- @puppetmaster - schöne träume - tas, 09.08.2002, 22:25
- Re: @puppetmaster - schöne träume - Taktiker, 09.08.2002, 23:21
- Re: @puppetmaster - schöne träume - PuppetMaster, 10.08.2002, 00:27
- Re: @puppetmaster - schöne träume - tas, 10.08.2002, 14:03
- Volle Zustimmung! - Thukydides, 11.08.2002, 02:34
- Re: utopische träume - Baldur der Ketzer, 11.08.2002, 03:09
@puppetmaster - schöne träume
zitat: > mal weg von der ironie - was würdest du als politisch verantwortlicher
gegen jugendarbeitslosigkeit und arbeitslosigkeit tun/unterlassen?
wieso ironie?
war durchaus ernstgemeint. also noch ein paar ideen dazu, aber einfach so hingeschmissen - echt OHNE jedes parteipolitische ziel:
es wird, auch und grade in diesem forum, ALLES immer nur über GELD definiert.
egal, ob taktiker die"kosten von kindern" erwähnt, das gejammer um steuern und staatliche gegenleistungen (die es ja selbstverständlich gibt) oder die ganzen umverteilungsdiskussionen. darin liegt ein grund des übels.
nach 1945 ist hier eine reine"geldgesellschaft" entstanden, sonstige WERTE gelten nix mehr, eigentliche und ehemalige"tugenden" sind aufgrund ihres mißbrauchs zwischen 1933-45 auf den müllhaufen gewandert. diese geldgesellschaft neigt sich jetzt ihrem ende zu, da sie insgesamt sinnentleert ist. das land ist von geld, frust, neid und angst geprägt und von politbürokraten regiert. das interesse, da politische verantwortung zu übernehmen, geht auf null. politik ist ist die wohl meistüberschätzte nichtwissenschaft dieser zeit. und gleichzeitig immer ausdruck der jeweiligen zeit und ihrer menschen: ratloses verwalten von problemen statt deren lösung. aber im gerechten ausgewogenen universalkonsens. mit dem logisch auch fast alle irgendwie angekackt und unzufrieden sind. über 2/3 aller politiker sind schließlich beamte. gegen die ich absolut nix habe - solange sie nur ihren job machen.
wie gesagt (und belächelt): VERMÃ-GEN heißt für mich, daß man ein gewisses maß an wissen, erfahrungen und fähigkeiten besitzt - wenn das vorhanden ist, spielt geld garnichtmehr die erste geige... egal ob krise oder nicht. VERMÃ-GEN ist die fähigkeit, sich das zu verschaffen, was man persönlich im leben gern möchte - hat mit geld an sich sehr wenig zu tun. weder papiergeld noch goldbergen. solche vermögen sind absolut krisenfest, auch wenn mit zunehmendem alter eine gewisse inflation festzustellen ist...:-)
nebenbei bemerkt - da dies ja (noch immer) ein börsenforum ist: bei vielen wirklich erfolgreichen marktteilnehmern kann man überdeutlich sehen, daß ihnen geld eigentlich immer ziemlich egal war. stattdessen dominieren der reiz, die herausforderung, der kampf, die auseinandersetzung mit den märkten, das herausfinden der marktgesetze, das"besiegen" der anderen markteilnehmer etc.
wer nur geld verdienen will sollte lieber dahingehen, wo hohe gehälter gezahlt werden - die man nicht mit einem einzigen dummen fehler am ende eines arbeits- und erfolgreichen jahres wieder auf einen schlag versenken kann:-)
in allen"sozial-diskussionen" - die in wirklichkeit nur neid-diskussionen und greißliche umverteilungskämpfe sind - fehlen alle anderen lebensfaktoren, wie z.b. ZEIT. oder RISIKO. selbstverständlich gibt es eine"zeit/geld-ratio", die jeder für sich selbst bestimmen kann. mehr geld, weniger freizeit et vice versa. die FREIZEIT ALS KAPITAL spielt aber keinerlei rolle in den diskussionen. weder in der politik noch bei gewerkschaften oder sonstwo. da gehts nur ums geld. dabei ist für viele doch die FREIZEIT das kostbarste und knappste GUT:-)
schon fast lächerlich: grad die größten kritiker des"kapitalismus" reden fast nur von geld - als obs im leben keine anderen werte gäbe. und die bibel heißt DAS KAPITAL (marx) und nicht etwa: BEST THINGS IN LIFE ARE FREE...
oder als weiterer faktor - RISIKO. über die aktienbaisse wird gejammert. aber doch nur von leuten, die sich selbst verarscht haben. daß nämlich da schnell und ohne risiko und ohne arbeit viel geld verdient werden kann. oder daß man ausgerechnet DA seine altersversorgung plazieren sollte. war wohl nix. NO RISK, NO FUN...
und da der staat heute alle lebensrisiken mit geld abdeckt: NO FUN:-)
weder bei zahlern noch bei empfängern.
in dem sinn: arbeitslosigkeit mal so definiert, daß da ein hohes maß an freizeit-kapital zur verfügung steht. (mit dem viele nix anfangen als saufen und talkshowkucken - selbst schuld!)
arbeit mal so definiert, daß sie eigentlich viel mehr ist als reiner"geld-erwerb" - lachlachlach, aber für mich ist arbeit etwas, daß mir FREUDE MACHEN MUSS, erst dann hats auch einen SINN. der LOHN ist dann viel mehr als nur wieder das blöde geld. nur stumpfsinnig für geld arbeiten - wo bleibt da der spaßfaktor... der sinn-faktor... der wert?
außerdem leben wir keinesfalls in einer"sozialen marktwirtschft". stattdessen ist der begriff"sozial" institutionaliert und bürokratisiert worden. und genau darum funktionierts nicht. und wird auch nie funktionieren.
statt einer (wirklichen)"solidarität" gibts einen"solidarzuschlag", und einen schönen haß zwischen denen, die diese zwangsabgabe zahlen müssen, und denen die sie erhalten. schafft sozialneid und haß statt sozialer wirkung. ich glaub, 1989 hatten sich die meisten menschen wirklich gefreut. währte nur nicht lang.
mir persönlich sind die"big spender" der bösen usa sehr viel sympythischer - also die weitaus höher als in deutschland entwickelte kultur NICHTSTAATLICHER FREIWILLIGER WOHLTÄTIGKEIT. hier kannst du dich doch schon fragen, ob es einen sinn macht, freiwillig für irgendeinen guten zweck etwas ZU GEBEN - denn bei der verfassungswidrigen staatsabgabenquote NIMMT doch schon der staat zuviel - um es dann selbst zu verteilen. seeehr unsozial, das system:-)
dabei ist geben immer doch seeliger als nehmen...:-)
erst recht als vom staat"genommen kriegen"...:-))
und auch als vom staat selbstverständlich"zugeteilt bekommen":-)))
kein wunder, daß"natürliches geben und nehmen" nicht mehr funktionieren.
ein umverteilungsstaat zerstört jedes echte soziale verhalten seiner bürger.
so wie die planwirtschaft jede individuelle kreative entfaltung kaputtmacht.
statt sozialem verhalten oder gewissen gibts ein"sozialamt" und staatliche"sozialhilfe". wirkprinzip siehe oben. den einen nimmt man das geld, den anderen die würde. profiteur ist die göttliche bürokratie. und damit es ALLES GERECHT zugeht, lähmt man das ganze land mit soviel gesetzen, vorschriften, ausnahmen, sonderregelungen und extrawürsten - fast 70% des weltweiten schriftguts zum thema steuern sind heute in deutsch:-)
schließlich"der kampf gegen die arbeitslosigkeit" - lächerlich.
genauso kann man"den kampf gegen das regenwetter" zur chefsache erklären.
wieso sollte ein staat arbeitsplätze schaffen. außer den paar hanseln, die für eine minimalverwaltung des ganzen erforderlich wären. welchen sinn hat ein staatlich sanktioniertes"recht auf arbeit"? das ist stuss - ebenso wie ein recht auf schönes wetter. echte arbeitsplätze schafft immer der bürger selbst - als unternehmer, als selbständiger, als gründer, als erfinder, als ideenproduzent, als begeisterter, als erfolgsgieriger, als pionier. als SELBSTVERANTWORTLICHER jedenfalls. aber all das lohnt sich nicht mehr innerhalb einer umverteilungsbürokratie, die dem einzelnen jede verantwortung abnimmt. da wird nur erstickt, erwürgt und totverwaltet. demotivation ohne ende.
"soziale marktwirtschaft" ist ein märchen für warmduscher.
richtiges leben ist aufregend, gemein, ungerecht und gefährlich.
und es endet immer tödlich, trotz (oder wegen) a.o.k. und lebensversicherung:-)
und genau an dem punkt war mein kommentar unten eben nicht zynisch oder ironisch. sondern WAHR. leider. weil alles, was die letzten jahre gemacht wurde, nur schwachsinnig und geldverschwendung war. von abm-maßnahmen über subventionen bis zu dem unendlichen blablabla. ökologische wende. soziale gerechtigkeit. aufbau ost. nur phrasen. und nebenhaushalte. siehe schlußlicht in der eu und die arbeitslosenzahlen. oder"bündnis für arbeit" - an den früchten erkennt mans - war wohl eher ein bündnis gegen arbeit:-)
die regeln des lebens sind doch recht einfach, sofern man auf asoziale sozialtheorien verzichtet:
"leistung lohnt nicht mehr" - sagen sehr viele leistungsträger.
"arbeit lohnt nicht mehr" - sagen auch sehr viele arbeitslose.
und beide haben auf ihre art sogar recht. und drüber hockt der staat und reguliert alles langsam zu tode. irgendwelche zweifel? dann siehe schuldenstand. und frustpegel. ganz oben UND ganz unten. was blüht ist nur die schattenwirtschaft.
die post-industrielle gesellschaft braucht keine masse von fleißigen industrie-arbeitern mehr. das ist das problem. und dieses problem wird sich durch die öffnung nach osten noch gewaltig verschärfen in den nächsten jahren.
also bleibt nur qualifikation oder niedriglohn. und beides wird erfolgreich verhindert. nirgendwo ist der prozentsatz von"aufsteigern" (gemessen an kindern aus arbeiterfamilien, die ein unistudium absolvieren) so NIEDRIG wie hier!!!
das nennt man dann"soziale marktwirtschaft". wer unten ist, bleibt auch unten, damit die sozialkasper was zu tun haben - und das arbeitsamt bietet immernoch stenokurse an! oder waldfegen mit animateur (per abm). höher qualifizierte kloppen überstunden ohne ende, und die sockelarbeitslosigkeit bleibt.
wenn man die gesellschaft schon in"klassen" aufteilen will: gib der"unteren klasse" soviel geld (bei UNBEGRENZTEM ZEIT-KAPITAL!), daß ein aufstieg nicht mehr NOT-WENDIG (!!!) ist, nimm den"oberen klassen" soviel geld weg, daß weitere leistung und mehr geld (bei NOCH WENIGER ZEIT-KAPITAL!) auch nicht mehr NOTWENDIG und sinnvoll erscheinen - schon kommt das raus, was grad abläuft: steigende massen- und dauerarbeitslosigkeit. und sozialneid statt solidarischen empfindens in einer gemeinschaft. höhere sozialabgaben STATT sozialem gewissen.
junge talente, leistungsträger, kapital und großindustrie gehen ins ausland - und der mittelstand in die pleite.
der ANREIZ wird besiegt von der bequemlichkeit - keine leistung, kein risiko.
unternehmensberater haben früher unternehmen aufgebaut, erweitert oder saniert. heute wird nur noch schlankgemacht und billig verkauft - oder gleich dichtgemacht. und das ausland grinst über die deutsche"mitbestimmung"...
und die besten gehen. oder bleiben halt"unten", für immer.
man vergleiche den deutschen sport mal mit dem ausland:-) von wenigen ausnahmen abgesehen, stammen alle"deutschen" box-hoffnungen NICHT aus mehr aus deutschland. und in anderen profi-sportarten ists ähnlich. lohnt halt nicht mehr, sich reinzuhängen..."hotel mama" ist angesagt... zukunftsangst ist angesagt...
völlig gleich ob jemand sozialhilfe kassiert und sich bei zuviel freier zeit noch halbwegs unzufrieden versorgt und wenig zu leistung motiviert fühlt oder ob jemand unternehmer ist und sich ohne jede freizeit nicht mehr motiviert fühlt, unzufrieden noch leistung zu bringen. früher gabs immer einen minimalen sinn-konsens. der ist in den sozialneid-debatten und an den sogenannten"lohnnebenkosten" (in wahrheit gleich abkassierte nicht ausgezahlte gehaltsanteile) zugrunde gegangen. keiner hat mehr lust.
außerdem, da wir das in deutschland offenbar so wollten: wir haben die"alten schweren industrien" (egal ob stahlkochen, chemie, schiffbau oder zementöfen) aus umwelt- und bequemlichkeitsgründen ins ausland abgeschoben. und die"neuen hochtechnologien" (querdurch von der kernforschung über alles was sonst böse und gefährlich ist bis zur gentechnik) aus angst und bequemlichkeit ebenso dem ausland überlassen. was bleibt: arbeitslosigkeit und früher oder später sozialabbau. und eine in wahrheit schwer asoziale definition von gesellschafts- und sozialethik, die sich mehr mit romantik und illusionen beschäftigt als mit realitäten und gesundem menschenverstand. oder dingen, die im ausland längst zur allgemeinen zufriedenheit funktionieren. aber schließlich sind wir ja die deutschen - die mit der deutschen sonderrolle. das war mal...
und die arbeitslosigkeit"bekämpft" man nun heftig mit runden tischen, theoriediskussionene, laberbündnissen, quasselkommissionen - oder medienwirksam paar wochen vor der wahl: mit ein paar intellektuellen schnell aus dem hut gezauberten illusionisten-thesen... gewählt wird schließlich, wer die meisten"versprecher" macht:-)
aber wie man liest: wir sind jetzt weltmeister in windenergie...
das glaub ich dann auch... weiter so - und der letzte bläst das licht aus.
ideologien haben sich irgendwie überlebt, alle. politik wird sich von selbst reduzieren, auf das was an staat nötig ist, der rest geht den bach runter. was bleibt, ist eine rückkehr zur (harten) realität des lebens, weg von der intellektuellen thesen, träumen und illusionen einer verwöhnten wohlstandsgesellschaft in der deutschen nachkriegs-nische. da braucht man eigentlich nix dran machen, das kommt von ganz von selbst. nur schade, daß es auf diese weise immer soviele"kollateralschäden" gibt, müßte nicht sein, sind alles menschliche schicksale dahinter, oben wie unten und in der mitte...
grüße, tas
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