- Morgan Stanley: Tohuwabohu in der Chefetage: Rob.Pelosky empfiehlt Aktien - Koenigin, 07.08.2002, 08:33
- Re: Nachtigall, ick hör dir trapsen - kingsolomon, 07.08.2002, 09:33
Morgan Stanley: Tohuwabohu in der Chefetage: Rob.Pelosky empfiehlt Aktien
Während Steven Roach ja seit Wochen den Abschwungpropheten Wasser auf die Mühlen kippt - kontakariert sein Kollege aus der Chefetage dessen düstere Prognosen - scheinbar - wie immer nach dem Motto:" Kauft Aktien - kauft Aktien..."-
Allerdings sieht er keine Euphorie, aber immerhin - zwei solche konträren Meinungen aus einem Haus - das disqualifiziert doch solch eine Adresse von vorneherein.
Sollte die Adresse weiter an dem"Aktien-Kauf-Orgien" interessiert sein, dann verstehe ich ehrlich gesagt nicht, wieso sie sich dann noch diesen Pessimisten"leistet"??!!?!?!
Allerdings auch er sieht den Dollar um 15 % abschmieren....(Dann wird auch das nicht kommen...)
Chefstratege von Morgan Stanley empfiehlt Einstieg in Aktien
Experte hält europäische Papiere für unterbewertet
Von Marcus Heithecker
London - Die konjunkturelle Lage ist so unübersichtlich, dass selbst in den großen Investmenthäusern heftig über Prognosen gestritten wird. Jüngstes Beispiel ist Morgan Stanley. Während Chefvolkswirt Steve Roach seit Wochen vor einem neuerlichen Abschwung in den USA warnt, widerspricht ihm sein Kollege Robert Pelosky deutlich. Der Aktien-Chefstratege des New Yorker Bankhauses sagte am Dienstag in London:"Ich sehe nur eine leichte Korrektur der Wachstumszahlen nach unten." Der entsprechende Abschlag sei aber bereits in den aktuellen Aktienkursen enthalten.
So empfiehlt Pelosky den internationalen Investoren sogar wieder, ihren Aktienbestand im Portfolio aufzustocken."Das ist das erste Mal seit zwei Jahren", wie der Amerikaner betont."Das Risiko eines,Double Dip´ ist zwar gestiegen", räumt er ein, fügt jedoch mit Verweis auf seinen pessimistischen Kollegen Roach hinzu:"Bislang erwarten wir ein weltweites Wirtschaftswachstum von vier Prozent im kommenden Jahr. Wenn es nur 3,5 oder 3,0 werden, ist das doch keine neuerliche Rezession."
Bei der Aktienanlage geht es nach Ansicht von Pelosky künftig um das Fundamentale, also um Gewinne und Dividenden. Nach dem"tiefsten Gewinneinbruch der letzten 30 Jahre" wird es aber nach Ansicht des Chef-Strategen in den nächsten fünf Jahren wieder aufwärts gehen - freilich nur gemächlich. Die Gewinne pro Aktie dürften in den kommenden fünf Jahren jeweils maximal um sieben Prozent zulegen, meint er. Knapp ein Drittel davon werde sich jedoch nicht in den Kursen niederschlagen.
Derweil sieht der Amerikaner das Erholungspotenzial allerdings nicht in erster Linie in den USA."Anleger sollten sich auf Europa und Asien konzentrieren." Für Pelosky sind die Märkte in Amerika immer noch wesentlich höher bewertet als auf dem alten Kontinent."Die Erholung der Unternehmensgewinne in Europa ist noch nicht eingepreist", lautet sein Resümee.
Außerdem sieht der Aktienstratege ein deutliches Abwertungsrisiko für den Dollar. Er beziffert es sogar mit bis zu 15 Prozent gegenüber dem Euro. Dazu trage insbesondere das"weiterhin viel zu hohe" Außenhandelsdefizit der Vereinigten Staaten bei. Obendrein bestehe die Gefahr eines"Teufelskreises": Verlieren die US-Investoren weiter Vertrauen in den heimischen Kapitalmarkt, werde der außenwirtschaftliche Druck auf den Dollar noch durch einen vom Kapitalmarkt getriebenen verstärkt."Die Geschichte deutet daraufhin, dass eine europäische,Outperformance' mit einem schwachen Dollar zusammenhängt."
Bei der Branchengewichtung geht der Morgan-Stanley-Mann außergewöhnliche Wege. Pelosky hält im Gegensatz zu vielen anderen Experten die Anlage im Konsumsektor, bei Telekom-Werten und Finanzdienstleistern für attraktiv."Ich weiß, Banken sind zurzeit nicht gerade beliebt", meint Pelosky. Doch die Bemühungen der Geldhäuser um den Abbau ihrer Risikokredite haben den Aktien-Strategen beieindruckt:"Bis vor kurzem waren die Banken ein Lagerhaus für Risiken, inzwischen haben sie sie an die Verursacher zurückgegeben."
Trotzdem warnt Pelosky vor einer Euphorie am Aktienmarkt:"Für eine ganze Weile werden Aktien und Anleihen in etwa gleiche Renditen erzielen."
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: