- FAZ weiß nicht mehr ein noch aus - nur noch hilfloses Gestammel - dottore, 29.07.2002, 13:56
- Re: FAZ weiß nicht mehr ein noch aus - nur noch hilfloses Gestammel - Valueinvestor, 29.07.2002, 14:05
- *LOL* Die FAZ beruft sich auf Marx - Jetzt Aktien kaufen! - Taktiker, 29.07.2002, 14:07
- Frage an Sie, dottore - Saint-Just, 29.07.2002, 14:35
- Re: Frage an Sie, dottore und dann von DEM Absender - toll! - dottore, 29.07.2002, 16:02
- Ich sehe es wie Du: eine Anballung von Halbwahrheiten, Lügen, Dilettantismus owT - Shakur, 29.07.2002, 14:43
- paßt zu: Presseclub vom Sonntag - Bär, 29.07.2002, 14:53
- Wenn Wirtschaftsjournalisten dergestalt in Erklärungsnot geraten...... - stocksorcerer, 29.07.2002, 15:18
- Re: Vielleicht müssen sich die neuen Eigentümer - monopoly, 29.07.2002, 15:39
Re: Frage an Sie, dottore und dann von DEM Absender - toll!
Lieber Louis-Antoine-Léon!
Freut mich ungemein, Sie hier zu haben. Den ultimativen Zyniker der Macht und dennoch so elegant, schweigsam und scharfsinnig.
Also, was wird Ihr alter Busenfreund Babeuf, der knapp 3 Jahre nach Ihnen den unangenehmen Weg auf das von docteur Guillotin erstellte Gerät nehmen musste, antworten?
Die Frage ist nämlich schwierig zu beantworten, weil im Doppelsinn gestellt:
>Wird ihrer Meinung nach der EURO dieses Jahrzehnt überstehen?
Einen Euro, im Sinne eine Rumpf-Euros wird es noch geben. Wert und /oder Kurs vermag ich nicht zu ahnen. Einen Euro als"Gemeinschaftswährung" nicht!
Wir haben höchst unterschiedliche Wirtschaften und Régimes zusammen gefasst, die nicht zueinander passen. Man sieht's bereits an Portugal: Wird's nicht bestraft, wird's schröcklich.
Frankreich, unser beider Heimat, versteht unter Währung immer eine Binnenwährung, seit Napoléon. Daher ist der Euro letztlich auch nicht frei konvertierbar, siehe Art 53 Amsterdam, der Devisenbewirtschaftung zulässt. Hankel nennt den Euro darob korrekt eine"Mausefallenwährung".
Spätestens im nächsten Etat-Jahr werden die Staaten auseinanderdriften: Die großen werden niemals die 60%- und 3%-Grenzen einhalten können. Das verheißt Zoff und des pensées fundamentales bei jenen Staaten, die nicht in den Strudel gezogen werden wollen.
Kurzum: Der Euro übersteht dieses Jahrzehnt nicht. Dafür sorgen schon die unterschiedlichen Wahltermine. Jede Oppositon, die auf sich hält, müsste nur auf den De-facto-Bruch von Maastricht hinweisen (auch wenn er de jure noch verkleistert wird,"Sanktionen" usw.), und den Bürgern seines Landes erklären, dass es keinen Grund gibt dafür, die offenen Rechnungen anderer Staaten zu begleichen.
Die BuBa wird keine Anleihen von Palermo sich andienen lassen, usw.
Nagelprobe: Lässt man Portugal ungeschoren, werden die portugiesischen Papiere todsicher ein Abgeld zu den üblichen Euro-Staatsanleihen sehen.
Wir hatten dies kurz vor Euro-Start (= Konvergenzversprechen) bereits mit Italien, woran damals LTCM gestolpert ist. Haben die Titel aber nicht konvergente, sondern divergente Kurse, haben es auch die Währungen. Also Euro 1, Euro 2, Euro 3.
Und das war's dann.
Gracchus grüßt!
>Danke und Gruss
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