- PPT auch in der Schweiz! - Tofir, 07.08.2002, 10:56
PPT auch in der Schweiz!
10:34 Uhr | Mittwoch, 7. August 2002 Artikel: > drucken > mailen
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Eine Feuerwehrübung der Banken
Alle schauen auf das brennende Haus, nur nicht Martin, der schaut raus.
Die Übernahme von Martin Ebners Visionen durch die Zürcher Kantonalbank war ein Rettungsakt, um Schlimmeres zu verhindern.
Von Daniel Hug, Zürich
Martin Ebner muss der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) jeden Tag einen Rapport über die finanzielle Situation seiner BZ Bank abliefern. Aber nicht erst seit Montag, wie ein Bericht in der gestrigen «Financial Times» den Eindruck erweckte. «Auf Grund der aussergewöhnlichen Börsenverfassung überwachen wir die BZ Bank schon eine Weile», sagte gestern Kurt Bucher, Vizedirektor der EBK. Er wollte aber nicht spezifizieren, seit wann genau die EBK einen täglichen Lagebericht der BZ Bank verlangt. Die Bank erfülle «die gesetzlichen Erfordernisse bezüglich Eigenkapital und Liquidität problemlos», so Bucher weiter.
Die Milliardenschulden lasten allerdings nicht auf der BZ Bank, sondern auf der BZ-Gruppe. Just dieses Gebilde unterliegt aber nicht der Überwachung, weil sie laut Gesetz nicht «aufsichtspflichtig» ist. «Wir haben aber Informationen von der BZ-Gruppe verlangt, um das Risiko der BZ Bank beurteilen zu können», so Bucher.
Finanzexperten gehen inzwischen davon aus, dass auch die am 26. Juli erfolgte Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) um 0,5 Prozentpunkte im Zusammenhang mit der Börsenkrise zu sehen ist. Zwei Tage zuvor tauchte der SMI-Index auf einen Tiefstwert von 4500 Punkte. «Es gibt keinen Zweifel, dass wir damals sehr nahe an einer systemischen Krise waren. Die Schweizer Börse stand unter massivem Druck», sagt Philipp Hildebrand, Mitglied der Geschäftsleitung der Union Bancaire Privée in Genf. Mit der Zinssenkung habe die Nationalbank dem bedrängten Finanzsystem im richtigen Moment mehr Luft verschafft. Tatsächlich zogen danach vorübergehend die Aktienkurse wieder an.
Inwiefern der drohende Kollaps von Ebners Imperium dabei eine Rolle gespielt hat, ist noch unklar. Fest steht jedoch, dass die EBK und die Nationalbank im vor eineinhalb Jahren geschaffenen «Kompetenzzentrum Systemstabilität» regelmässig Informationen austauschen. «Wir haben im Zusammenhang mit der Börsenlage Gespräche mit der Nationalbank geführt», sagt EBK-Vizedirektor Bucher. «Die letzte Zinssenkung war klar gestützt auf die konjunkturelle Abschwächung und die Sorge um den Wechselkurs», sagt SNB-Sprecher Roland Baumann. «Wenn der Zinsschritt zur Beruhigung der Börse beigetragen hat - um so besser.» In der Zwischenzeit konnten Ebners Gläubigerbanken ein Paket schnüren, um die Notlage zu überbrücken. Rund ein Dutzend Banken haben mit Ebners BZ Group Holding ein Moratorium von einem Jahr vereinbart, das Schulden von rund 7 Milliarden Franken umfasst, wie das «Wall Street Journal» berichtete. Mit dabei ist etwa die Zürcher Kantonalbank und die CS, die Ebners Ausstände von vormals 2 Milliarden Franken markant habe reduzieren können. Die UBS jedoch, vor einem Jahr mit 4 Milliarden noch grösster Gläubiger von Ebner, liess sich die Ausstände schon vor Monaten zurückzahlen, nachdem der Financier der Forderung nach mehr Transparenz und Sicherheiten nicht nachgekommen war. [01:46]
Quelle: Tagesanzeiger, Zürich
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Überall dasselbe (End) Spiel.
Gruss
tofir
PS: Und einen Tag nach der Aktion wurde beteuert, dass es keine Rettungsaktion war. Soviel zu der Glaubwürdigkeit dieser Aussagen - Man lernt jeden Tag dazu oder wird in seiner Überzeugung bestätigt!
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