- Ist der Goldkrieg zugleich der 3. Weltkrieg? - Phoenix, 23.08.2002, 22:14
- Re: Ist der Goldkrieg zugleich der 3. Weltkrieg? - carbonarachianti, 23.08.2002, 22:19
- Re: NEIN - bitte aufm Teppich bleiben. - Ecki1, 23.08.2002, 22:45
- Re: NEIN - bitte aufm Teppich bleiben. - carbonarachianti, 23.08.2002, 22:49
- Re: Die Schweiz hat die größte Armee der westlichen Welt... - dottore, 24.08.2002, 20:44
- und keiner würde glauben, was es hier für Bunkeranlagen gibt! - Tofir, 24.08.2002, 21:43
- Re: und keiner würde glauben, was es hier für Bunkeranlagen gibt! - apoll, 25.08.2002, 11:48
- Re: und keiner würde glauben, was es hier für Bunkeranlagen gibt! - Euklid, 25.08.2002, 11:56
- Re: und keiner würde glauben, was es hier für Bunkeranlagen gibt! - apoll, 25.08.2002, 11:48
- und keiner würde glauben, was es hier für Bunkeranlagen gibt! - Tofir, 24.08.2002, 21:43
- Re: Die Schweiz hat die größte Armee der westlichen Welt... - dottore, 24.08.2002, 20:44
- Re: NEIN - bitte aufm Teppich bleiben. - carbonarachianti, 23.08.2002, 22:49
- Re: NEIN - bitte aufm Teppich bleiben. - Ecki1, 23.08.2002, 22:45
- Re: Ist der Goldkrieg zugleich der 3. Weltkrieg? - carbonarachianti, 23.08.2002, 22:19
Ist der Goldkrieg zugleich der 3. Weltkrieg?
-->Was ist nur mit den Schweizern loß, lassen die sich wirklich das Gold nehmen?
Bin mal gespannt ob die Eidgenossen auch ohne Prinz aus ihrem Dornröschenschlaf
aufwachen oder merken die auch nichts mehr.
Auch das gequatsche von diesem Welteke und unseren Politikern über den Verkauf des
Buba-Goldes läßt mich vermuten, daß die Herrschaften mit einem Bein schon in
der Hölle stehen.
Grüße Phoenix
Artikel 1: Zeit-Fragen Nr. 34 vom 19. 8. 2002
Verhängnisvoller Griff nach dem Gold der Nationalbank
von Reinhard Koradi, Dietlikon
Am 22. September wird das Schweizervolk über die AHV-Goldinitiative und den Gegenvorschlag des Bundesrates abstimmen. Die Auflösung von Goldreserven in der heutigen Zeit ist aus währungspolitischer Sicht kaum zu verantworten. Der Verrat am Volk geschah jedoch bereits früher, als dem Schweizer Stimmbürger die Aufhebung der Goldbindung ohne öffentliche Diskussion im Rahmen der Abstimmung über die neue Bundesverfassung hinterlistig untergejubelt wurde.
Mit der Revision des Notenbankgesetzes vom 1.8.1979 wurde die Rechtsgrundlage der heutigen Währungspolitik geschaffen. «Der Wunsch der Nationalbank, die Verpflichtung der Mindestgolddeckung von 40% des Notenumlaufs aufzuheben, fand damals vor dem Parlament keine Gnade.»1 Erst 1997 wurde mit der Teilrevision des Notenbankgesetzes die Golddeckung auf 25% gesenkt. In der Botschaft über einen neuen Geld- und Währungsartikel in der Bundesverfassung vom 27. Mai schreibt der Bundesrat: «Heute besteht zwischen der geschriebenen und gelebten Währungsordnung eine breite Kluft. Die geschriebene Währungsordnung bindet den Schweizerfranken immer noch ans Gold. [... ] In Wirklichkeit existiert diese Goldbindung längst nicht mehr. [... ] Wie schon im Rahmen der Reform der Bundesverfassung vorgeschlagen, soll daher mit der Revision des Notenbank- und Münzartikels die Goldbindung des Frankens auch rechtlich aufgehoben werden. Dies ermöglicht eine marktnahe Bewertung und einen flexibleren Einsatz der Goldreserven der Nationalbank.» Weiter wird festgestellt: Eine Bindung des Schweizerfrankens sei völkerrechtswidrig. Die Statuten des Internationalen Währungsfonds' (IWF) liessen Gold als Mittel zur Wechselkursbestimmung nicht mehr zu.2 Wieso erinnert man sich in der Schweiz ausgerechnet jetzt an völkerrechtliche Bestimmungen, die schon seit 1978 rechtskräftig sind? Warum ist 1998 das 1979 noch Undenkbare nicht einmal mehr eine öffentliche Diskussion wert? Der Verdacht ist naheliegend, BundesBern ist einmal mehr den Lockrufen der grossen weiten Finanzwelt erlegen und das Volk soll hintergangen werden. Erst nach der Annahme der sogenannt fortgeschriebenen Bundesverfassung wird dem Schweizervolk offiziell bestätigt, dass es soeben die Golddeckung des Schweizerfrankens aufgehoben hat. Die Vernebelungstaktik in der Goldfrage bestätigt auch die Haltung der Nationalbank. In einem Artikel der «Finanz + Wirtschaft» wird Jean-Pierre Roth, damals Vizepräsident des Direktoriums der Nationalbank, mit der Feststellung konfrontiert: «Im Juni 1996 haben Sie [... ] die Goldbestände und die stillen Reserven auf den Goldreserven noch mit Verve gegen politische Begehrlichkeiten verteidigt. Auch im Jahresbericht 1996 fehlt jeder Hinweis auf Verkaufsabsichten. Erst an der Generalversammlung im April 1997 informiert SNB-Präsident Hans Meyer darüber, dass ein Teil des Goldes nicht benötigt werde. Was führte zu diesem Sinneswandel?» Antwort von Roth: «Entscheidend war die Auflösung der Goldbindung, die Demonetisierung des Goldes im Rahmen der Geld- und Währungsverfassung, die mit der Nachführung der Bundesverfassung beschlossen wurde. Dazu nahmen wir im Februar 1996 Stellung. Allerdings konnten wir damals den Strategiewechsel noch nicht kommunizieren, da wir keine Unsicherheit schaffen wollten, die den Markt destabilisiert hätte. Wir wussten, dass die Nachricht, die SNB wolle Gold verkaufen, als Schock wirken würde, denn niemand hätte das von uns erwartet.»3
Diese Vorgänge sind uns hinlänglich bekannt: Gesetze werden übergangen, neue Fakten geschaffen und dann Verfassungs- und Gesetzesänderungen dem Volk abverlangt!!!
Aufgeblähte Spekulationswirtschaft braucht Liquidität
Der Sinneswandel ist eindeutig durch die globale Spekulationswirtschaft begründet. Die Aktienmärkte haben sich längst von den realen wirtschaftlichen Fakten gelöst und sind zur Spielbank der Raubritter-Kapitalisten verkommen. Die USA haben mit dem Ziel, die globale Welt über den Dollar als Weltwährung zu beherrschen, die Dollargeldmenge in unverantwortlicher Weise ausgedehnt. Es fehlt das reale Fundament der riesigen, weltweit fliessenden Finanzströme. Das gesamte globale Finanzsystem hat sich von den Realitäten losgelöst und verselbständigt. Um den Zusammenbruch zu vermeiden - oder um Zeit zu gewinnen - braucht es den Einsatz der nationalen Volksvermögen. Die Gelder aus der Altersvorsorge wie die Reserven der Nationalbanken müssen zur Stützung des aufgeblähten Dollar-Weltfinanzsystems eingesetzt werden, ansonsten werden wir gleich dem Niedergang des sozialistischen den Zusammenbruch des kapitalistischen Wirtschaftssystems erleben. Ob die Vernichtung des Volksvermögens den Kollaps der Kapitalwirtschaft vermeiden kann, ist offen. Tatsache ist jedoch, dass bis heute bereits mehrere tausend Milliarden Dollar der Spekulation und gefälschten Abschlüssen von Grossfirmen zum Opfer gefallen sind. In dieser gefährlichen Situation darf kein weiteres Geld, das dem Volk gehört, dem Moloch Spekulation zugeführt werden.
Nationalbank zur Reservehaltung durch Gold erneut verpflichten
Es gibt keinen Grund, sich von den Goldreserven zu trennen, gibt es doch keine Alternativen zu einer nachhaltigeren Reservebildung. Ein unabhängiges Land braucht eine selbständige Geld- und Währungspolitik. Diese Selbständigkeit besteht aber nur bei grosszügiger Ausstattung mit wertbeständigen Währungsreserven. Und in dieser Hinsicht sind Aktien, Euro, Yen und Dollar keine ernsthafte Alternative zum Gold. Die Golddeckung ist daher wieder in die Bundesverfassung aufzunehmen. Sie ist neben einer umfassenden Grundversorgung und einer Armee, die das Land gegen Angriffe von aussen verteidigen kann, die Stütze unserer Freiheit und unserer Fähigkeit zur Selbstbestimmung.
AHV-Goldinitiative
Aus der Perspektive einer gesunden, einem neutralen und selbständigen Land angemessenen Geld- und Währungspolitik ist die AHV-Goldinitiative, vor allem aber der Gegenvorschlag des Bundesrates klar zurückzuweisen. Wer am 22. September lediglich dafür sorgen will, dass die sogenannten überschüssigen Goldreserven wenigsten im Lande bleiben - womit aber noch keine Gesundung der Binnenwirtschaft in die Wege geleitet ist -, der nimmt die AHV-Goldinitiative an. Gesünder und konsequenter für die Volkswirtschaft und die Unabhängigkeit des Landes als ganzes ist es jedoch, beide Vorschläge abzulehnen. Dem Vorschlag des Bundesrates gehört wegen seiner ruinösen Langzeitfolgen ein wuchtiges Nein. Leider haben uns Bundesrat und Parlament einmal mehr an einen Abgrund geführt. Mit der nie offen dargelegten Auflösung der Golddeckung haben sie erneut der korrupten Hochfinanz und der internationalen Welt zugedient und dabei die Interessen des Volkes hinterlistig verraten. Es ist Zeit, dass Bürgerinnen und Bürger dieses Landes die Weichen neu stellen. Im Jahre 2003 sind sowohl auf Kantons- wie auf nationaler Ebene Neuwahlen. Schaffen wir dann Voraussetzungen, dass in Bern und in den Kantonshauptstädten wieder Ehrlichkeit und der Dienst an Land und Volk zum Zuge kommen.
1 Schweiz. Bankgesellschaft, Die Schweizer Wirtschaft, Daten, Fakten, Analysen 1946-1986, Zürich,1987
2 Botschaft des Bundesrates vom 27. Mai 1998
3 Finanz +Wirtschaft, 12. Januar 2000
Hervorhebung durch den Autor
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«Der Goldkrieg ist nichts anderes als ein dritter Weltkrieg. Er ist nicht nur ohne jede Notwendigkeit, sondern in seinem Ausmass zerstörerischer als alle anderen Kriege. Er sollte jetzt gestoppt werden.
Der dritte Weltkrieg hat vielleicht schon mit der Preisgabe des klassischen Goldstandards im 19. Jahrhundert begonnen. Wenn die am Ersten Weltkrieg beteiligten Nationen den Goldstandard nicht überhastet und unüberlegt aufgegeben hätten, wäre dieser Krieg wohl nach längstens sechs Monaten beendet gewesen, weil die kriegführenden Nationen kein Gold zu seiner weiteren Finanzierung mehr gehabt hätten und Kriegssteuern zurückgewiesen worden wären. Ich behaupte, dass der Erste Weltkrieg so lange währte, weil der Goldstandard abgeschafft wurde. Die Finanzierung über Schulden machte es möglich, dass der Krieg über vier Jahre andauerte und dabei ein enormes Vermögen und ein reichhaltiges kulturelles Erbe vernichtete und Millionen junger Soldaten und unschuldiger Menschen ermordete.
Wenn der Erste Weltkrieg nur sechs Monate gedauert hätte, wären die Währungen nicht zerstört worden. Es hätte keinen Versailler Vertrag und keine deutsche Hyperinflation gegeben. Die wenig verstandene Konvention von Genua aus dem Jahre 1922 war grösstenteils verantwortlich für den Boom der Zwanzigerjahre und den Zusammenbruch von 1929, der in die Krise der Dreissigerjahre mündete. Ohne den Missbrauch des Goldes hätte es niemals einen Hitler gegeben. Weder hätte es eine bolschewistische Übernahme von solchen wie Lenin gegeben noch hätte Russland einen Stalin mit noch mehr Millionen unschuldig Ermordeter so lange ertragen müssen. Es wäre niemals zum Zweiten Weltkrieg gekommen.
Das Ignorieren des Goldes führte zum Bretton Woods System von 1944 und auch zu seinem Niedergang. Ohne ein Wiederholen der Fehler von 1914 oder 1922 hätten wir in den Siebzigerjahren keine Inflationskrise gehabt. Die Ã-lkrise in den Siebzigerjahren und die herannahende Ã-l- und Energiekrise im 21. Jahrhundert sind vorrangig monetäre Krisen. Die Unterdrückung des Goldes und die unbegrenzte Ausweitung des Papiergeldes ohne jegliche Deckung hat zu den monetären, wirtschaftlichen und politischen Krisen und Kriegen des 20. Jahrhunderts geführt. Das Ende von Bretton Woods schuf den Beginn der andauernden und zukünftigen Krise des Derivategeschäftes, die dem zugrunde liegt, was Alan Greenspan das 'systemische Risiko' nennt. Weil die Welt durch Gold gedecktes Geld missachtete, wurden die Krisen der Welt fälschlicherweise, aber wohl bewusst und absichtlich, dem Gold zugeschrieben. Das ist der Grund, warum wir Goldkriege haben.»
Ferdinand Lips, Gold Wars, Seite 249f.
Artikel 1: Zeit-Fragen Nr.34 vom 19. 8. 2002, letzte Änderung am 20.8. 2002
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