- Allianz: Hochwasserschäden 10-15 Milliarden - Popeye, 17.08.2002, 12:36
- Re: Allianz: Hochwasserschäden 10-15 Milliarden - Seher, 17.08.2002, 14:34
Re: Allianz: Hochwasserschäden 10-15 Milliarden
-->>Die Hochwasserschäden in
> Deutschland belaufen sich auf
> mindestens 10 Milliarden Euro
>
> Allianz: 10 bis 15 Milliarden Euro allein in
> Deutschland / Streit um Interpretation des
> Stabilitätspakts
> mag./mas. MÜNCHEN/BERLIN, 16. August. Die
> diesjährigen Überschwemmungen sind vermutlich die
> schlimmste Unwetterkatastrophe in Europa seit Jahrzehnten.
> Nach Einschätzung des größten deutschen
> Versicherungskonzerns Allianz hat das Hochwasser allein in
> Deutschland einen Schaden von 10 bis 15 Milliarden Euro
> angerichtet. Hinzu kommen die Milliardenschäden in anderen
> europäischen Ländern. In Ã-sterreich wird mit bis zu 4
> Milliarden Euro gerechnet. Der bisher größten Schaden von
> insgesamt 15 Milliarden Dollar wurde in Europa im Winter
> 1990 durch Orkane verursacht. Der bisher größte
> Überschwemmungsschaden war das Hochwasser in Italien
> 1994.
> Der Chef-Volkswirt der Allianz, Klaus Friedrich, sagte dieser
> Zeitung, die Schätzung alleine von 10 bis 15 Milliarden Euro
> sei dadurch unsicher, daß das Hochwasser noch nicht
> ausgestanden sei. Der besonders betroffene Freistaat
> Sachsen erwartet allein für das ostdeutsche Bundesland
> einen Schaden im zweistelligen Milliarden-Euro-Bereich.
> Friedrich widersprach Politikeräußerungen, wonach die
> Vermögensschäden keine Auswirkungen auf das
> Wirtschaftswachstum hätten. Er rechne vielmehr damit, daß
> etwa der ostdeutsche Bausektor beflügelt werde. Nach
> Ansicht der Commerzbank wird das Hochwasser dagegen
> weder die Konjunktur merklich dämpfen, noch würden die
> Aufräum- und Reparaturarbeiten als"großes
> Konjunkturprogramm wirken", schrieb die Bank.
> Die Frage der Finanzierung der Schäden hat am Freitag
> einen Parteienstreit entfacht. Bundeskanzler Gerhard
> Schröder hatte nach einem Besuch in den betroffenen
> Gebieten ein Vorziehen von Mitteln aus dem Solidarpakt II
> angeregt. Der sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt
> (CDU) verlangte dagegen zusätzliche Mittel, da der 2005
> beginnende Pakt für alle neuen Länder bestimmt sei. Zudem
> sollte mit seiner Hilfe die Infrastrukturlücke zu den alten
> Ländern geschlossen werden. Jetzt brauche man Soforthilfe.
> Scharfen Widerspruch erntete Schröder auch für seine
> Antwort auf die Frage nach der Defizit-Obergrenze (3
> Prozent) aus dem Stabilitätspakt. Dazu befragt, hatte er am
> Donnerstag geantwortet:"Das interessiert mich jetzt
> überhaupt nicht." Der Kanzlerkandidat der Union, Edmund
> Stoiber, nannte diese Aussage gegenüber dieser Zeitung
>"fahrlässig und falsch". Man müsse beides erfüllen, Hilfen in
> die Hochwassergebiete vor allem des Ostens geben, ohne
> den Stabilitätspakt in Frage zu stellen. Auch der
> haushaltspolitische Sprecher der FDP, Günter Rexrodt,
> kritisierte Schröder. Jetzt räche sich, daß der Haushalt ohne
> Reserven aufgestellt worden sei."Schröder benutzt die Flut,
> um ein Alibi für seine verfehlte Finanzpolitik zu finden", warf
> er dem Kanzler vor. Bei einem Etat von 250 Milliarden Euro
> müßten auch Milliarden-Beträge zu finanzieren sein,"sonst
> stimmt etwas nicht".
> Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) betonte
> dagegen, angesichts der zusätzlichen Budgetbelastungen
> durch die Flutkatastrophe müßten die Kriterien für einen
>"blauen Brief" aus Brüssel überprüft werden. Der"Berliner
> Zeitung" sagte Müller, über diese Frage müsse es"in den
> nächsten Wochen noch Diskussionen geben, ebenso wie
> über die Frage möglicher Hilfen aus Brüssel".
> Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) hält diese Debatte
> hingegen für verfrüht. Seine Sprecherin sagte am Freitag,
> derzeit bestehe"überhaupt keine Veranlassung, von
> irgendeinem eingeschlagenen finanzpolitischen Kurs
> abzuweichen". Zum gegenwärtigen Zeitpunkt könnten
> ohnehin weder die genaue Schadenhöhe noch die
> voraussichtlichen Mehrausgaben wegen der Flutschäden
> beziffert werden.
> In seinen finanziellen Folgen überschaubarer ist das
> Zwölf-Punkte-Paket, das das Kabinett am Mittwoch
> beschlossen hat. Es besteht etwa zur Hälfte aus Darlehen
> der Kreditanstalt für Wiederaufbau und der
> Landwirtschaftlichen Rentenbank. Der Rest soll durch
> Umschichtungen im Etat finanziert werden. Die Folgen für
> den Haushalt durch die Steuererleicherungen für die
> Betroffenen ließen sich noch nicht abschätzen.
> Der Spielraum der Bundesregierung für Hilfen ist begrenzt.
> Zwar könnte die rot-grüne Koalition mit ihrer Mehrheit im
> Bundestag einen Nachtragshaushalt beschließen. Dann
> müßte sie jedoch die unterstellte Wachstumsprognose
> aktualisieren - die Folge: ein größeres Loch im Haushalt. Es
> müßte mit Steuererhöhungen oder einer höheren
> Kreditaufnahme geschlossen werden. Steuererhöhungen
> haben alle Parteien vor der Wahl ausgeschlossen. Bisher
> wurde das deutsche Defizit für dieses Jahr auf 2,7 bis 2,8
> Prozent geschätzt.
> Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.08.2002, Nr. 190 / Seite 11
Hallo,
hier ist auch ein Bericht. Dieser Bericht liest sich aber harmloser.
seher
<ul> ~ http://www.moneycab.com/de/home/business/unternehmen/banken/versicherer.html</ul>

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