- schon wieder der Staat in unseliger Rolle als Deflationsverstärker - Baldur der Ketzer, 03.08.2002, 15:48
- Re: schon wieder der Staat in unseliger Rolle als Deflationsverstärker - Jochen, 03.08.2002, 18:01
- Re: schon wieder der Staat in unseliger Rolle als Deflationsverstärker - Baldur der Ketzer, 03.08.2002, 20:08
- Re: schon wieder der Staat in unseliger Rolle als Deflationsverstärker - Jochen, 03.08.2002, 20:38
- Es ist genau umgekeht.... - Carpediem, 03.08.2002, 21:01
- Re: schon wieder der Staat in unseliger Rolle als Deflationsverstärker - Baldur der Ketzer, 03.08.2002, 20:08
- Inflationäre Entwicklung der Steuern, Abgaben, Gebühren, Strafgelder... - Aldibroker, 03.08.2002, 18:10
- Das mit den 2 Jahren gesetzliche Vollgarantie seit Anfang 2002... - ingobert, 03.08.2002, 20:52
- Re: schon wieder der Staat in unseliger Rolle als Deflationsverstärker - tas, 04.08.2002, 12:37
- Re: schon wieder der Staat in unseliger Rolle als Deflationsverstärker - Jochen, 03.08.2002, 18:01
Es ist genau umgekeht....
Euro Argumentation in allen Ehren aber nicht die Gestze verstärken die Deflation, sondern die Deflation - ergo Preisdruck - macht die jetzt als Kostentreiber bemerkbaren Gesetze scheinbar unerträglich.
Da für die meisten Marktteilnehmer die wahre Ursache der Deflation - Überschuldung - nicht verständlich ist, müssen andere Ankerpunkte als Ursache herhalten.
Gäbe es all die Gesetze nicht, wäre in der Deflation bei Überschuldung eben der Käufer - als Ankerpunkt - der Schuldige und verantwortlich. Der Käufer ist halt knauserig,meckerig und will nicht mehr meinen geforderten Preis zahlen.
Da halt alle mit den Gesetzen leben müssen, haben halt auch alle darunter zu leiden aber eben alle gleich in vergleichbaren Situationen.
In der Defla wird jedoch der Wettbewerbsdruck so hoch, das die wahren Ursachen einfach verdrängt werden.
Ein bekannter berichtete mir von einem Ladenbesitzer der vor 14 Tagen einen Fahradbesitzer bei der Polizei angezeigt hat, weil der seit etwa 5 Jahren vor seinem Laden sein Fahrrad an einem Laternenmast anschließt.
Begründung: Das Fahrrad stört mit einem Abstand von 3 Metren den ungehinderten Käuferzugang und würde damit seine Laufkundschaft vertreiben.
Ich frage mich wie denn die Laufkundschaft vier Jahre vorher ausreichend zu Ihm kam?
Deflationäre Depression hat nichts mit depressiv zu tun, eher schon mit Paranoia und zunehmender Agressivität.
Ausufernde Gesetze sind allenthalben der verzweifelte Versuch Arbeitsplätze zu schaffen.
Die damit verbundenen Ausgaben sind listigerweise nicht als Steuern erkennbar, wirken aber ähnlich.
Mit solchen Mitteln hat schon Adolf versucht die Wirtschaftskrise zu bewältigen.
Alle Volkszertreter machen dabei jedoch einen grundlegenden Gedankenfehler:
Gesetze werden nicht nach den Umständen gemacht sondern die Umstände orientieren sich an den Gesetzen und münden schließlich in Zuständen.
Ein Zustand währt immer bis zur Unhaltbarkeit und die rückt näher.
MfG
Carpediem
>Hallo, Jochen,
>da bist Du tief drin im Thema.
>>1. Altprodukte: Ist eigentlich kein Problem, - Die tatsächlichen Abweichungen zwischen Maschinenrichtlinie und Arbeitsmittelbenutzerverordnung sind in der Praxis vernachlässigbar.
>Bei der vorgeschriebenen UVV (Unfallverhütungsprüfungen auf eingehaltene Normen) kriegst Du Altgeräte immer schwerer durch, so daß man faktisch über diesen Weg gezwungen wird, Neues anzuschaffen.
>Aus Sicht des Maschinenbetreibers inflationär, aus Sicht des Gebrauchtmaschinenhandels, des Inzahlungnehmers, des Zwischenhandels aber katastrophal deflationär, Pakistanware zu Appel und Ei. Obwohl es 25 Jahre lang nie Probleme gab, jetzt werden sie herbeidefiniert.
>>Einen zusätzlichen Preisdruck sehe ich hier nicht.
>Doch, niemand läßt sich auf Risiken oder Kenntnislücken ein, das ganze geht zum Billigpreis weg nach Pakistan, es läßt sich in der EU, der EFTA, der NAFTA nicht mehr verkaufen. Nicht, weils so schlecht ist, sondern, weil hier Haftungsrisiken drohen und dort noch nicht unser Schwachsinn gilt.
>>Das Problem ist, daß die Firmen diese Regeln nicht kennen oder, wenn sie sie kennen, oftmals falsch verstehen. Denn so einfach, wie dargestellt, ist die Sache natürlich nicht.
>Eben, Hauptproblem, aber über die Berufsgenossenschaften bekommst Du Haftungsrisiken, wenn Altgeräte Möglicherweise Gefahren bergen könnten, und wenn es nur der Geräuschpegel ist oder ein unergonomisch angebrachter NOT-AUS-Schalter.
>>2. Produkthaftung: Dieses Nicht-Wissen ist aber meines Erachtens entschuldbar, denn wer kennt sich schon aus mit den europäischen Regeln. (Bin da selbst ziemlich firm, gerade im Maschinenrecht, kenne deshalb die Probleme recht gut)
>NEIN, ein gewissenhafter Geschäftsführer MUSS alle ihn betreffenden Gesetze kennen, selbst wenn sie noch nicht mal gedruckt und zugänglich sind. Höchstrichterliche Rechtsprechung, wahrscheinlich EUGH.
>>3. Arbeitgeber: Was natürlich eine seit Jahrzehnten zu beobachtende Tendenz ist: die immer größer werdende Verantwortung der Arbeitgeber. Wer weiß denn schon, wenn er einen neuen Laden aufmacht, welche Pflichten ihm hinsichtlich seiner Angestellten obliegen. Da wundert sich so mancher (im Ernstfall).
>Kernpunkt. Von unkalkulierbaren Risiken umzingelt.
>Beste Grüße vom Baldur
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