- Meldungen am Morgen - ---- ELLI ----, 22.08.2002, 11:22
- Ist Einlagensicherung nicht einfach erwünschtes Hubschraubergeld? - Tofir, 22.08.2002, 11:54
- Re: Ist Einlagensicherung nicht einfach erwünschtes Hubschraubergeld? - Euklid, 22.08.2002, 12:27
- Ist Einlagensicherung nicht einfach erwünschtes Hubschraubergeld? - Tofir, 22.08.2002, 11:54
Meldungen am Morgen
--> ~ Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal stärker gewachsen als erwartet. Das
BIP ist real um 0,3% gegenüber dem Vorquartal gestiegen, nach einem Plus von
revidiert 0,3% (0,2%) im ersten Quartal. Zum Vorjahresquartal erhöhte sich das
Wachstum auf 0,5% nach einem Rückgang von 1,2% in den ersten drei Monaten.
~ Unions-Kanzlerkandidat Stoiber wird heute ein eigenes Konzept zur Finanzierung
der Kosten der Flutkatastrophe vorlegen. Man werde zwar die von der Bundesregierung
geplante Verschiebung der Steuerreform mittragen, um ein Signal der Solidarität
zu setzten; grundsätzlich sei die Verschiebung von Steuerentlastungen aber
das falsche Zeichen für die Konjunktur.
~ In Frankreich hat sich die Beschäftigungsentwicklung im zweiten Quartal wie erwartet verlangsamt
(Anstieg um 19 Tsd., nach 37 Tsd. in Q1), was sich auch dämpfend bei der Lohnentwicklung bemerkbar
machte. So stiegen die Löhne in Q2 nur mehr um 0,6% gg. Vq. nach 0,8% in Q1. Gegenüber dem Vorjahr
entspricht dies einem Lohnzuwachs von 2,5%.
~ Die schwedische Außenministerin Lindh sagte gestern, dass ein Referendum über den Euro
voraussichtlich im nächsten Herbst abgehalten werde. Die Regierung scheint also nicht länger für ein
frühes Referendum einzutreten. Dies ist wahrscheinlich vor allem darauf zurückzuführen, dass die
Regierung dieses Thema aus dem Wahlkampf heraushalten möchte (Wahlen am 15.09). Ein frühes
Referendum ist zwar möglich, jedoch angesichts der jüngsten Kommentare unwahrscheinlicher geworden.
~ Aufgrund der Erholung der Energiepreise und gestiegener Zigarettenpreise ist die Inflationsrate in Kanada
im Juli von 1,3% (Juni) auf 2,1% in die Höhe geschnellt. Damit fiel sie höher aus als von Marktanalysten
prognostiziert (1,8%).
~ Verschiedene US-Notenbanker haben die Spekulationen auf eine US-Zinssenkung
deutlich gedämpft. Santomero (stimmberechtigtes FOMC-Mitglied) hat die gegenwärtige
Geldpolitik als „angemessen, um den Erholungsprozess der Konjunktur zu
stützen“ bezeichnet. Die Konjunktur werde in diesem Jahr langsam wieder an Fahrt
gewinnen, für 2003 sei ein gesundes Wachstum zu erwarten. Santomero hält es für
„sehr unwahrscheinlich“, dass die US-Wirtschaft sich im Umfeld einer Double-Dip-Rezession
bewegt. Auch die Wahrscheinlichkeit einer Deflation sei sehr gering.
~ Auch Gouverneur Parry (nichtstimmberechtigtes Mitglied) bezeichnet die Geldpolitik
als angemessen. Es gebe keine Anzeichen eines Credit Crunch, der ein Handeln der
Notenbank nötig mache. Sein ebenfalls nicht-stimmberechtigter Kollege Moskow
betont, die Wirtschaft würde sich auf einem moderaten Erholungspfad befinden.
~ Der kanadische Premierminister Chretien wird im Februar 2004 zurücktreten.
~ Die japanische Regierung erwägt angeblich die Reform der staatlichen Einlagensicherung
auszusetzen, die als wichtiger Schritt bei der Bankensanierung gilt. Die Finanzaufsichtsbehörde
soll angeregt haben, auch weiterhin volle staatliche Garantien
für Konten zu übernehmen, sofern der Zinssatz dieser Konten auf Null gesenkt
wird. (Ursprünglich war geplant, die Einlagensicherung im April 2003 zu beenden.)
~ Finanzminister Cullen hat Bollard als neuen Chef der neuseeländischen Notenbank
nominiert. Cullen betont, dass eine Änderung des offiziellen Inflationszielbandes
nicht ausgeschlossen sei, man aber an der Obergrenze von 3% festhalten wolle.

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