- M.Faber: Alles wieder düster: Alles verkaufen:Aktien und Anleihen (owT) - foreveryoung, 19.08.2002, 08:04
- Re: M.Faber: Alles wieder düster: Alles verkaufen:m i t T e x t - foreveryoung, 19.08.2002, 08:05
- Hier ist einfach der Originaltext! - yatri, 19.08.2002, 09:08
- Re: Hier ist einfach der Originaltext - ist deiner jetzt schöner, oder was? (owT) - foreveryoung, 19.08.2002, 10:29
- Re: st deiner jetzt schöner, oder was? / nein, aber im Forum gespeichert (owT) - --- ELLI ---, 19.08.2002, 10:32
- Re: Hier ist einfach der Originaltext - ist deiner jetzt schöner, oder was? (owT) - foreveryoung, 19.08.2002, 10:29
Hier ist einfach der Originaltext!
-->Die USA müssen mit einer zweiten, kräftigeren Rezession rechnen
Kolumne
Von Marc Faber
Obwohl die amerikanische Notenbank die Zinsen seit anfang 2001 massiv gesenkt hat, ist die von amerikanischen Strategen groß angekündigte Wirtschaftserholung bisher eher enttäuschend ausgefallen. Mittlerweile ist sogar davon auszugehen, dass im Jahre 2003 die Wirtschaft in den USA mit einer"verzögerten" Rezession, die viel ausgeprägter sein wird, als die"Mini"-Rezesssion vom letzten Jahr, rechnen muss.
Die stark fallenden Zinssätze haben nämlich zu einem sehr robusten Wohnbaumarkt geführt, bei dem die Preise innerhalb von nur zwölf Monaten um rund sieben Prozent gestiegen sind und jetzt ungefähr 50 Prozent höher liegen als vor fünf Jahren. Steigende Hauspreise und fallende Zinssätze haben es den Haushalten erlaubt, ihre Hypotheken zu günstigeren Bedingungen zu finanzieren und damit zusätzliches Geld für den Verbrauch sicherzustellen. Das hat in den letzten zwölf Monaten dazu geführt, dass die amerikanische Wirtschaft zwar unter fallenden Kapitalinvestitionen litt, aber dass der Konsum der Haushalte relativ stark blieb und somit die Wirtschaft stützte.
Allerdings haben Wohnungsbau und Konsum größtenteils auf Pump zugelegt. Die Schulden der Gesamtwirtschaft steigen gewaltig an. Im Jahre 2001 wuchs das amerikanische Bruttosozialprodukt zwar um 179 Mrd. Dollar. Das nicht-finanzielle Kreditvolumen stieg dabei aber um 1100 Mrd. Dollar und die finanziellen Kredite um 916 Mrd. Dollar. Mit anderen Worten: Um ein bescheidenes Wachstum von bloß 179 Mrd. Dollar bei einem Bruttosozialprodukt von 10.000 Milliarden zu erreichen, stiegen die Schulden um rund das zehnfache an!
Zur gleichen Zeit stieg die MZM Geldmenge um 883 Mrd. Dollar, was mit großer Wahrscheinlichkeit mittelfristig zu höheren - nicht tieferen Zinsen - führen wird. Dass die langfristigen Zinsen noch wesentlich mehr fallen werden, ist nämlich höchst unwahrscheinlich, zumal bei den Rohstoffen - insbesondere bei landwirtschaftlichen Produkten - sich bereits einige starke Preissteigerungen bemerkbar gemacht haben, die mit der Zeit bestimmt die Inflationsrate eher erhöhen werden. Und sobald die Zinsen nicht mehr fallen, werden natürlich die Refinanzierungen im Bausektor unter Druck kommen und zu fallenden Haushaltsausgaben führen. Das wiederum würde die weit überverschuldete Wirtschaft in eine erneute und viel ausgeprägtere Rezessionsphase versetzen, weil die Anzahl der Bankrotte unter den stark verschuldeten Hausbesitzern, Konsumenten und Unternehmungen massive ansteigen dürfte.
Ein weiterer Grund zur Vorsicht gegenüber dem amerikanischen Obligationenmarkt ist die Abhängigkeit der USA von ausländischem Kapital, mit dem das Leistungsbilanzdefizit gedeckt wird. Die Bilanzlücke beläuft sich bereits auf knapp fünf Prozent des Brüttosozialproduktes. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden ausländische Investoren eines Tages weniger Kapital in die USA exportieren und damit, den Dollar weiter schwächen, was wiederum zu steigenden Zinsen führen dürfte.
Nach der kürzlichen Erholungsphase an den Weltbörsen sind die Märkte nicht mehr überverkauft und angesichts dieser düsteren Erwartung für die Wirtschaft im kommenden Jahr sollten Anleger wieder eher an Verkauf von Aktien und neuerdings auch von amerikanischen Staatsobligationen denken.
Marc Faber: Der Fondsmanager und Publizist ist als Skeptiker unter den Börsianern bekannt

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