- @dottore, aus Deinen Büchern zum Gold - DowJames, 28.07.2002, 23:55
- Re: *Plan zur Rettung des US-Finanzsystems* Autor: dottore? - Wal Buchenberg, 29.07.2002, 08:35
- Re: Ja - guter Gedanke Wal - R.Deutsch, 29.07.2002, 09:16
- Re:.. Rettung des US-Finanzsystems - Wal - nereus, 29.07.2002, 09:17
- Du fragst: Ist das möglich? Ich frage mich: Was ist die eigene Logik des Plans? (owT) - Wal Buchenberg, 29.07.2002, 10:11
- Re: *Plan zur Rettung des US-Finanzsystems* Autor: dottore? / NIE! - Diogenes, 29.07.2002, 14:35
- Re: *Plan zur Rettung des US-Finanzsystems* Autor: dottore? / NIE! - Euklid, 29.07.2002, 14:54
- Re: Was soll das? Erkläre es ZUM LETZTEN MAL! - dottore, 29.07.2002, 15:26
- Re: Zur Plausibilität des 10-Prozent-Goldstandards - Ecki1, 29.07.2002, 16:30
- Re: *Plan zur Rettung des US-Finanzsystems* Autor: dottore? - Wal Buchenberg, 29.07.2002, 08:35
Re: Was soll das? Erkläre es ZUM LETZTEN MAL!
Hi Wal,
>Hallo DJ,
>der"Plan zur Rettung des US-Finanzsystems, den dottore gestern hier im Forum rausgelassen hat, liegt wohl ganz auf der Linie, die dottore hier beschreibt. Ob der Plan gar von dottore selbst stammt?
Erstens hätte ich ihn straight formuliert, so was kann ich nämlich. Zweitens habe ich keine"Linie", sondern nichts als Cash, was bekanntlich keine Linie ist.
Ich gehe erstens davon aus - das schon seit langem -, dass wir eine DeDe kriegen.
Zweitens glaube ich, dass in einer DeDe alles fällt, gegen Cash, auch Gold.
Drittens schließe ich eine Gold-Hausse in $ nicht aus. Ich werde sie aller Voraussicht nach bloß nicht mitmachen. Denn eine Gold-Hausse in € oder CHF sehe ich nirgends. Wenn Gold gegen US-$ steigt, was sehr gut möglich ist, könnte ich nur daran profitieren, indem ich heble.
Viertes: Jedes Hebeln ist das Verlassen der Cash-Position. Dann wäre ich von Märkten, Brokern, Banken abhängig, denen ich derzeit nicht traue. Schließlich müsste mir meinen Papiergewinn jemand auszahlen, der ihn in gleicher Höhe als Verlust hat.
Oder anders:
Was will der klassische Gold-Bug wirklich? (War bekanntlich selbst lange genug ein solcher) Er denkt sich, Gold (physisch) würde steigen. Dies gegen Cash, gegen Titel und gegen sonstige Preise. Den Preisanstieg denkt er sich als Folge eines wachsenden Misstrauens in die gesamte Finanz- und Wirtschaftskiste.
Letztlich spekuliert er auf eine Kiste, die immer wackeliger wird und darauf, dass die Kiste trotzdem nicht umfällt und zerbricht. Zerbricht die Kiste nämlich, ist buchstäblich nichts mehr da, womit dann noch"Nachfrage" nach etwas ausgeübt werden könnte, von Krediten ganz zu schweigen. Je näher die Banken und das Finanzsystem also an den Kipp-Punkt kommen, desto klammer werden sie selbst.
Wenn die Kiste platzen sollte, werden Forderungen aller Art invalid, Kredite gibts keine mehr und es bleibt nur noch Cash im Publikum. Mit dem allein kann dann nachgefragt werden.
Dann kann ich mir überlegen, ob ich Gold nachfrage oder nicht. Warum jetzt? Die Kiste kann auch kurz vorm Platzen noch durch eine Massiv-Aktion aufgefangen werden, also freien Cash-Druck plus Hubschrauber.
Sollten die Herrschaften diese Nummer hinkriegen (was ich bestreite, aber ich kann mich durchaus täuschen), werde ich die Nummer sehen. Garantiert.
Dann hat sich das mit Cash erledigt und die Entscheidung steht an, was mit dem Cash kaufen. Das kann Gold sein oder auch nicht.
Letztlich hängt das von der dann eintretenden Situation ab: Wird Gold in einer Hyper-Infla gegenüber anderen Waren steigen und gegen welche Waren oder nicht? Steigt dann Gold (wg. Akzeptanz, Erinnerungen, Mythos usw.) gegenüber allen anderen Waren, wird mit dem Cash Gold gekauft. Falls nicht, werden die anderen Waren (oder Teilmengen davon) gekauft.
Also schlichter geht's nun wirklich nicht.
>Was ich dem (= das ominöse Paper) entnehmen kann, das dottore rausgelassen hat, läuft es auf ein Planspiel hinaus: Wie kriegen die kapitalistischen Metropolen (Washington & Co.) (egal ob sie Goldproduzenten sind oder nicht) das Monopol auf Gold und damit die Bestimmungsmacht für den Goldpreis?
Weiß ich nicht. Kenne das Papier nicht im Original. Das einzige, was ich interpretierend entnehmen konnte (da war ich zunächst auf dem falschen Dampfer, von wegen Minenschließung), ist ein Andienungszwang der Minen an den Gold-Pool.
>Der Gedanke wäre: als monopolistischer Bezieher von Gold (Schuldner) kriegen die Herren die"gelbe Kacke" fast umsonst - als Gläubiger der Geldbenutzer haben sie mehr oder minder unbegrenzt Kredit.
Der Pool zahlt offenbar zuerst den Marktpreis an die Minen als garantierten Preis (Preis/Mengen-Relation ist damit außer Kraft gesetzt) oder subventioniert sie sogar, um die Produktion noch mehr anzukurbeln. Da den Pool die ZBs bilden, können sie die Verluste unschwer in ihren Bilanzen verstecken. Beispiel hatte ich gebracht. Es sind Peanuts.
>Oder anders: Der Marktpreis des Goldes wäre verschwunden.
Sehe ich anders. Die Minen bieten nicht mehr auf dem freien Markt an, sondern Anbieter sind allein die ZBs und die vorhandenen Goldhalter.
>Der Bezugspreis für die Goldmonopolisten bleibt geheim. Der Währungspreis des Goldes kann dann beliebig festgesetzt werden.
Der Währungspreis des Goldes kann und wurde immer vom Staat festgesetzt. Das ist doch wohl sonnenklar. Was sollte denn sonst ein"Währungspreis" sein?
>(Ist vielleicht fachlich inkorrekt ausgedrückt, - bin ja kein Finanzfachmann - aber vielleicht verständlich genug).
>Der ganze Plan (wenns so gemeint ist) wäre auf beiden Seiten auf Sand gebaut.
>Bisher haben die USA-Finanzheinis gedacht, wenn alle Thermometer auf der Welt zerschlagen sind, gäbe es kein Fieber mehr. (Sprich: Wenn der Goldpreis eingefroren bleibt, dann könnten die"Währungshüter" frei am Wert ihrer Währungen herummanipulieren und keiner merkts!
Ich glaube es bereits erwähnt zu haben: Nach meiner Deutung des"Plans" wird die Parität sofort festgesetzt und danach nicht mehr herummanipuliert. Alles, was nach der"neuen Parität" noch kommen müsste, wäre das Herunterfahren des Goldpreises am freien Markt, siehe oben.
Es geht nur um freie Reserven im Pool bzw. den ZBs. Also um die Differenz Überdeckung / Deckung. Daher der Gag mit den Minen: Sie sorgen - da zum Garantiepreis (!) des Pools produzierend - dafür, dass sich der Pool immer über der Deckungsgrenze halten kann. Gib den Minen z.B. 400 $ / oz. oder noch mehr - was meinst Du, was da an Gold in den Pool strömt (Menge jetzt)!
Ich weiß ja nicht, was die Planspiele da vorsehen, jedenfalls gab's ne Menge Tabellen dazu, die ich nicht einsehen konnte.
Was wohl darauf hinausläuft, dass der Pool sowohl übergedeckt bleibt als auch noch jede Menge Gold direkt auf den freien Markt werfen kann, um dort jede Hausse im Keim zu ersticken. Schließlich würden die Gold-Bugs keine Lust mehr haben, und selbst abgeben und so einen Downswing einleiten.
Ich nehme an, dass genau das der Sinn der Übung ist. Bei einem tendenziell schwachen Goldpreis könnte keiner mehr herkommen und sagen: Schaut Euch den Goldpreis an, der zeigt uns doch, dass etwas oberfaul ist im Finanzgebälk.
>Dieser Plan läuft darauf hinaus, dass die Mächtigen der Welt auf allen Fieberthermometern der Welt ständig die Nulllinien neu justieren wollen - um in jeder Wirtschaftslage immer neu feststellen zu können: Krisen sind unmöglich! - Eine Krise ist nicht in Sicht! - Nein, wir haben keine Krise! - Krise? Welche Krise? - Ja, wir hatten ein Krise gehabt, aber die war ganz kurz und ist vorbei! - Krisen sind unmöglich! usw. usf.
Ach, Wal, vermutlich hast Du den"Plan" nicht nachvollziehen können. Abgesehen davon kann keine Rede davon sein, dass neu justiert würde, da sofort justiert werden soll (und muss). Darum gab's Streit, jedenfalls lt. dem, was mir zugetragen wurde.
Und dass wir Krise(n) haben, ist wohl inzwischen jedem klar.
Mir ist der"Plan" wirklich egal. Was hätte ich denn davon? Garnichts. Meine Einstellung zum Gold hatte ich nun bis zum Geht-Nicht-Mehr hier gepostet. Ich stehe weder auf der Payroll der Gold-Industrie noch auf jener der Banknoten-Industrie.
Ich habe eine nur mich allein betreffende Entscheidung gefällt. Und selbstverständlich darf mir jeder den Vogel zeigen.
Gruß!
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