- z.T.: Steuern sind Diebstahl und Wachstum - Turon, 17.08.2002, 22:13
- Kein Wachstum ist doch viel besser als Steuern zahlen! - Burning_Heart, 18.08.2002, 00:47
- Normalerweise braucht keine Sau Aufschwung - Turon, 18.08.2002, 13:37
- Re: Normalerweise braucht keine Sau Aufschwung - Burning_Heart, 18.08.2002, 15:40
- Re: Normalerweise braucht keine Sau Aufschwung - Turon, 18.08.2002, 16:44
- Re: Normalerweise braucht keine Sau Aufschwung - Burning_Heart, 18.08.2002, 15:40
- Normalerweise braucht keine Sau Aufschwung - Turon, 18.08.2002, 13:37
- Re: @turon und @rodex - Hirscherl, 18.08.2002, 09:50
- Re: @turon und @rodex - rodex, 18.08.2002, 11:48
- Re: @turon und @rodex - Hirscherl, 18.08.2002, 12:17
- Re: @turon und @rodex - Euklid, 18.08.2002, 14:03
- Re: @turon und @rodex - rodex, 18.08.2002, 14:25
- Re: @turon und @rodex - Euklid, 18.08.2002, 16:24
- Es geht auch mit weniger Staat - Lebendbeispiel. - SchlauFuchs, 18.08.2002, 17:11
- Re: @turon und @rodex - rodex, 18.08.2002, 14:25
- Re: @turon und @rodex - Turon, 18.08.2002, 13:24
- Re: @turon und @rodex - SchlauFuchs, 18.08.2002, 16:46
- Re: @schlaufuchs - Turon, 18.08.2002, 17:55
- Re: @turon und @rodex - Hirscherl, 18.08.2002, 17:36
- Entscheidende Frage - Turon, 18.08.2002, 19:24
- Re: @turon und @rodex - SchlauFuchs, 18.08.2002, 16:46
- Re: @turon und @rodex - rodex, 18.08.2002, 11:48
- Re: Empfehle mal wieder David Friedman, Machinery of Freedom - kingsolomon, 18.08.2002, 11:28
- Re: z.T.: Steuern sind Diebstahl und Wachstum - MC Muffin, 18.08.2002, 12:34
- Bin aber darauf gespannt - Turon, 18.08.2002, 13:54
- Kein Wachstum ist doch viel besser als Steuern zahlen! - Burning_Heart, 18.08.2002, 00:47
Re: @turon und @rodex
-->Rodex: Denn seitdem der Mensch sesshaft geworden ist, wurden Steuern erhoben, und der Erfolg sesshafter Gesellschaften gegenueber uebriggeblibenen Jaeger und Sammlern (diverse Ureinwohner auf allen Kontinenten) seitdem gibt dem Konzept recht.
Das ist aber ein böser Trugschluß. Genauso könnte jemand behaupten: Denn seit es die Anti-Baby-Pille gibt, wurde in Europa kein Krieg mehr geführt, und der Friede gibt dem Konzept der Anti-Baby-Pille recht.
Eine Korrelation ist noch lange keine Kausalität. Der Erfolg sesshafter Gesellschaften gegenüber Nomaden liegt einfach darin, daß auf derselben Fläche hundertmal soviele Menschen ernährt werden können. Der Arbeitsaufwand eines Bauern ist zwar höher als der eines Nomaden, aber der Ertrag ist dafür um ein vielfaches höher, d.h. pro eingesetzter Kalorie liefert die Landwirtschaft mehr Kalorien zurück als das Jagen und Sammeln, obwohl Jagen und Sammeln weniger anstrengend ist (weniger Kalorieneinsatz verlangt).
Daher haben und konnten (!) Stämme, die aufgrund des Bevölkerungswachstums zur Landwirtschaft übergehen mussten, die Nomaden buchstäblich in einem Meer aus Nachkommen ertränken und verdrängen. So haben die ackerbauernden Bantus z.B. die steinzeitlichen südafrikanischen Buschmänner ausgelöscht. Ganz ohne Steuern.
(Mehr dazu im in Kürze folgenden zweiten Teil des Psychohistorik Artikels: Die Biologie der Geschichte)
Turon: Dann möchte ich doch mal gerne wissen, welche Bank denn
>aus freien Stücken dem Herr Deutsch Geld in Höhe von 200.000 Euro leihen würde,
>wenn der Staat keine Bürgschaft dafür übernehmen würde.
Es wäre mir völlig neu, daß der Staat routinemäßig Bürgschaften für private Unternehmen übernimmt. Das mag in Einzelfällen der Fall sein (?), aber von der Handvoll Unternehmer die ich kenne genießt kein einziger den (wettbewerbsverzerrenden) Vorteil einer Staatsbürgschaft. Denen leiht die Bank Geld, a. weil die Idee sehr überzeugend ist oder b. weil sie ihr Haus als Sicherheit anbieten oder c. weil Verwandte die Bürgschaft übernommen haben und in allen Fällen d. weil die Bank Gewinn machen möchte.
Wer aber schon einmal soweit gedacht hat, wird feststellen, daß es ohne Steuern kein Wachstum gibt, aber wiederum es kein Wachstum ohne Steuern gibt.
Steuern zwingen den Unternehmer, einen Teil seines Gewinns fruchtlos abzuführen. Dieser ihm weggenommene Teil des Gewinns wird sicherlich zu 70 % zu Zwecken der Umverteilung (siehe Anteil sozialer Maßnahmen am Budget) eingesetzt und kommt ihm nicht über Umwege (Strassen etc.) wieder zugute. Steuern verringern also die frei verfügbare Investitionsmasse des Unternehmers. Er kann daher z.B. statt drei neue Geschäfte zu eröffnen in diesem Jahr nur eines eröffnen. Daher bremsen Steuern das Wachstum, und darüber hinaus fördern sie die Arbeitslosigkeit.
Grüße,
Tom

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