- Gold, Goldman und dottore - Saint-Just, 30.07.2002, 20:23
- Re: Gold, Goldman und dottore - Diogenes, 31.07.2002, 09:09
- Re: Gold, Goldman und dottore - Euklid, 31.07.2002, 09:17
- Re: Gold, Goldman und dottore - Diogenes, 31.07.2002, 11:58
- Schweigen im Walde - bestens - Saint-Just, 31.07.2002, 12:24
- Re: Schweigen im Walde - bestens - Diogenes, 31.07.2002, 14:04
- Re: Schweigen im Walde - bestens - Saint-Just, 31.07.2002, 15:01
- Re: Schweigen im Walde - bestens - Diogenes, 31.07.2002, 14:04
- Re: Gold, Goldman und dottore - Euklid, 31.07.2002, 09:17
- Re: Die diversen Gedankenspiele in allen Ehren... - JLL, 02.08.2002, 13:13
- Was möchtest du jetzt damit sagen? - Saint-Just, 02.08.2002, 14:23
- Keine Antwort - ok, meintest wohl Dich selbst (owT) - Saint-Just, 02.08.2002, 20:20
- Re: Ja, ich brummel manches Mal so vor mich hin. ;-) (owT) - JLL, 02.08.2002, 21:39
- Alles klar (owT) - Saint-Just, 02.08.2002, 21:56
- Re: Ja, ich brummel manches Mal so vor mich hin. ;-) (owT) - JLL, 02.08.2002, 21:39
- Keine Antwort - ok, meintest wohl Dich selbst (owT) - Saint-Just, 02.08.2002, 20:20
- Re: yep - spekulation über hypothesen...:-) (owt) - tas, 02.08.2002, 15:20
- Falsch - Saint-Just, 02.08.2002, 17:35
- Re: Die diversen Gedankenspiele in allen Ehren... - Rumpelstilzchen, 02.08.2002, 18:02
- Sehr gute und beherzigenswerte Überlegung, JLL! (owT) - Galiani, 03.08.2002, 00:58
- Dann schreiben Sie doch ein Buch - Formulieren können Sie auch sehr gut (owT) - Saint-Just, 03.08.2002, 01:29
- Re: Denkfehler und Falschinterpretation des Papers - dottore, 03.08.2002, 12:31
- Re: Denkfehler und Falschinterpretation des Papers - JLL, 04.08.2002, 12:12
- Was möchtest du jetzt damit sagen? - Saint-Just, 02.08.2002, 14:23
- Re: Gold, Goldman und dottore - Diogenes, 31.07.2002, 09:09
Re: Die diversen Gedankenspiele in allen Ehren...
>... aber in der Regel hat es sich bewährt, sich möglichst vorurteilslos an Kurs- und Umsatzentwicklungen zu orientieren.
>Das soll nicht heißen, dass es nicht interessant sein kann, nach Erklärungen zu suchen oder Prognosen aufzustellen. Aber weder mit Erklärungsversuchen, noch mit Prognosen wird an der Börse Geld verdient. Viel entscheidender dürfte das schlichte Management der Positionen sein - und dies gelingt umso besser, je weniger starrsinnig, oder rechthaberisch man an die Sache herangeht.
Ja, man muss ein Schwein sein in dieser Börsenwelt. Keine Prinzipien, heute noch einer Sache treu gedient und morgen das Messer in den Rücken.
Feste Hände? Männer ohne Nerven und ohne Rückrat sind vielleicht besser
Meine Erfahrung zeigt, dass die richtige Erklärung häufig erst geliefert wird, wenn die erklärte Bewegung schon längst Geschichte ist. Das ganze"Ich weiß was kommen wird, also folgt mir Kinderlein!"-Gerede genießt man am besten mit einem ordentlichen zeitlichen Abstand, ansonsten gefährdet es die finanzielle Gesundheit. Einfach mal ein paar Börsenprognosen der letzten Monate und Jahre herausholen oder mal ein Buch, das schon vor 20 Jahren vom unmittelbar bevorstehenden Weltuntergang kündete und man bekommt die richtige Perspektive. Letztlich bleibt jeder Versuch in die Zukunft sehen zu wollen, ein mehr oder weniger kenntnisreiches Herumgestochere im Nebel.
>Und was das sensationelle Papier betrifft, das dottore herausgekramt hat: Nun ja, er selbst schreibt, dass schon die sprachlichen Fertigkeiten des Autors gewisse Zweifel aufkommen lassen. Es mag zwar angehen, dass jemand seine Muttersprache nicht beherrscht und dennoch die Kühnheit hat, ein neues Geldsystem hervorzubringen - aber wahrscheinlich ist es nicht, gerade wenn man weiß, mit welcher Akribie in Behörden Vermerke gepinselt werden. Dennoch hat das Papier hier im Board mittlerweile Kultstatus erlangt - man glaubt eben, was man glauben will.
bin nicht ganz up-to-date. Um welches Papier geht es denn? Wieder eine Weltverschwörung?
Und das ist meiner Ansicht nach der Knackpunkt mit allzu gefestigten Weltbildern. Man macht sich die Welt 'passend'. Erst wenn die Fakten trotz größter Anstrengungen nicht mehr einzupassen sind, dann kann es schon mal sein, dass das Weltbild schlagartig abkippt - meist in das andere Extrem und meist viel zu spät.
Es ist insgesamt eine spannende Zeit für Weltbilder. Die Weltbilder der Paranoiden ändern sich ja nicht. Das ist ein Wesensmerkmal der Paranoia. Aber es mehren sich die Zeichen für eine beginnende, zumindest leichte Weltbilderschütterung in der Breite der Gesellschaft. Der Börsencrash leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Der optimisischen Materialismus der Neunziger mit seinem unkritischen Vertrauen in den Kapitalismus wird zunehmend hinterfragt. Wir dürfen gespannt sein, wohin die Reise gehen wird.
Bis dahin ist es aber ein weiter Weg, typische Immunisierungsstrategien für derartige Weltbilder/Prognosen sind z.B. insbesondere nebulöse Zeitangaben, die dann gerne auch noch weit in der Zukunft liegen ("das passiert in 10 bis 20 Jahren" - damit braucht man schon mal die nächsten 10 Jahre nicht Recht zu bekommen und kann trotzdem Recht behalten). Der absolute Klassiker zur Immunisierung jedweden Unsinns ist dann der böse Verschwörer oder Manipulator, dessen Einführung es erlaubt an einem Weltbild oder einer Prognose gegen alle sichtbaren Fakten festzuhalten. Diese Theorien sind dann schlicht nicht mehr falsifizierbar und dienen vorrangig der Eitelkeit des Theoretikers.
Die beiden Paradabeispiele für geimpfte Theorien sind die Psychoanalyse und der Kommunismus. Nicht widerlegbar, nicht beweisbar, damit nutzlos und gefährlich. Vergleichsweise harmloser sind die Hömöopathen und die in dieselbe Kategorie gehörenden Wirtschaftswissenschaftler:)
Viel Hypothesen, nie Beweise, keine wirklich wissenschaftliche Theoriebildung.
>Nur Geld verdient man damit, wie gesagt, eher nicht, es sei denn man verkauft seine Theorie irgendwann mal als Buch.
>Schönen Tag
>JLL
Wir haben eben keine tatsächliche Tradition kritischer Grundhaltung. Die Aufklärung ist nicht nur an der islamischen Welt vorbeigegangen. Auch in Europa darf jeder Holzkopf mit einer wirren Idee und chuzpe auf eine wachsende Anhängerschaft vertrauen, lautes Auftreten vorausgesetzt.
Grüße
R.
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