- @nereus: Zum Zwang - silvereagle, 02.08.2002, 18:09
- Re: Zum Zwang - Silberadler - nereus, 03.08.2002, 09:53
Re: Zum Zwang - Silberadler
Hallo silvereagle!
Du schreibst: "Wer die Sprache beherrscht, beherrscht die Menschen"
Jo! So kann man das natürlich auch sehen.
Nur - man kann es auch übertreiben. ;-)
Zwang = den freien Willen eines anderen zu beugen
Du unterstellst also auch dem Duden und den Lexikas vollständiges"Neusprech".
Da bist Du ja noch viel weiter als ich.
Für so schlimm habe ich die Zustände noch nicht gehalten, obwohl schon schlimm genug.
Andererseits kannst Du nicht einfach die Begriffsbedeutungen nach Belieben herausziehen und diese dann in Deine Argumentation einbauen.
Vor Gericht muß auch jeder Zeuge gehört werden und nicht nur die welche im Sinne des Staatsanwaltes oder aber der Verteidigung aussagen, wenn das Ziel die Aufklärung des Verbrechens ist. Aber wer will heute noch aufklären? ;-)
Mein lieber fliegender Freund (ich nenne Dich jetzt einfach mal so)
Kann es sein, dass Du"adlermäßig" schon lange über dem Zielpunkt kreist Dich aber schlichtweg nicht traust hernieder zu stoßen weil Du dort ein Schlangennest vermutest welches auch für Dich große Gefahr bedeutet.
Mit Uwe wolltest Du kürzlich Klartext reden, aber Du hast lediglich angefragt.
Da Du aber nur nachfragst und nicht selber aktiv wirst - das ist jetzt kein Vorwurf sondern nur eine Feststellung - vermute ich mal, dass Du besser im Bilde bist als Du per Text verkündest.
Aber wie geht es nun weiter? G r i n s!
Die Hürde ist extrem hoch und der Sprung ist äußerst riskant. Viele die vor Dir sprangen haben sich in schöner Regelmäßigkeit die Knochen gebrochen.
Und komme jetzt nicht auf die Idee mir den"schwarzen Peter" zuzuschieben:
Fang Doch Du mal an. Wie erklärst Du Dir diese und jene Vorgänge?
Darauf gebe ich Dir eine völlig ungefährliche Antwort.
Wer die Gegenwart verstehen will muss auch die Vergangenheit verstanden haben.
Sogenannte Phänomene gibt es zumeist gar nicht. Es lässt sich fast alles plausibel erklären.
Nur sollte man eben öfters mal die"Herzchenbrille" absetzen.
Vielleicht ist die Welt doch nicht so schön.
Aber zurück zum Thema.
.. Was der Duden also unnötig mit"Notwendigkeit" in den Begriff"Zwang" hineindrückt bzw. hineininterpretiert..
Ganz locker bleiben.. ;-)
Den Zwang, vom Begriff her, sehe ich nicht so kategorisch wie Du.
Der Übergang ist meiner Ansicht nach fließend.
Der Nahrungszwang (Essen/Trinken) ist die Urschuld von dottore.
Man muß etwas tun wenn man existieren will, ob einem das nun passt oder nicht.
Die"stillen" Verträge" in der Gemeinschaft in der Familie, in der Firma, im Team oder im Sportclub kannst Du auch Zwang nennen, aber sie gehören leider dazu und sind nahe Verwandte der Urschuld.
Auch wenn es von außen gedrückt scheint, wenn Du Dich nicht an die Regeln hältst, die Disziplin vernachlässigst oder den Zwang (erfolgreich zu sein) ignorierst, ziehst Du die A..-Karte.
Der Zwang sich unterzuordnen kann doch auch Sinn machen.
Nimm doch einfach nur mal die Ampel im Straßenverkehr. ;-)
Da muß sich jeder ein wenig zwingen und das auch noch von Staates wegen. Sonst kommt die böse Polizei.
Aber damit kann man doch einigermaßen umgehen. Was wäre denn die Alternative?
Alle vier Wochen im Gipsbett zu liegen?
Der freie Wille des Kleinkindes wird auch zwangsweise gebeugt wenn man versucht es vom Krabbeln am Balkongeländer in Geschosshöhe 8 abzuhalten.
Selbst Gesetze von Vater Staat machen oftmals Sinn.
So lange diese das Zusammenleben einer großen Menschenmenge vernünftig regeln, trotz des ihnen innewohnenden Zwanges, machen sie Sinn.
Steuern zahlen macht im Prinzip auch Sinn.
Schließlich müssen Parlamentarier, die Gerichtsbarkeit oder die Polizei von etwas leben.
Die eigentliche Frage ist doch vielmehr: Vertreten diese Beamten eigentlich noch die Interessen des Volkes, sind sie reiner Selbstzweck oder sind sie gar, und das wäre der schlimmste Fall, einer fremden Macht hörig.
Und schon hat sich der Kreis wieder geschlossen.
So ist das halt.
mfG
nereus
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: