- @nereus und @galiani @dottore - Turon, 13.08.2002, 04:09
- Re: @nereus und @galiani @dottore - Turon - nereus, 13.08.2002, 09:02
- Re: @nereus und @galiani @dottore - Turon - Euklid, 13.08.2002, 09:22
- Re: @nereus und @galiani @dottore - Turon - PuppetMaster, 13.08.2002, 09:26
- Re: @nereus und @galiani @dottore - Turon - Euklid, 13.08.2002, 09:39
- Re: @nereus und @galiani @dottore - Turon - und jetzt auch Euklid ;-) - nereus, 13.08.2002, 10:17
- Re: @nereus und @galiani @dottore - Turon - und jetzt auch Euklid ;-) - Euklid, 13.08.2002, 10:29
- Re:.. und jetzt auch Euklid - de facto? - nereus, 13.08.2002, 10:43
- Re:.. und jetzt auch Euklid - de facto? - Euklid, 13.08.2002, 11:06
- Re:.. und jetzt auch Euklid - de facto? - nereus, 13.08.2002, 10:43
- Re: @nereus und @galiani @dottore - Turon - und jetzt auch Euklid ;-) - Euklid, 13.08.2002, 10:29
- Re: @nereus und @galiani @dottore - Turon - foreveryoung, 13.08.2002, 10:36
- Re: @nereus und @galiani @dottore - Turon - PuppetMaster, 13.08.2002, 09:26
- @nereus - Turon, 13.08.2002, 10:52
- Re: @nereus und @galiani @dottore - Turon - Euklid, 13.08.2002, 09:22
- Re: @nereus und @galiani @dottore - Turon - nereus, 13.08.2002, 09:02
@nereus und @galiani @dottore
-->Heute nur kurz:
Der Unterton der Diskussion läuft darauf hinaus, daß alle technischen, wirtschaftlichen und kulturellen Errungenschaften hauptsächlich auf die Knechtschaft vieler Abhängiger durch das Wirken einiger Weniger in Machtpositionen zurückzuführen sei.
Jein. Die meisten Erfinder haben ihre Werke aus purer Leidenschaft an gesellschaftlichen Fortschritt, eigenem Geltungsbedürfnis etc. entwickelt.
Vielen war gar nicht bewußt, daß das, was sie entwickelt haben, später
gar nicht so, sondern im Sinne der Macht verwendet wird. Marie Curie als
Beispiel. Etliche Wissenschaftler wurden aufgrund ihres genialen Geistes
dazu gezwungen in Dienste der Mächte zu arbeiten, gegen eigenen Willen.
Letztendlich kommt es im Prinzip doch gar nicht darauf an, wer was und wann und
wie erfunden hat, oder warum - es kommt darauf an, wer sich den Nutzen zu seinen
eigenen Gunsten umdisponiert hat.
In meinem Postings geht es darüberhinaus nicht um das Studium der Macht, als eine Art wirtschaftspolitisch-debitistischer Kraft. Zu meinem Bedauern aber
kommt es aufs selbe hinaus, was dottore schon meint.
Eine Volkswirtschaft strotzt nur dann von Kraft, wenn die Macht dieser Volskwirtschaft in der Lage ist sich von der Zuckerseite zu präsentieren
und dennoch hohen Leistungszwang den Untertanen aufzuzwingen.
Warum malt ein Maler ein phantastisches Bild (in Armut geendet), warum schindet sich ein Hochleistungssportler über Jahrzehnte (ohne die Kohle eines Bundesliga-Zweitligisten einzuschieben), warum wurden Erfinder (trotz massiver finanzieller Schwierigkeiten) nicht müde an ihre Idee zu glauben, warum vollbringen Millionen Menschen hervorragende Leistungen?
Warum wohl, nereus, warum wohl? Warum macht man irgendetwas? Also der erste Grund, warum man etwas macht, ist nicht etwa reich werden sondern
sich von anderen zu befreien. Wie oft sugerrieren Wirtschaftsblätter,
von Rentrops"Geschäftsidee" bis hin zu holländischen"Abzockebilligeinkäufer
in Thailand, wie einfach es ist selbständig zu werden? Urlaub wann man immer will, und selbst Chef sein? Weil die meisten doch nicht selbständig sein wollen.
Sie wollen nur ihre Familie ernähren, schönes Auto fahren, und möglichst oft
die Gattin begatten, oder paar Discoeroberungen.
Von Einstein, Newton, Gates, Walesa will ich doch mal absehen, weil es auf die
Summe aller Menschen nur ein Teil wirklich außergewöhnlich sein will. Vielleicht wollen sie selbst die Macht.
Wegen der Macht? Weil sie alle korrupt, ängstlich und schleimerisch veranlagt sind oder waren?
Oder weil ihnen die Macht einfach zuwider war, die Jemandem mit einem 2000 DM Check monatlich doch einfach zu wenig war und wollten mehr.
Was ist der Grund warum man mehr haben will, und entscheidende Frage!!!!!!!!
Warum werden die meisten, die es geschafft haben am Ende doch größenwahnsinnig? Warum wird der Chef, der in Garage anfängt, und seinen ersten
Angestellten seine Kapazitäten für private Zwecke zu Anfang aus Großzügigkeit
überläßt etwa nach 5 Jahren für viele Mitarbeiter einfach fremde Leistungsfördermaschine, die nicht mehr erlaubt, daß man sich seinen Besitz
umsonst bedient, um paar Kleinigkeiten herzustellen?
Das ist eine äußerst kühne Unterstellung und ich wehre mich mit Händen und Füßen gegen derartige Ableitungen.
Du mußt nicht unbedingt zu den gehören die mehr Macht haben wollen. Und seien wir doch mal ehrlich: Wer nach mehr strebt, will daß Du Dich unterordnest, er will Dich verdrängen, das kann er nicht und es ist nicht immer lukrativ, also läßt er Dich weiter in der Überzeugung, Du wärst frei, solange
Du einen schönen Obolus springen läßt. Staat nimmt Steuern, Mafia nimmt Schutzgelder vor Mafia Zwei, (oder vor eigener Kreation).
Leben wir eigentlich alle nur um Steuern zu zahlen und der Macht unbewußt zu huldigen?
Du willst es nicht wahr haben - aber darauf läuft es leider hinaus.
Wenn Deutschland morgen Krieg gegen Polen beschließt, wird es Deiner MAcht scheißegal sein, wenn daß Du einen Menschen symphatisch findest - solange er eine Knarre hat, mußt Du ihm umbringen am besten, oder gefangen nehmen,
wenn Du Pech hast auch noch foltern. Genau das selbe kann mir auch passieren,
und passierte in den Kriegen fast immer.
Ist das alles? Glaubst Du das wirklich? Ausgerechnet Du?
Ja so ist es - und deswegen kotzt mich das so abartig an. Weil ich es endlich begriffen habe. Und wenn nicht? Was macht das schon? Es ist doch so einfach mich außer Gefecht zu setzen. Man braucht nur einen Durchsuchungs-beschluß, wegen irgendeinem Schrott und schon kannst Du auf das nächste Post
von mir paar Tage warten.
Oder man findet in meinem Keller"Mein Kampf", oder"Drogen", oder irgendetwas
was der Macht ausreicht um mich gesellschaftlich wieder auf bequemes Niveau
zu setzen.
[u]Wenn ich aber schön leiste und schön meinen Obolus entrichte, bekomme
ich dafür einen Orden und Ehrung, und wenn ich dann eine Wahlkampfspende
entrichte, so ist das so als würde man sich zu den Idealen jeweiliger
ethnischer Gruppe bekennen - dann ist man gar ein Beispiel - der für die Stadt,
den Staat, aber ganz besonders für die Macht Außergewöhnliches geleistet habe.
Ein Maler der ein außergewöhnliches Bild malt, erscheint dann plötzlich auch in ganz anderem Licht, denn er malt für sein Volk auch nichts weiter als ein Statussymbol, von dem die Macht dann sagt, daß ist unseres kulturelles
Erbe. Und so streitet Polen und Frankreich darüber ob Frau Curie nun Franzosin
ist, oder ob Frau Sklodowska Polin ist, selbst Chopin war schon mal russischer
Komponist, genauso, wie Mickiewicz ein polnischer Megadichter ist, obwohl die ersten Verse in seinem Buch, der die polnische Macht als polnisches Kulturgut
bezeichnet und als Pflichtlektüre führt, lautet:
Litauen, meine Heimat;
wieviel Du bedeuten kannst,
erfährt nur derjenige;
der Dich verloren hat;
Zitat frei übersetzt aus"Pan Tadeusz" von Adam Mickiewicz.
Und? Ob Du es willst oder nicht:
ob Du es freiwillig machst, oder auch nicht - Du leistest so oder so, nie wirklich für Dich sondern für die MACHT und erst dann FÜR ALLE ANDEREN.
Es kümmert auch keine Sau, ob Du nun sich als freier Mensch bezeichnest,
oder machttreuer Diener.
Alleine die Aufführung von Zitaten von außergewöhnlichen Leuten, die andere
Werke von weiteren außergewöhnlichen Menschen (Nobel für Hayek, aber auch
für so etwas wie Lech Walesa) - das sagt doch im Prinzip alles.
Walesa wollte sich an die Spitze der Volsbewegung setzen - an Nobel hat er nie gedacht, aber wo er schon unterwegs war, der Nobel, da ist unserer Lech Walesa
sehr schnell zum Diener anderer Macht geworden und heute ist er es immer noch.
Gestern Held, heute ein vollkommen verblödeter Feigling, aber Machtdiener -
das ist entscheidend. Deswegen kann sich sein Sohn leisten einen Menschen anzufahren, und von Unfallort abzuhauen, von der Macht wird das schon mal gerne gedeckt.
Denk darüber gut nach, nereus - da steckt vermutlich viel mehr"Wahrheit"
die Du suchst, als Du glaubst. Wenn Du Dich stellst - dann wirst Du schnell merken, daß das Ding voll zwischen die Augen zischt, oder wenn Du Dich auf die seite der Macht stellst, dann ist sie wie eine schützende Mafiahand.[/b]
Gruß. T.

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