- An Dottore:Unsere Kinder sind aber auch die Erben großer Vermögen,Häuser etc. (owT) - Neutra, 17.09.2000, 13:16
- Re: An Dottore:Unsere Kinder sind aber auch die Erben großer Vermögen? - dottore, 17.09.2000, 13:38
- Wie mache ich ein kleines Vermögen? Ich muß nur ein großes Vermögen erben! - Hardy, 18.09.2000, 11:59
- Re: An Dottore:Unsere Kinder sind aber auch die Erben großer Vermögen? - dottore, 17.09.2000, 13:38
Re: An Dottore:Unsere Kinder sind aber auch die Erben großer Vermögen?
Ja, die können sie dann verkaufen, um die Renten, Beamtenpensionen und offenen Staatssaldi zu bedienen.
Große Frage nur: An wen werden sie alles verkaufen können?
Bekanntlich sind die Geldvermögen bei ca. 9, die Sachvermögen (bewertet) bei ca. 7 Bio DM angesiedelt. Ohne Geldvermögen sind die Sachvermögen, nebenbei gesagt, wertlos, da nur Geld einer Sache ein Preisschildchen aufsteckt.
Die Geldvermögen müssen überdies verfügbar sein, d.h. es muss jemand geben, der sie den Erben gegen Cash abnimmt, sonst können die Erben ja nicht die jedes Jahr in Cash abgeforderten Renten, Pensionen und Staatszinsen zahlen.
Um das Geldvermögen zu verflüssigen, muss es jemand geben, der sich in der Höhe des zu verflüssigenden Betrages netto neu verschuldet, denn jedes Geldvermögen ist ja zweimal verbucht. Also ich bin Erbe und brauche 100.000, um die Abgaben zu leisten. Ich verkaufe Sparbriefe in Höhe von 100.000. Da es aber niemand gibt, der die 100.000"also solche", sprich"netto" hat, muss jemand daher kommen, der sich in Höhe der 100.000 auf seinem Konto netto neu verschuldet.
Das ist das Geheimnis der Geldanlage und der Geldverflüssigung (= Überführung von längerfristigen Anlagen in kürzerfristige bis hin zu Cash) im System der doppelten Buchführung.
Abgesehen davon sind unsere Erben eines Tages im Besitz von 3 oder 4 Billionen Staatstitel (z.Zt. ausstehende Staatsschuld = 2,6 Bio.). Die müssen sie natürlich nicht bedienen, denn sie könnten sagen: Streicht die Schulden und unsere Guthaben uno actu - dann sind wir dieses Problem schon Mal los.
Aber dann gibt es noch die Renten und die Pensionen. Die sind nirgends verbucht, sie heißen fachtechnisch"unfundierte Schulden". Ein Unternehmen verbucht so etwas wenigstens als"Pensionsrückstellung" oder als"Eventualverbindlichkeit" - aber der Staat doch nicht.
Der Staat bilanziert nicht. Aus gutem Grund. Würde er nämlich bilanzieren, wäre sofort klar, dass er insolvent ist.
Beamtenpensionen plus Altersrenten p.a. in 15 Jahren bereits: ca. 600 Mrd. DM pro Jahr. Da diese beim Staat nicht als Schulden verbucht sind (auch nicht abgezinst, also zum versicherungstechnischen Gegenwartswert) gibt es auch keine entsprechenden Guthaben (dafür gibt es"Versprechen" des Staates, seinen"Verpflichtungen" nach zu kommen).
Nun könnte man die 600 oder so Mrd. p.a. auch aus dem Bestand heraus bezahlen, was hieße: Die Alten erhalten von den Jungen die Häuser usw. einfach direkt überschrieben. Dann würde das Ganze noch ein paar Jahre zu strecken sein. Aber was macht ein Rentner, der schon in einer abgezahlten Wohnung sitzt, mit einer zweiten? Er wird versuchen, sie zu vermieten. Und wenn die Bevölkerung weiter so abnimmt wie bisher und wie auch prognostiziert - was dann?
Die Probleme sind sehr vielschichtig, das gebe ich gern zu und ich habe auch jahrelang rumgehirnt, bis mir alles klar geworden war.
Zum Schluss führt aber an der Zahlung kein Weg vorbei. Und die kann - nach Lage der Dinge - nur geleistet werden, wenn wir zusätzliche Einkommen erzielen und zusätzliche Einkommen setzen immer (!) zusätzliche Verschuldung voraus.
So ist Leben. Eben.
Besten Gruß
d.
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