- Führ: Unaufhaltsame Abwärtsspirale - Seher, 19.08.2002, 17:50
- Re: Führ: Unaufhaltsame Abwärtsspirale - Seher, 19.08.2002, 17:53
Führ: Unaufhaltsame Abwärtsspirale
-->Montag, 19. August 2002 17:11
Führ: Unaufhaltsame Abwärtsspirale
„Die Weltwirtschaft befindet sich bereits im Anfangsstadium einer Weltrezession“, sagt der Vermögensverwalter und Fondsberater Johannes Führ in seinem aktuellen Finanzbericht. Der überwiegende Teil der Schlüsselindustrien weise rückläufige Umsätze und sinkende Gewinne aus. Dies seien Fakten, die in der Abwärtsspirale der Finanzindustrie in diesem Jahr nicht mehr aufzuhalten seien, meint der Stratege.
Führ schließt nicht mehr aus, dass die Aktienindizes in Amerika und Europa sich ähnlich schlecht entwickeln werden wie Japan im letzten Jahrzehnt: Dort fiel der Nikkei-Index in zwölf Jahren von 40.000 auf 10.000 Punkte. Ebenso gibt ihm zu denken, dass sich die Staatsverschuldung Deutschlands in den vergangenen 20 Jahren vervierfacht hat. Diese Entwicklung sei auch in anderen EU-Ländern zu beobachten, sagt Führ. Die regelmäßige Erhöhung der indirekten Steuern während einer Rezession vermindere das verfügbare Geld bei immer mehr Konsumenten spürbar. Mit dieser Art der Steuererhöhung wollten die Politiker „nicht nur neue Steuern einkassieren, sondern auch die Inflation anheizen“, sagt Führ: Nur eine Inflation erlaube es, die wachsende Staatsverschuldung zu entwerten.
„Ganz so einfach, wie sich das die Strategen aus dem Beamtenlager erhofft haben, ist es aber nun doch nicht“, meint Führ. Das funktioniere nur in einer nachfrageorientierten Hochkonjunktur. „In einer Rezession, wie wir sie heute haben, führt jede Erhöhung von Steuern zu einer Beschleunigung der wirtschaftlichen Abwärtsspirale“, sagt Führ. Zwar sei das den Spitzenbeamten im Finanzministerium inzwischen klar geworden, dennoch gebe es wohl wegen der politischen Rahmenbedingungen keinen anderen Weg.
INFO: Die Beraterfirma Johannes Führ wurde 1989 bei Basel gegründet und beschäftigt 28 Mitarbeiter. Die Schweizer Gesellschaft berät Fondsgesellschaften und berät zurzeit drei eigene Fonds bei Universal Investment.
DER FONDS 19.08.02 cg
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Montag, 19. August 2002 17:30
Gartmore fragt Anleger um Erlaubnis
Die Investmentgesellschaft Gartmore bittet die Anleger ihres Umbrella-Fonds Gartmore Capital Strategy Fonds Limited, ihre Gebühren erhöhen zu dürfen. Zu dem Umbrella-Fonds gehört beispielsweise der Continental Europe Fonds (WKN 974 433) von Fondsmanager Roger Guy. „Im Gegensatz zu anderen Gesellschaften können wir laut Satzung die Administrationsgebühr nicht einfach erhöhen, sondern müssen das Einverständnis der Anleger abwarten“, sagt Kerstin Behnke, Geschäftsführerin von Gartmore Deutschland. Zusätzliche Kosten fielen durch Schreibarbeiten, Registrierung von Anlegern und andere Verwaltungsaufgaben an.
Die Gesellschaft hat an alle Anteilsinhaber ein Schreiben mit der Bitte um Abstimmung für eine Satzungsänderung bis zum 30. September geschickt. Sie sollen über eine Änderung entscheiden, bei der die Höchstgrenze für Verwaltungsgebühren bei Aktienfonds von 1,5 Prozent auf 1,7 Prozent angehoben wird. Nach einer erfolgreichen Abstimmung will Gartmore die Verwaltungsgebühr aber nur um 0,1 auf 1,6 Prozent erhöhen. Die Anleger sollen außerdem über eine weitere Änderung der Satzung abstimmen: Fondsmanager sollen künftig Aktien gegen eine Gebühr an Hedge-Fonds verleihen dürfen. Mit den Einnahmen soll der Kostenanstieg gedämpft werden.
Andere Gesellschaften erheben die zusätzlichen Kosten gewöhnlich mit der Managementgebühr, und Gartmore passe sich nur dem Industrie-Standard an, so die Geschäftsführerin. „Wenn die Wertpapierleihe von den Anlegern zugelassen wird, verringert sich die Gebührenerhöhung durch ihre Einnahmen“, so Behnke weiter. Die Wertpapierleihe brächte den Fonds und damit den Anlegern im Jahr rund 8 bis 9 Millionen britische Pfund extra. Aus buchhalterischen Gründen könnten die Extrakosten aber nicht mit der Leihgebühr verrechnet werden, so die Geschäftsführerin.
„Wir hätten die Kosten für die Verwaltungsaufgaben für den in Jersey zugelassenen Umbrella-Fonds auch über die sogenannten Extra Kosten im Jahresbericht abwickeln können. Wir haben uns aber dafür entschieden, das Kind beim Namen zu nennen“, sagt Behnke. Nach dem liberalen Investment-Recht in Jersey können Gesellschaften leicht ihre Gebühr um 0,1 Prozent erhöhen und dies beispielsweise unter Prospektkosten verrechnen. Laut Behnke bleiben die Kosten für den Umbrella-Fonds im unteren Bereich: „Die maximalen Gesamtkosten des Fonds sind laut Satzung auf 2 Prozent begrenzt. Darüber hinausgehende Kosten wird auch künftig die Gesellschaft tragen“, sagt Behnke. 2001 lag die Total-Expense-Ratio (TER) der Gartmore-Fonds bei 1,6 Prozent. Mit der TER werden die Gesamtgebühren eines Fonds im Verhältnis zum Volumen ausgewiesen.
INFO: Die Gartmore-Gruppe ist eine Vermögensverwaltung mit über 1000 Mitarbeitern, die über 86 Milliarden US-Dollar managen. Das Aushängeschild der Gruppe ist Gartmore Investment Management (GIM) mit Sitz in London. GIM wurde 1969 gegründet und im März 2000 von der amerikanischen Versicherungsgruppe Nationwide gekauft. Heute ist GIM in Deutschland, Jersey, Spanien, Schweden, Italien und Japan vertreten und verwaltet 51 Milliarden US-Dollar.
DER FONDS.com 19.08.02 cz
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