- SIMBABWE -- Die andere Apartheid (Teil 2) - stocksorcerer, 21.08.2002, 16:52
- Re: SIMBABWE -- Die andere Apartheid (Teil 2) - Welwitschia, 21.08.2002, 17:39
- Re: SIMBABWE -- Die andere Apartheid (Teil 2) - patrick, 30.08.2002, 02:26
- Re: SIMBABWE -- Die andere Apartheid (Teil 2) - Welwitschia, 30.08.2002, 09:24
SIMBABWE -- Die andere Apartheid (Teil 2)
-->Hallo zusammen,
ich hatte ja vor zwei Wochen oder so mal etwas zu"Simbabwe´s Landreform" oder sag ich besser:"Mugabe´s Irrenhaus" geschrieben.
Hier die Fortsetzung von dpa:
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Hunger und fliehende Farmer, doch Mugabe sieht Simbabwe als Modell
Von Ralf E. Krüger, dpa =
Johannesburg/Harare (dpa) - In Afrikas Krisenstaat Simbabwe wird
die Not immer größer, und die Geduld der Menschen immer geringer.
Offenbar vor dem Hintergrund der wachsenden Nahrungsmittelknappheit
im Lande wurde am Mittwoch ein Mann bei einem Streit um eine Tüte
Maismehl in der Hauptstadt Harare zu Tode geprügelt. Das Land ächzt
unter einer der schwersten Wirtschaftskrisen seiner Geschichte. Die
Bevölkerung ist von einer akuten Hungersnot bedroht, die Inflation
dreistellig, die Wirtschaft vor dem Kollaps, Jobs Mangelware. Dennoch
bleibt der 78-jährige Herrscher Robert Mugabe bei seiner chaotischen
Landreform starr auf Kurs - und verärgert damit zunehmend auch den
bisher auffallend schweigsamen Nachbarn Südafrika.
Denn der Höhepunkt bei Mugabes rücksichtsloser Vertreibung der
weißen Farmer erfolgt ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da sich der
Nach-Apartheid-Staat als Gastgeber des Weltgipfels für nachhaltige
Entwicklung von seiner besten Seite zeigen will. Hinzu kommt die
Tatsache, dass Mugabes Schlägertrupps mittlerweile auch den letzten
legalen Abschein über Bord geworfen haben und nun auch gegen weiße
Farmer aus Südafrika vorgehen. Deren Besitz ist gar nicht zur
Beschlagnahme ausgeschrieben. Dennoch wurde der Südafrikaner Crawford
von Abo festgenommen und kam erst gegen Zahlung einer Kaution frei.
"Packt eure Sachen und haut ab", riet er seinen weißen Landsleuten,
die Landwirtschaftsbetriebe im benachbarten Simbabwe besitzen.
Nach Polizeiangaben setzte dort mittlerweile eine Art Massenflucht
ein, nachdem gut 200 weiße Farmer festgenommen worden sind. Die
Polizei sucht nun nach Eigentümern, die in der Hoffnung auf eine
spätere Rückkehr entweder Frau und Kinder oder ihr Mobiliar hinter
verrammelten Türen zurückgelassen haben. Einem Farmer wird sogar
versuchter Mord in vier Fällen vorgeworfen, weil er mit seinem Auto
versucht hatte, den Abtransport seiner Mutter ins Gefängnis zu
verhindern.
Die Festgenommenen hatten zusammen mit 2700 anderen Farmern einen
Bescheid der Regierung zum Verlassen ihrer Anwesen vom 8. August
zunächst missachtet. Bis Ende August, so will es Mugabe, sollen
350 000 schwarze Eigentümer rund 5000 ehemals von Weißen
bewirtschaftete Farmen übernehmen. Während der Präsident die
künftigen schwarzen Besitzer zur Eile antrieb, die Farmen zu
übernehmen, ging seine junge Frau Graca nach Medienberichten auf
Erkundungstour. Die südafrikanische Zeitung"Beeld" veröffentlichte
am Mittwoch Berichte, wonach sie sich für die großzügige Iron-Mask-
Farm eines vertriebenen weißen Rentnerpaars interessiert.
Obwohl die Bevölkerung immer mehr von der Hungersnot im Lande
betroffen ist, will der nicht nur von den USA zunehmend kritischer
beäugte Mugabe seine Landreform nun sogar auf dem am kommenden Montag
beginnenden UN-Weltgipfel in Johannesburg präsentieren. Die
stellvertretende Umweltministerin Margaret Sangarwe erklärte dem
staatlichen"Herald", Simbabwes Delegation werde die Landfrage auf
dem Gipfel zu einem ihrer zentralen Punkte machen.
©dpa
211437 Aug 02
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Mit Blick auf meine südafrikanischen Minenanteile (auch wenn´s nicht viele sind) wird mir immer mulmiger. Aber die Farmer tun mir wahnsinnig Leid. Zum größten Teil sind die da geboren, kennen gar nichts anderes und müssen jetzt das Land verlassen, weil ein Irrer glaubt, schwarzer Rassismus wäre was anderes. <kopfschüttel>
winkääää
stocksorcerer

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