf ein Planspiel hinaus: Wie kriegen die kapitalistischen Metropolen (Washington & Co.) (egal ob sie Goldproduzenten sind oder nicht) das Monopol auf Gold und damit die Bestimmungsmacht für den Goldpreis?
Der Gedanke wäre: als monopolistischer Bezieher von Gold (Schuldner) kriegen die Herren die"gelbe Kacke" fast umsonst - als Gläubiger der Geldbenutzer haben sie mehr oder minder unbegrenzt Kredit.
Oder anders: Der Marktpreis des Goldes wäre verschwunden. Der Bezugspreis für die Goldmonopolisten bleibt geheim. Der Währungspreis des Goldes kann dann beliebig festgesetzt werden.
(Ist vielleicht fachlich inkorrekt ausgedrückt, - bin ja kein Finanzfachmann - aber vielleicht verständlich genug).
Der ganze Plan (wenns so gemeint ist) wäre auf beiden Seiten auf Sand gebaut.
Bisher haben die USA-Finanzheinis gedacht, wenn alle Thermometer auf der Welt zerschlagen sind, gäbe es kein Fieber mehr. (Sprich: Wenn der Goldpreis eingefroren bleibt, dann könnten die"Währungshüter" frei am Wert ihrer Währungen herummanipulieren und keiner merkts!
Dieser Plan läuft darauf hinaus, dass die Mächtigen der Welt auf allen Fieberthermometern der Welt ständig die Nulllinien neu justieren wollen - um in jeder Wirtschaftslage immer neu feststellen zu können: Krisen sind unmöglich! - Eine Krise ist nicht in Sicht! - Nein, wir haben keine Krise! - Krise? Welche Krise? - Ja, wir hatten ein Krise gehabt, aber die war ganz kurz und ist vorbei! - Krisen sind unmöglich! usw. usf.
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Gruß Wal
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