- Special: Was macht das Gold? TEIL 1 - Seher, 15.08.2002, 20:26
Special: Was macht das Gold? TEIL 1
-->Special: Was macht das Gold?
TA professional, Mo, 12.08.2002, ld.
In den ersten Monaten dieses Jahres hat sich erstmals nach vielen Jahren eine Anlage in Gold und Goldminen gelohnt. Bereits im ersten Quartal 2001 hat der Preis einer Unze nach oben gedreht, doch erst ab Jahreswechsel 2001-2002 verstärkte sich die Aufwärtstendenz dermassen, sodaß eine breitere Masse auf diese Bewegung aufmerksam wurde. In den Jahren zuvor ist das Gold völlig aus dem Fokus der Anleger geraten. Einige Minen haben in diesen Monaten spektakuläre Gewinne erzielt.
Nach einem Vorstoß auf 320$ ist der Aufwärtsswing in sich zusammengebrochen, die Unze wurde vom High bei 326$ im Juni auf nahezu 300$ zurückgeworfen. War dies wieder nur eines der vielen Strohfeuer, die man innerhalb der letzten Jahre beim Gold beobachten konnte? Untersuchen wir zur Beantwortung dieser Frage die Kursentwicklung der Unze Gold:
Im obigen Balken-Chart auf Wochenbasis wird die Kursentwicklung ungefähr der letzten drei Jahre dargestellt. Ganz links unten ist das 20jährige Tief bei ca. 252$ zu sehen, das im Juli 1999 gebildet wurde. In der nachfolgenden Thrust-Phase explodierte der Preis in nur einem Monat um fast 30% und wurde erst auf dem Niveau des langfristigen Widerstands 320$ gestoppt.
Weit über ein Jahr wird benötigt, bis die extrem überkaufte Situation wieder abgebaut ist. Vom Top im Oktober 1999 bis zum Tief im ersten Quartal 2001 entwickelt das Gold dabei eine zusammenlaufende Struktur, ein Falling Wedge oder Baisse-Keil, der mit einem kleinen Doppelboden im Februar und April 2001 abgeschlossen wird.
Durch die beiden Tiefs knapp unter 260$ im 3.Quartal 1999 und 1.Quartal 2001 wird in einem größeren Rahmen wiederum ein Doppelboden gebildet. Bedenkt man die schwere, langfristige Abwärtstendenz in den Jahren zuvor ist der große zeitliche Abstand zwischen diesen beiden Tiefs, der mehr als ein Jahr beträgt, durchaus angemessen. Große Trends werden erfahrungsgemäß erst dann beendet, wenn sie durch eine im Verhältnis stehende Umkehrformation abgeschlossen werden.
Von Bedeutung bei diesem Doppelboden ist, daß das rechte Tief im 1.Quartal 2001 den langfristigen Abwärtstrend nicht mehr bestätigt. Die Tiefstkurse vom 3.Quartal 1999 werden nicht mehr unterschritten.
Ab April 2001 verhält sich die Preiskurve charttechnisch erstklassig: die große Falling Wedge-Struktur wird im Mai mit einem Thrust bis über 280$ eindeutig abgeschlossen, danach geht es in einem breiten Trendkanal nachhaltig aufwärts. Der im rechten Drittel der Grafik eingezeichnete Kanal liefert m.E. mehr Klarheit, wenn zusätzlich eine innere Trendlinie eingezeichnet wird.

gesamter Thread: