- Libertäre Ansichten: Staat, Militär, Macht,... - Hirscherl, 13.08.2002, 11:38
- Stimme dem vollinhaltlich zu. Jedoch... - silvereagle, 13.08.2002, 13:08
- Re: Stimme dem vollinhaltlich zu. Jedoch... - Uwe, 13.08.2002, 13:18
- Re: Stimme dem vollinhaltlich zu. Jedoch... - Uwe - nereus, 13.08.2002, 13:55
- Re: Der größte Einschnitt der Geschichte... (Neolithikum) - dottore, 13.08.2002, 17:26
- Re: Stimme dem (mit DEINEM!) vollinhaltlich zu. (owT) - dottore, 13.08.2002, 16:57
- Und natürlich: zuviel Macht - ebenfalls kein Eigentum (owT) - Saint-Just, 13.08.2002, 18:48
- Re: Stimme dem vollinhaltlich zu. Jedoch... - Uwe, 13.08.2002, 13:18
- Stimme dem vollinhaltlich zu. Jedoch... - silvereagle, 13.08.2002, 13:08
Re: Der größte Einschnitt der Geschichte... (Neolithikum)
-->
... war die Entstehung von <font color="FF0000">Eigentum.</font>
Du hast also genau den Punkt erwischt.
Diese hat die Forschung inzwischen auch erkannt (wenn auch nicht als Spezifikum in Form des"Eigentums") und spricht seit Childe (Man Makes Himself, usw.) von der
neolithischen Revolution</font>.
Dabei erfolgt der Übergang von der Wildbeutergesellschaft zu Ackerbau und Herdenhaltung. Dabei lauert sozusagen das Eigentum an ertragbringenden Sachen (Grund, Herde) und deren Zuordnung zum"Eigentümer" im Hintergrund.
Dabei kommt es zunächst zu lockeren Siedlungen ("dörfliches Leben"), wobei die schon erwähnten ca. 10 bis 18 ha Landfläche eine Rolle gespielt haben dürften, wobei die Felder, wie erwähnt, bis max. 2,2 km vom Hof entfernt lagen.
In dieser Neolithisierung (quasi Stammessesshaftigkeiten) kommt es zu den bis heute bekannten Formen der prae-wirtschaftlichen Strukturen (Ältester usw.).
In diesen einfachen neolithischen Dörfern spielte Besitz eine Rolle, klar. Aber zu Eigentum im heutigen Sinne musste es noch nicht kommen, weil der Besitz nicht strittig war (noch im Römischen Recht als usucapio: wer's hat, hat es halt).
Dann kommt der zweite Teil dieser Revolution:
Das Auftreten von tributären Produktionsformen, welche die häuslich-eigentwirtschaftlichen abgelöst haben (umfangreiche, wenn auch sich erst langsam an den Kern herantastende Literatur; z.B. schon - noch idealisierend ("a new moral order") - Braidwood und Adams, die den Wandel in"sozialen Institutionen" dem Wandel in Technologie und Subsistenzwirtschaft ---> Surpluswirtschaft vorausgehen lassen (The Near East and the Foundation for Civilization, Evolution of Urban Society, usw.).
Damit lässt sich schließlich Eigentum nachweisen, was nur Eigentum sein kann, wenn es bestritten wird ("umstritten" ist).
Aus dieser Bestreitung dann Entstehen von Macht und Herrschaft und der Ablauf bis heute.
Gruß!

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