- 23 Jahre bis zur nÀchsten Hausse? - Seher, 06.08.2002, 23:13
- Re: 23 Jahre bis zur nÀchsten Hausse? - tas, 06.08.2002, 23:37
- Re: 23 Jahre bis zur nÀchsten Hausse? - Koenigin, 07.08.2002, 11:02
- Es wird z.Zt. ziemlich viel dummes Zeug geschrieben - Valueinvestor, 06.08.2002, 23:39
- Re: Nein, diese Herren habe noch nie dummes Zeug geschrieben - kingsolomon, 07.08.2002, 09:18
- Ich sage: 23 Tage - Taktiker, 06.08.2002, 23:53
- Re: Ich sage: 23 Tage / habe es im Kalender vermerkt: 29.08. oT - --- ELLI ---, 07.08.2002, 00:12
- Ich schÀtze mal: Unter 3000...! (owT) - Amber, 07.08.2002, 08:05
- UngefÀhr doppelt so hoch! (owT) - Taktiker, 07.08.2002, 10:02
- Ich schÀtze mal: Unter 3000...! (owT) - Amber, 07.08.2002, 08:05
- Re: Perma-Bulle - Du liest zuviel Kudlow und Cramer - kingsolomon, 07.08.2002, 09:14
- Wer ist Kudlow? Wer ist Cramer? - Taktiker, 07.08.2002, 10:02
- Re: Ich sage: 23 Tage - Euklid, 07.08.2002, 15:03
- Re: Ich sage: 23 Tage / habe es im Kalender vermerkt: 29.08. oT - --- ELLI ---, 07.08.2002, 00:12
- Re: 23 Jahre bis zur nÀchsten Hausse? - tas, 06.08.2002, 23:37
23 Jahre bis zur nÀchsten Hausse?
HANDELSBLATT, Dienstag, 06. August 2002
23 Jahre bis zur nÀchsten Hausse?
Wie berechtigt ist die Angst vor dem âDouble Dip?â
Von Constantina Smernos, WSC
Die Angst vor dem âDouble Dipâ geht um an der Wall Street. Analysten, HĂ€ndler und Journalisten - alle fĂŒrchten, dass die US-Konjunktur erneut in eine Rezession tauchen könnte, nachdem sie sich erst langsam von der letzten erholt. Das PhĂ€nomen ist bekannt: Anfang der 80er Jahre wies die Wirtschaftsentwicklung gleich zweimal die höckerförmige Kurve auf.
Nun könnte die Konjunktur sich auf dem Weg in die zweite Senke befinden. Dies meint zumindest Dauerpessimist Stephen Roach. Der Chefvolkswirt von Morgan Stanley, beziffert das Risiko auf 60 bis 65 %. Die Spekulationsblase sei zwar geplatzt, aber die Schockwirkung noch lÀngst nicht abgeklungen. Roach hat folgendes Rezessions-Alarm-Modell entwickelt: ZunÀchst verlangsamt sich das Wirtschaftswachstum fast bis zum Stillstand. Dann erlebt die Wirtschaft einen Schock. Die Folge: Die Konjunktur bricht ein. Laut Roach hat es sich genau nach diesem Drehbuch abgespielt. Der Schock, der die nur noch langsam wachsende Wirtschaft traf, war das Platzen der Internetblase.
Nur 6000 neue Stellen
Sein Kollege Barton Biggs sieht nicht ganz so schwarz. Aber auch er kann die negativen Wirtschaftsdaten der vergangenen Wochen nicht verneinen. So fiel das Verbrauchervertrauen im Juli auf den niedrigsten Stand seit dem âEnron-Tiefâ im Februar. Auch das Bruttoinlandsprodukt lag deutlich unter dem, was die Analysten vorhergesagt hatten. Das Wachstum belief sich im zweiten Quartal lediglich auf 1,1 %. UrsprĂŒnglich hatten die Volkswirte ein Wachstum von 2,3 % angepeilt. Und die negative Liste kann noch weiter fortgesetzt werden: Die Angaben zum verarbeitenden Gewerbe enttĂ€uschten und auch der Arbeitsmarktbericht brachte keine Wachstumskunde. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen war verschwindend gering - im Juli waren es gerade mal 6000.
âW-förmige Erholungâ?
Angesichts dieser Daten hat sich auch David Wyss, Chef-Ă-konom bei Standard & Poor`s, eher bei den Pessimisten eingereiht. Er sagt stattâDouble Dipâ lieber âW-förmige Erholungâ, meint aber im Grunde dasselbe. Immerhin sieht er positive Signale: âDas Beige-Book hat Ermutigendes enthalten.â In diesen von den regionalen Notenbanken gesammelten Berichten zur Wirtschaftslage fand Wyss mehr StĂ€rken als SchwĂ€chen.
Hundert Volkswirte - tausend Meinungen
Trotz der enttĂ€uschenden Daten sieht Bruce Steinberg âkeinen Kurzschlussâ der Erholung. Der Chefökonom von Merrill Lynch zieht seine Zuversicht aus der Tatsache, dass im Juli mehr Autos verkauft wurden. FĂŒr Steinberg ein Indiz dafĂŒr, dass die Verbraucherausgaben um 3,5 % im dritten Quartal steigen werden. Zwar sieht der Experte auch, dass die âSchwankungen des Aktienmarkts dem Konsumenten einiges abverlangtâ. SchlieĂlich sind die US-BĂŒrger stark im Aktienmarkt investiert und ein Einbruch dort wirkt sich auf die Haushaltskasse aus. Jedoch glaubt Steinberg, dass das Wirtschaftswachstum in der zweiten JahreshĂ€lfte um 3,5 % und 2003 sogar um 4 % wachsen wird.
LagerbestÀnde als Gegenindikator
FĂŒr den Chefstrategen von Victory Capital Management, Richard Nash, stellen die mĂ€Ăigen Wirtschaftsdaten keinen Grund zur Besorgnis dar. Nash glaubt nicht an eine erneute Rezession, da die Hauptzutaten fĂŒr einen âDouble Dipâ fehlen. Dazu zĂ€hlt der Experte einen NachfragerĂŒckgang, der mit einer Steigerung der Produktion und der LagerbestĂ€nde einhergeht. âFakt ist, dass die LagerbestĂ€nde seit 18 Monaten abnehmen. Deswegen halte ich eine erneute Rezession fĂŒr eher unwahrscheinlichâ, hĂ€lt Nash dagegen.
Zinsspritze als Heilmittel
Die Volkswirte bei Goldman Sachs sehen gegen den drohenden RĂŒckfall nur ein Gegenmittel: Alan Greenspan soll es richten. âDie US-Notenbank wird im nĂ€chsten Quartal die Leitzinsen um 50 bis 100 Basispunkte senken.â Sinn der Ăbung: Unternehmen sollen durch den âNullzinsâ förmlich genötigt werden, mehr zu investieren und zu produzieren. Sparen wird fĂŒr die Verbraucher unattraktiv. Geld flieĂt, die Krise ist ĂŒberwunden.
Abschreckendes Beispiel Japan
Die Prophezeiung hat an der Wall Street heftigen Wirbel ausgelöst. Viele fĂŒrchten, dass damit ein schlechtes Beispiel Schule machen könnte. Mit Hilfe einer Zinsspritze den Patienten zu kurieren, dieses Heilmittel hat Japan Anfang der 90er Jahre versucht. Auch damals sollten die Nachwirkungen einer Spekulationsblase abgefedert werden. Mit bescheidenen Resultaten.
Das Gespenst von 1929
Steven Wieting, Ă-konom bei Salomon Smith Barney, hat in den Archiven geblĂ€ttert. Er ist ĂŒberzeugt, dass der momentane BĂ€renmarkt dem fatalen Muster des Crashs von 1929 folgt. Seine These: Der Markt werde sich auch bei der Erholung an dieses Muster halten. Erst 1954 erreichten die Kurse wieder die Höhen, die sie vor dem GroĂen Crash hatten. Seiner Berechnung nach wird es noch weitere 23 Jahre dauern, bis der S&P 500 Index den Stand des Jahres 2000 wieder erreicht. Dann rennen die Bullen wieder - im Jahr 2025.
Quelle: Wall Street Correspondents, Inc.
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