- sehr gute analyse zu der amerik. wirtschaftslage/ fund/ m. L. - Merlin, 06.08.2002, 20:17
- Re: sehr gute analyse zu der amerik. wirtschaftslage/ fund/ m. L. - TESLA, 06.08.2002, 22:27
- Re: sehr gute analyse zu der amerik. wirtschaftslage/ fund/ m. L. - Taktiker, 06.08.2002, 23:48
Re: sehr gute analyse zu der amerik. wirtschaftslage/ fund/ m. L.
Schöner Artikel! Danke fürs Aufgreifen!
Allerdings würde ich in 2 Punkten gern dämpfen:
A) Die militärische und informelle Macht der USA wird weit, weit überschätzt!
Die üblichen Anklagepunkte wie Echelon und HAARP halte ich größtenteils für Fiktion. Die Echelon-Systeme können einfach nicht effektiv sein. Das zu untersuchende Datenvolumen ist schon technisch nicht zu filtern. Selbst wenn es ansatzweise gelänge, so ist einfach keine sinnvolle, vor allem zeitnahe(!) Verwertung möglich. Und außerdem könnte ein solches System ohnehin nur einen winzigen Bruchteil aller transportierten Informationen abgreifen. Wir schweigen mal ganz davon, dass Informationen auf den verschiedenen Medienformen in Myriaden unterschiedlicher Kodierungen übertragen werden und einfach nicht lesbar sind. Fazit: Wenn Echelon gefährlich sein soll, fresse ich einen Besen. Dieses System kann vielleicht ein paar Telefonleitungen oder IP-Verbindungen abhören, aber welche Macht erwächst daraus?
HAARP ist schon gänzlicher Schwachsinn. Hier in Berlin soll ja in Tempelhof unterm Airport (bis zur Wiedervereinigung große US-Militärbasis) eine riesige HAARP-Schleife verbuddelt sein - naja... Ich bin jeden Tag daran vorbeigefahren, aber ich fühle mich immer noch nicht als heimlicher US-Amerikaner:-) Ganz kühl muß man feststellen, dass sich solche Systeme einfach nicht zielgerichtet einsetzen ließen.
B)Zum kommenden Niedergang der USA: Er wird nicht mit einem Paukenschlag kommen!
Wie man von Rom weiß, existieren solche Weltreiche und Weltzivilisierer noch lange über ihre Blütezeit hinaus. Da man die Blütezeit der USA aber bestenfalls als gerade beendet ansehen kann, müssen wir nicht annehmen, einen Zusammenbruch noch selbst erleben zu dürfen. Man könnte, angesichts der zunehmenden weltweiten Militärpräsenz der USA und des gerade mal 10Jahre verschwundenen Gegenparts UdSSR auch gut und gerne behaupten, dass wir gerade mal am Anfang oder mitten drin in der Blütezeit der USA sind.
Zumindest deutet sich mit dem modernen Caligula George Bush an, dass wir die Julius-Caesar-analoge Periode schon hinter uns haben. Jedenfalls muß das US-Reich erst mal die handfeste Despotie durchschreiten, um von einer echten Krisensituation sprechen zu können.
Ich glaube eher an den schleichenden Zusammenbruch, der sich unmerklich vollzieht: Wie einst Rom stirbt das Reich nicht durchs wilde Aufbegehren der Unterjochten, sondern an schierer Größe (Unregierbarkeit), an Identifikationsverlust durch die Vermischung infolge des Aufsaugens unterschiedlichster Kulturen: Erst wenn die ganze Welt 24/7 american English brabbelt, Coke säuft, bei McD dinniert und morgends die US-Hymne singt, dann gibt es sie eigentlich nicht mehr, die USA.
In 500 Jahren einmal werden erhaltenswerte Reste der US-Kultur weltweit etabliert und kultiviert sein und man erinnert sich dieses Imperiums. Durch New Yorks verlassene Straßen pfeift dann schon einsam der Wind sein Lied, so wie einst bald nach den großen Tagen Roms auf dem Forum Romanum das Vieh weidete.
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