- Enttäuscht?:-) Uru Banken wieder geöffnet. - tstg, 05.08.2002, 20:23
Enttäuscht?:-) Uru Banken wieder geöffnet.
Banken in Uruguay öffneten wieder - Lage ruhig
Analysten - Research im Original
Montevideo, 05. Aug (Reuters) - In Uruguay haben am Montag die meisten Banken nach einer fast einwöchigen Zwangsschließung wieder ihre Filialen geöffnet. Dabei blieb die Lage nach Augenzeugenberichten ruhig. Nur vereinzelt hätten Bankkunden auf den Straßen warten müssen. Im Allgemeinen seien die Schlangen jedoch sehr kurz gewesen.
Am Sonntag hatten die USA dem in akuten Finanznöten steckenden lateinamerikanischen Land einen Sofortkredit von 1,5 Milliarden Dollar zugesagt. Mit dem Geld soll die
Regierung in Montevideo kurzfristig in die Lage versetzt werden, das Bankensystem zu stabilisieren. Am vergangenen Freitag war es bei einem Generalstreik gegen die Auswirkungen der Finanzkrise zu den schwersten Ausschreitungen seit zehn Jahren gekommen.
Die Zentralbank Uruguays hatte vergangenen Dienstag die Schließung der Geschäftsbanken angeordnet, nachdem sich die Währungsreserven des Landes in den vergangenen Monaten um mehr als 80 Prozent verringert hatten. Gründe für die schweren Finanz- und Wirtschaftsprobleme in Uruguay, das vor allem von der Landwirtschaft, dem Banken- und dem Tourismusgeschäft lebt, sind Experten zufolge die tiefe Finanz- und Wirtschaftskrise im Nachbarland Argentinien sowie die düsteren Wirtschaftsaussichten in Brasilien.
Viele Argentinier hatten wegen der Krise in ihrem Land ihr Geld bei Banken in Uruguay angelegt. Nachdem Ende vergangenen Jahres die Konten der argentinischen Kreditinstitute eingefroren worden waren, hatten zahlreiche Argentinier ihre Guthaben bei uruguayischen Banken jedoch wieder abgehoben. Allein im ersten Halbjahr verloren diese 33 Prozent ihrer Einlagen. In den vergangenen Wochen beschleunigten sich die Abhebungen noch.
Rund ein Viertel der insgesamt 3,4 Millionen Uruguayer lebt im Zuge der seit drei Jahren anhaltenden Rezession mittlerweile unterhalb der Armutsgrenze. Damit haben sie nicht genügend Geld für Essen, Miete und Strom. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 15,6 Prozent und markiert damit den höchsten Stand seit 30 Jahren. Die UNO schätzt, dass die Wirtschaft des lange als Musterland geltenden Uruguay dieses Jahr um fünf Prozent schrumpfen wird. Die Landeswährung Peso hat seit Ende Juni zum Dollar rund die Hälfte ihres Wertes eingebüßt.
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