- Immobilienwirtschaft geht harten Zeiten entgegen - Seher, 02.08.2002, 12:22
- Re: Immobilienwirtschaft geht harten Zeiten entgegen - Euklid, 02.08.2002, 13:00
- Mieter gehen auch harten Zeiten entgegen - Rumpelstilzchen, 02.08.2002, 18:18
- Re: Mieter gehen auch harten Zeiten entgegen - Euklid, 02.08.2002, 18:34
- Meine Tochter sucht auch, in Stuttgart fÂr ein Praktikum, - le chat, 02.08.2002, 20:27
- Mieter gehen auch harten Zeiten entgegen - Rumpelstilzchen, 02.08.2002, 18:18
- Re: Immobilienwirtschaft geht harten Zeiten entgegen - Euklid, 02.08.2002, 13:00
Immobilienwirtschaft geht harten Zeiten entgegen
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Immobilienwirtschaft geht harten Zeiten entgegen
Unterschiedliche ZÀhlungen der Makler machen es schwer, Marktentwicklungen zu durchschauen. Mieten und UmsÀtze sinken
Berlin - Die groĂen MaklerhĂ€user haben gezĂ€hlt - und sind sich uneins: Wurden in MĂŒnchen nun 185.000 oder 245.000 qm an BĂŒroflĂ€chen umgesetzt (im ersten Halbjahr 2002)? Waren es in Berlin eher 125.000 qm oder doch 251.000? Die Differenzen in den Zahlenwerken zeugen nicht unbedingt von Markttransparenz. Aber die Antwort auf die Frage, wer denn nun recht hat, ist weniger von Belang als die aus dem - immerhin ĂŒbereinstimmend registrierten - AbwĂ€rtstrend abgeleiteten Konsequenzen. Und da verheiĂen selbst Optimisten der Branche einige harte Jahre.
Leicht aufzuklĂ€ren sind die Unterschiede in den ZĂ€hl-Ergebnissen. Die beruhen hauptsĂ€chlich auf den verwendeten methodischen AnsĂ€tzen: Ein Makler zĂ€hlt gezogene VerlĂ€ngerungs-Optionen aus einem laufenden Mietvertrag als Neuvermietung, der werte Kollege aber nicht. Einer addiert fĂŒr die Eigennutzung erworbene FlĂ€chen dem reinen Vermietungsumsatz hinzu, der andere lĂ€sst es; einer hört fĂŒr die Halbjahresbilanz bereits Ende Mai auf zu zĂ€hlen, der andere erst im Juni. Dass ein Platzhirsch"seinen" Markt durch etwas andere Zahlen aus anderem Hause nicht als"falsch bewertet" sehen möchte, ist der höchst unternehmens-egoistische Teil der Geschichte. Dieses von AuĂen kaum zu durchschauende Nebeneinander unterschiedlicher Bewertungs-AnsĂ€tze hat bislang auch die Gesellschaft fĂŒr immobilienwirtschaftliche Forschung (gif), in der alle Beteiligten an einem Tisch sitzen, mit ihren redlichen BemĂŒhungen um mehr Markttransparenz noch nicht auflösen können.
Kernbegriff bei der Debatte um die Konsequenzen aus den einheitlich festgestellten rĂŒcklĂ€ufigen FlĂ€chenumsĂ€tzen und Mietpreisen ist indes die allseits ersehnte"Konjunkturerholung". Ein Optimist wie Thomas Beyerle, Leiter Research bei der Dresdner Bank Immobiliengruppe, geht von (nur) zwei mageren Jahren aus, die der Immobilienwirtschaft bevor stĂŒnden. Seine Ableitung klingt klassisch: In diesem Jahr wird es nichts mehr mit dem Anspringen der Konjunktur; und weil der Immobilien-Zyklus dem Rest der Wirtschaft ohnehin stets hinterher hinke, dauere es eben etwas lĂ€nger, bis die Makler wieder erfreulichere Zahlen in ihre Vermietungsbilanzen schreiben könnten.
Bedenklicher - aber auch differenzierter - erscheint das ResĂŒmee von Rolf Scheffler, Chef-Researcher der Aengevelt Immobilien KG, einem Unternehmen, das eigentlich eher auf der Seite der Berufs-Optimisten angesiedelt wird:"Ein Konjunkturaufschwung nĂŒtzt der Immobilien-Branche wenig, wenn er nicht beschĂ€ftigungswirksam ist."
Schefflers These lĂ€sst sich am Beispiel des BĂŒromarkts Frankfurt/M. illustrieren. Die dort dominierenden BĂŒro-Nachfrager kommen aus der Sparte Banken/Finanzdienstleister, einem Bereich, der trotz Flaute noch 42 Prozent des Marktgeschehens bestimmt. Diese Unternehmen mögen zwar durch Personalabbau wirtschaftlich gesunden - ĂŒbertragen: auch ĂŒber (Personal)Kostenreduzierung ist ein"Aufschwung" darstellbar -, die Auswirkungen auf die BĂŒrovermietungen sind dennoch heftig: In Frankfurt/M. knickten im ersten Halbjahr 2002 die von Banken neu gemieteten FlĂ€chen von 228.000 qm im Vorjahr auf jetzt 104.000 qm ein.
Eine Konjunkturbelebung, die von Personaleinsparungen getragen ist, bringt den ImmobilienmĂ€rkten demnach also wenig. In MĂŒnchen mag diese Not angesichts von im letzten Jahr genehmigten und vielfach auch in Angriff genommenen 1,54 Mio. qm NeubauflĂ€che (1997: 433.200 qm) - bei fast gleichzeitigen VermietungseinbrĂŒchen um 50 Prozent - heute drĂ€ngender sein als etwa in DĂŒsseldorf, wo der Marktzyklus noch freundlichere Ergebnisse gestattet. Da wie dort wird aber jeder potenzielle BĂŒromieter ein Angebot dankend annehmen, das ihm optimalere FlĂ€chen zu einem gĂŒnstigeren Preis verspricht.
Ein belebendes Element fĂŒr die derzeit dĂŒmpelnden BĂŒroimmobilienmĂ€rkte wird aber nur dann daraus, wenn Neuvermietungen nicht nur UmzĂŒge generieren, sondern zusĂ€tzlichen FlĂ€chenverbrauch. Und der ist nun einmal hauptsĂ€chlich von der Kopfzahl der BĂŒroarbeiter abhĂ€ngig. Ob deren Zahl aber wirklich steigt, wissen auch die Makler nicht. maw
<ul> ~ http://www.welt.de/daten/2002/08/02/0802io348054.htx</ul>
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