- @dottore: Wirtschaften unter Zwang - Wal Buchenberg, 01.08.2002, 19:06
- Re: @dottore: Wirtschaften unter Zwang - Carpediem, 01.08.2002, 19:31
- Re: Deine Antwort also: Fremdzwang ist kontraproduktiv. (owT) - Wal Buchenberg, 01.08.2002, 19:51
- Fremdzwang ist kontraproduktiv - silvereagle, 01.08.2002, 20:36
- Diszipin! (owT) - Campo, 01.08.2002, 22:20
- Disziplin? - silvereagle, 02.08.2002, 14:46
- Re: Disziplin? - wat mut dat mut - nereus, 02.08.2002, 15:31
- Disziplin? - silvereagle, 02.08.2002, 14:46
- Diszipin! (owT) - Campo, 01.08.2002, 22:20
- Fremdzwang ist kontraproduktiv - silvereagle, 01.08.2002, 20:36
- Re: Deine Antwort also: Fremdzwang ist kontraproduktiv. (owT) - Wal Buchenberg, 01.08.2002, 19:51
- Re: @dottore: Wirtschaften unter Zwang - Diogenes, 01.08.2002, 21:25
- Nein so würde ich es pauschal gar nicht über die Klinge springen lassen - Turon, 01.08.2002, 22:17
- Re: Pauschal? Wer ist hier pauschal? - Wal Buchenberg, 02.08.2002, 08:30
- Re: Pauschal? Wer ist hier pauschal? - Turon, 02.08.2002, 19:58
- Re: Pauschal? Wer ist hier pauschal? - Wal Buchenberg, 02.08.2002, 08:30
- Hallo Wal - Galiani, 01.08.2002, 22:54
- Re: Die 'Verarmung der Menschen' fängt jetzt erst richtig an (owT) - dottore, 02.08.2002, 19:13
- Wo bleibt die Faulheit? - mguder, 02.08.2002, 20:19
- Re: @dottore: Wirtschaften unter Zwang - dottore, 02.08.2002, 19:11
- Re: @dottore: Wirtschaften unter Zwang - Carpediem, 01.08.2002, 19:31
Nein so würde ich es pauschal gar nicht über die Klinge springen lassen
1).Unsere Bedürfnispyramide erklärt mittlerweile den gewollten Standard.
2).Es gibt viel mehr Produkte.
3).Die Macht verstand es in Westen perfekt Eigenleistung zu aktivieren
und ließ die Entwicklung dem freien Markt;
4).Immer mehr Menschen genießen die schulische Bildung, dennoch
unterliegen sie einer im Wert der erwirtschafteten Produkte
viel höherer Besteuerung.
Erklärt sich von selbst: wer nicht Bauer war mußte trotzdem leisten.
Es ist in der Tat absolut plausibel.
>Wirtschaften unter Zwang?
>Dottore sagt, ohne Zwang gäbe es kein Wirtschaften (worunter er offenbar ein Mehrprodukt versteht, also Produktion über den unmittelbaren Bedarf hinaus.)
Damit die Macht Verteidigung und eigenes System und sich finanzieren kann,
braucht sie kostenlose Beigaben.
>Zeigt jedoch die historische Entwicklung nicht, dass das Mehrprodukt größer wurde (also das „Wirtschaften“ sich intensiviert hat), je mehr der Zwang nachgelassen hat?
Nein. Der Zwang hat eventuell nachgelassen, oder besser gesagt er wurde verlagert - wer nicht essen und wohnen will wird aus der Wohnung rausgeschmissen. In weiteren aber hat die Macht immerhin die Schulen für
die Bauern irgendwann eröffnet - so war es nicht mehr ein Privileg des Adels
gebildet zu sein. Damit steigerte man die Eigenkreativität, und Schaffung neuer
Bereiche.
>Sklaven arbeiteten in Ketten.
Ist mir leider nicht aufgefallen, daß es heute anders ist. Wer komfortabel wohnen wird (und das will man, weil dafür Bedürfnisschaffung in Form von Werbung und Ottokatalogen gibt - muß man leisten. Ich hätte manchmal Lust
aller viere vor sich zu strecken - oder die Option dazu haben - aber nicht einmal das habe ich.
>Fronbauern durften ihre Herrschaft nicht verlassen.
Sowie wie der gewöhnlicher Arbeiter seinen Arbeitsplatz nicht verlassen
darf.
>Werktätige im Sowjetsystem durften ihren Betrieb, ihre Stadt und ihr Land nicht verlassen.
Viele Russen behaupten sie lebten in UdSSR nicht unter so heftigen Zwang
als in Deutschland. Das kaufe ich denen ab.
>Moderne Lohnarbeiter können ihrem Ausbeuter kündigen.
Bitte zwei mal überlegen, sie können es nicht ohne bestraft zu werden.
Sie sind nicht an einen bestimmten Kapitalisten gefesselt, sondern an das Kapital insgesamt. Sie müssen ihre Arbeitskraft an irgendeinen Kapitalisten verkaufen, um Leben zu können.
Genau. Man stellt sie halt vor die Wahl anstatt - gebe oder stirb,
leiste oder werde sozialhilfeempfänger und Staatsschmarotzer.
Psychisches Terror nennt man das un der kommt von überall. (OK. sie könnten tatsächlich was machen.
>Moderne Lohnarbeit hat damit das bisher größte Maß an Freiheit für die große Masse der produktiven Bevölkerung verwirklicht, auch wenn abhängige Arbeit im Kern immer noch Zwangsarbeit, d.h. fremdbestimmte Arbeit geblieben ist.
Nein. Das System wuchs in der Produktivität (Industrialisierung, Automatisation, Datenfernübertragungstechnik) über sich, und in der Kreativität
(es besteht die Notwendigkeit neue Bedürfnisse und neue Produkte herzustellen). Diese Freiheit ist eine Scheinfreiheit.
Immerhin ist der Kapitalismus das Wirtschaftssystem, dass am produktivsten von allen bisherigen Produktionsweisen ist und gleichzeitig am wenigsten Zwang einsetzt.
VORSICHHHHHHHT: Du wirst nicht mehr von einem Herrscher gehenkt. Sondern von allen. Schlicht und einfach. Psychische Qualen sind wesentlich verletzender
als physische. Der Körper bleibt womöglich noch eine Weile gesund, der Geist
wird kaputtgemacht. Da wir dumme Arbeitgeber haben, oder die dummen Arbeitgeber in aller Regel nicht überblicken, was die Vertrauten bezahlten Feinde in der Führungsetage machen, kann man diesem system nicht helfen.
Offen gesagt paßt es mir. Entscheidender Wettbewerbsvorteil für mich -
ich kann die Leute problemlos aktivieren, weil ich bereit bin sie ernst zu nehmen.
>Meine Frage an dottore:
>Ist also Wirtschaften unter Zwang eher produktiv oder eher kontraproduktiv?
Wal! Ich bitte Dich doch: ein Schwert aus porösen Eisen, ist nicht so teuer wie die Entwicklung der Atomwaffen. Das müßtest Du doch wissen. Der Zwang ist kein Deut besser geworden. Deswegen wird doch immer wieder und besser geleistet.
Es ist immer noch genau das Selbe.
[b]Ohne Zwang = Niedergang. Oder: entweder verzichtet man auf den Zwang
und fördert produktive Kreativität und man läßt den Menschen die Möglichkeit zu wirtschaften.-------> Klopf, Klopf Raubtier Staat.
Gruß.
>Gruß (aus dem Urlaub) von Wal Buchenberg
Schönen Urlaub: das was ich mir leider viel seltener leisten kann.
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