- Meldungen am Morgen - ---- ELLI ----, 15.08.2002, 11:40
Meldungen am Morgen
--> ~ Nach Einschätzung des Chefvolkswirts der Bundesbank, Hermann Remsperger, hat
die deutsche Wirtschaft auch im abgelaufenen Quartal kaum an Fahrt gewonnen.
Solange die Konjunktur noch nicht an Kraft und Dynamik gewonnen habe, bleibe
die Wirtschaft für neue Belastungen störanfällig. „Von Rezessions- oder Deflationsgefahr
kann allerdings keine Rede sein“, so Remsperger.
~ Die Deutschen GroĂźhandelspreise sind im Monat Juli gegenĂĽber dem Vormonat um
0,1 Prozent und gegenĂĽber dem Vorjahresmonat um 0,8 Prozent gesunken.
~ In Frankreich stieg die Industrieproduktion im Juni um 0,2 % gg. Vm. (nach —0,2 % gg. Vm. im Mai). Das
Ergebnis ist jedoch nicht so positiv wie es auf den ersten Blick scheint, denn es gleicht lediglich den Mai-RĂĽckgang
aus, der hauptsächlich auf die ungewöhnlich hohe Anzahl von Feiertagen zurückzuführen war.
~ In Großbritannien stellte sich bei der Veröffentlichung des Protokolls der August-Sitzung des
geldpolitischen Ausschusses heraus, dass alle neun Mitglieder für unveränderte Zinsen gestimmt hatten.
Der Ausschuss hat die Argumente fĂĽr eine Zinssenkung diskutiert, kam jedoch zu dem Schluss, dass eine
Lockerung der Geldpolitik ein falsches Signal setzen und eventuell das Vertrauen gefährden könnte.
Insgesamt entsteht bei der Lektüre des Protokolls der Eindruck, dass ein Zinsschritt nicht für die nächste
Zukunft zu erwarten ist, falls nicht die Aktienkurse erneut einbrechen oder sich die Wachstumsaussichten
deutlich verschlechtern.
Die Arbeitslosenzahlen gingen im Juli um 3.100 auf 949.600 zurĂĽck. Die
Arbeitslosenquote lag damit bei 3,1% (unverändert gg. Juni, für den sie von 3,2% nach unten korrigiert
wurde). Dies ist der niedrigste Stand seit 1975.
~ Falls nicht unerwartet ein externer Schock fĂĽr die Verbraucherpreisentwicklung oder
die nationale Sicherheit auftreten, sei eine erneute Rezession in den Vereinigten
Staaten praktisch unmöglich, so das unabhängige Forschungsinstitut Conference
Board. Gleichzeitig hat Finanzminister Paul O´Neill seine Einschätzung bekräftigt,
dass sich das Wachstum der USA im dritten Quartal verbessern und im Gesamtjahr
auf drei bis 3,5 Prozent steigen werde.
~ Die Zahl der Insolvenzen in den USA ist in den zwölf Monaten bis Ende Juni auf ein
Rekordniveau gestiegen. In diesem Zeitraum registrierten die US-Gerichte mehr als
1,5 Millionen Insolvenzanträge und damit etwa 8,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
~ In den Vereinigten Staaten ist gestern die Frist für die größten börsennotierten
Unternehmen verstrichen, eine eidesstattliche Erklärung über die Richtigkeit ihrer
Bilanzen bei der Börsenaufsicht SEC abzugeben. Bis zum Ablauf der Frist haben
mindestens 500 Unternehmen ihren Schwur geleistet. Die Anordnung der SEC betrifft
insgesamt 942 börsennotierte Unternehmen. Für 695 davon galt die Frist bis
zum 14. August. Etliche Firmen dürften die geforderten Unterschriften später vorlegen,
da ihr Geschäftsjahr nicht mit dem Kalenderjahr zusammenfällt.
~ Kuroda (Finanzministerium) hat den rapiden Anstieg des Yen gegenĂĽber dem US-Dollar
als nicht wĂĽnschenswert und fundamental nicht gerechtfertigt bezeichnet.
~ Nach Aussage des Opec-Generalsekretärs Alvaro Silva gebe es derzeit keine Pläne,
die Förderquote im vierten Quartal zu erhöhen.

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