- Meister Rürup wird uns alle retten!! - Der_Nachtportier_von_Fort-Knox, 06.08.2002, 08:10
- Re: Meister Rürup wird uns alle retten!! - dottore, 06.08.2002, 09:29
Re: Meister Rürup wird uns alle retten!!
>Nach Börsentalfahrt"idealer Einstieg"
>Pensionsexperte Rürup sieht günstigen Zeitpunkt für Umstellung auf kapitalgedecktes Vorsorgeverfahren - Anleihen und Immobilien sollen künftige Abfertigung finanzieren
Seit wann sind Anleihen"Kapital"?
Der Mann kennt sich nicht mal in den Grundtatsachen der Finanzmarkt-Ã-konomie aus.
Und als Immobilien, die ja erst noch gebaut oder gekauft werden müssen, bieten sich neue (oder leerstehende und daher höchst preiswerte) Immobilien in Berlin und in den neuen Bundesländern an.
>Der Pensionsexperte Bert Rürup hält die Akteinbaisse für den idealen Startzeitpunk für die Abfertigung neu.
>Der anhaltende Kursverfall an den wichtigsten internationalen Aktienmärkten hat Zweifel über die nachhaltige Finanzierbarkeit der Abfertigung neu aufkommen lassen. Pensionskassenmanager und Wirtschaftsforscher gehen davon aus, dass die"politisch" versprochene Rendite von sechs Prozent pro Jahr nur in Aktien-Boomjahren zu erzielen und eher von Verzinsungen von fünf Prozent und darunter auszugehen ist.
Da es sich um"sichere" (früher hieß es so schön"mündelsichere") Anlagen handeln muss, und außerdem die große internationale Kooperation nicht außer Betracht bleiben sollte, wären vor allem japanische Staatsanleihen beizumischen. 10-Jahresbonds bringen 1,31 %.
>Der deutsche Pensionsexperte, Kanzlerberater und"Wirtschaftsweise" Bert Rürup hält dem entgegen, dass die kapitalgedeckte Altersvorsorge"nichts mit Zockerei auf den Aktienmärkten" zu tun hat. Durch die gesetzlich vorgeschriebene Kapitalgarantie werde"kein vernünftiger Fonds" überhöhte Aktienanteile halten und etwa auf"sichere" Immobilienwerte setzen.
Immobilien sind wirklich sicher, weil sie, sofern mit solider Statik errichtet, ziemlich lange stehen bleiben. Wozu braucht's da noch Mieter? Der Wert ist das Gemäuer selbst. Nebenbei: Die Münchner Büro-Immobilien-"Werte" liegen aktuell um > 10 % unter Vorjahr.
>Im STANDARD-Interview sagte Rürup:"Ein Kapitalmarktrisiko ist natürlich da, aber sehr begrenzt oder begrenzbar. Dass der Crash an den Börsen jetzt erst kommt, ist doch ein Glück. Wäre der Crash früher gewesen, wäre der Umstieg auf das neue System politisch gesehen wahrscheinlich nicht geglückt."
Wat'n Glück, dass es jetzt glücken wird.
>Vom aktuellen Kursverfall an den Börsen dürfe man sich nicht verrückt machen lassen, so Rürup.
Vor allem die Versischerungen sollten sich nicht verrückt machen lassen. Die können doch ihre Aktien ohnehin zu Kursen in der Bilanz halten, die ein Mehrfaches der aktuellen Kurse sind ("langfristige Ertragskraft").
>"Die jetzigen Kurse sind so niedrig, da gibt es eigentlich keinen besseren Einstiegszeitpunkt für ein kapitalgedecktes Vorsorgeverfahren."
Warum dann nicht gleich in Aktien gehen? Die sind doch"jetzt""so niedrig", dass man unbedingt zugreifen muss.
>Schweizer Probleme
>Probleme erwartet Rürup hingegen in der Schweiz, wo anders als im österreichischen Abfertigungssystem auch noch eine Mindestverzinsung über das in Pensionsfonds der betrieblichen Altersvorsorge eingezahlte Kapital hinaus garantiert wird."Die Schweizer haben eine positive Zinsgarantie eingebaut. Die bekommen jetzt natürlich Schwierigkeiten, aber das ist ja gesetzlich zu reparieren."
Natürlich ist gesetzlich alles zu korrigieren. Nur: Warum hatte man wohl so ein Gesetz, wie das heute geltende, geschnitzt?
>Langfristig, so der Pensionsexperte, sei in keinem kapitalgedeckten Alterssicherungssystem"mehr als die Wachstumsrate des Bruttosozialproduktes plus einer Risikoprämie von zirka einem Prozent" zu erwarten.
Wachstumsrate aktuell im Minus. Nehmen wir ein 2 %-Minuswachstum an, plus 1 %"Risikoprämie", dann dürfen die zu erwartenden"Alterssicherungen" sogar um ein Prozent gekürzt werden. Das ist aber fein.
Und ein Prozent runter und ein Prozent wieder rauf, sind bei Rürup bekanntlich immer wieder 100.
>Auf Dauer sei daher eine reale Verzinsung von in etwa 3,5 Prozent zu erwirtschaften, und das sei"mehr als im klassischen Umlageverfahren".
Im Umlageverfahren richten sich die Renten nach den Löhnen, wahlweise (siehe 2000 in D) nach dem Inflationsausgleich. Die Löhne sind in Euro-Land zuletzt um 3,3 % gestiegen, das BIP um 0,9 Prozent. Bekanntlich sind 0,9 % mehr als 3,3 Prozent. Gleiches gilt für die Inflarate: 1,7 ist weniger als 0,9.
Auf"Dauer" wird das schon hinhauen.
Gruß!
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