- @alle Geld- und Zinstheoretiker: Zum Verhältnis von Historischem und Logischem - chiquito, 24.08.2002, 21:31
- Re: @alle Geld- und Zinstheoretiker: Zum Verhältnis von Historischem und Logischem - carbonarachianti, 24.08.2002, 22:39
- Nachdem wir jeden von allem überzeugt haben herrscht die Stille des Nichts!:-) - Popeye, 24.08.2002, 22:50
- @Popeye - Galiani, 25.08.2002, 03:09
- Re: Mein lieber Schwan - Tassie Devil, 25.08.2002, 06:44
- Re: @Popeye - Popeye, 25.08.2002, 12:21
- Re: @Popeye - carbonarachianti, 25.08.2002, 13:24
- Deine!-Taste und?-Taste klemmen (owT) - schnitzelundbier aka Firmian, 25.08.2002, 13:49
- Re: Deine!-Taste und?-Taste klemmen - ---- ELLI ----, 25.08.2002, 13:54
- Re: Deine!-Taste und?-Taste klemmen - carbonarachianti, 25.08.2002, 14:03
- Re: Deine!-Taste und?-Taste klemmen - ---- ELLI ----, 25.08.2002, 14:13
- Re: Deine!-Taste und?-Taste klemmen - carbonarachianti, 25.08.2002, 14:03
- Re: Deine!-Taste und?-Taste klemmen - ---- ELLI ----, 25.08.2002, 13:54
- Deine!-Taste und?-Taste klemmen (owT) - schnitzelundbier aka Firmian, 25.08.2002, 13:49
- @Popeye - Galiani, 25.08.2002, 13:24
- Re: @Popeye - carbonarachianti, 25.08.2002, 13:24
- @Popeye - Galiani, 25.08.2002, 03:09
- Re: @alle Geld- und Zinstheoretiker: Zum Verhältnis von Historischem und Logischem - chiquito, 24.08.2002, 23:14
- Re: Was hat die *Aufbietung schwerster Geschütze* mit einer rationalen... - chiquito, 24.08.2002, 23:21
- Re: Was hat die *Aufbietung schwerster Geschütze* mit einer rationalen... - carbonarachianti, 24.08.2002, 23:24
- Nachdem wir jeden von allem überzeugt haben herrscht die Stille des Nichts!:-) - Popeye, 24.08.2002, 22:50
- In die Irre! In die Irre! In die Irre! (owT) - carbonarachianti, 24.08.2002, 23:27
- Es ist immer noch das gleiche 'Spiel'.. - Uwe, 24.08.2002, 23:34
- Re: Es ist immer noch das gleiche 'Spiel'.. - eben nicht - carbonarachianti, 25.08.2002, 10:19
- Die Funktionen der Wurzel sind immer noch die gleichen... - Uwe, 25.08.2002, 14:36
- Re: Die Funktionen der Wurzel sind immer noch die gleichen... - carbonarachianti, 25.08.2002, 15:00
- Re: Die Funktionen der Wurzel sind immer noch die gleichen... - Uwe, 25.08.2002, 19:17
- Re: Die Funktionen der Wurzel sind immer noch die gleichen... - carbonarachianti, 25.08.2002, 15:00
- Die Funktionen der Wurzel sind immer noch die gleichen... - Uwe, 25.08.2002, 14:36
- Re: Es ist immer noch das gleiche 'Spiel'.. - eben nicht - carbonarachianti, 25.08.2002, 10:19
- Schön formuliert. So hatte ich das (bei allen Vorbehalten) auch gesehen! Gruß (owT) - Galiani, 25.08.2002, 02:49
- Re: @alle Geld- und Zinstheoretiker: Zum Verhältnis von Historischem und Logischem - Jochen, 25.08.2002, 20:36
- Re: @alle Geld- und Zinstheoretiker: Zum Verhältnis von Historischem und Logischem - carbonarachianti, 24.08.2002, 22:39
Re: @alle Geld- und Zinstheoretiker: Zum Verhältnis von Historischem und Logischem
-->>Wenn das gegenwärtige Wirtschaftssystem sich fortwährend selbst reproduziert und damit auch seine ihm eigenen Strukturen und Funktionszusammenhänge ständig wieder herstellt, dann hat dieses System mit diesen ihn kennzeichnenden Zusammenhängen so etwas wie eine eigene Logik.
Was heißt"so etwas wie eine eigene Logik"? Hat es oder hat es nicht? Außerdem hat es keine Logik, sondern eine Funktionsweise.
>Das heißt: Kategorien wie „Geld“ oder „Zins“ müssen aus diesem inneren Zusammenhang erklärt werden und nicht aus der „Vorgeschichte“ des Systems.
Was unterscheidet dieses kapitalistische System von anderen, seien sie nun später oder gleichzeitig? Die Mode?
Wenn es ein"vorher" gab, dann gibts halt auch ein"jetzt", logisch. Die Frage ist, wie kam es vom vorher zum jetzt?
>In diesem Sinne verstehe ich auch Schumpeter: „Keine Geldtheorie kann durch den Nachweis der Falschheit irgendwelcher Behauptungen ihres Autors über die Urgeschichte des Geldes widerlegt, keine durch den Nachweis der Richtigkeit solcher Behauptungen des Autors als richtig erwiesen werden.“
>Meines Erachtens ist damit keiner Willkür Tür und Tor geöffnet. Eine Geld- und Zinstheorie kann sich nicht an der vergangenen Vorgeschichte des gegenwärtigen Wirtschaftssystems falsifizieren lassen, so interessant und erhellend auch die Vorgeschichte sein mag.
Was ist mit Vorgeschichte gemeint? Daß vorher ein anderes System war, oder daß vorher das gleiche System war, aber halt einfach"vorher"? War vorher ein anderes System, so ist zu erklären, warum jetzt ein anderes ist. War vorher das gleiche, dann ist natürlich jede Analogie zulässig.
> Vielmehr muß eine Geld- und Zinstheorie beispielsweise in der Lage sein, gegenwärtige Verwerfungen und Krisen des Systems zu erklären und Lösungsmöglichkeiten zu entwerfen. Eine solche Theorie ist insofern falsifizierbar, als sie Prognosen geben kann, die sich als falsch erweisen können. Konkret: Nach hier im Forum vertretenen Auffassungen von „Geld“ führt die (vor Jahrzehnten erfolgte) Abkopplung des Dollar vom Gold langfristig notwendig zur Abwertung des Dollar und aller anderen auf Schulden aufgebauten Staatspapier-Währungen, wobei notwendig eine Aufwertung von Gold und Silber Hand in Hand mit der Dollar-Abwertung gehen wird. Das ist prinzipiell falsifizierbar und kein Hokuspokus, bei dem ein Kaninchen aus dem Hut gezaubert wird.
Das ist mit Dottores Machttheorie ebenfalls möglich. Man muß ja keine historische Betrachtung anstellen.
>Dass die Betrachtung der Vorgeschichte eines Systems in meinem Verständnis nicht die dem System eigenen Formen (Kategorien) in ihrem Funktionszusammenhang aufdecken und erklären kann, möchte ich an einem (fiktiven) Beispiel aus der Evolutionsgeschichte (auch die Natur hat eine Geschichte) darstellen:
>Man stelle sich vor, der Entdecker des roten Blutkörperchens habe nach vielen Forschungen die These aufgestellt, dass die bei allen Tieren vorhandenen (wenn auch nicht immer roten) Blutköperchen entwicklungsgeschichtlich aus dem pflanzlichen Chlorophyll entstanden seien. Daraufhin entwickelte sich eine erhebliche Auseinandersetzung unter Biologen, ob diese These (mit den vorhandenen fossilen Funden) belegbar sei. Der Entdecker des roten Blutkörperchens verfocht harnäckig seine Theorie und vernachlässigte darüber die Erforschung der Funktion des roten Blutkörperchens im tierischen Organismus. Er vertrat die These, das Chlorophyll ermögliche dem Gesamtorganismus Pflanze, Sauerstoff an die Umgebung abzugeben. (Wir wissen, dass dies stimmt). Ihm erschien es ganz offensichtlich, dass damit die roten Blutkörperchen die gleiche Aufgabe haben müssten: dem Gesamtorganismus (Tier) zu ermöglichen, Sauerstoff an die Umgebung abzugeben. (Wir wissen, dass das Gegenteil der Fall ist).
>Damit will ich sagen: Die Erforschung des Funktionszusammenhanges der Kategorien (Formen), aus denen ein System besteht, kann nicht ersetzt werden durch die Erforschung der Vorgeschichte dieser Kategorien. Das kann auch in die Irre führen.
Dieses Beispiel ist meines Erachtens denkbar schlecht gewählt: gerade auf der Evolutionstheorie (und mehr ist es nicht) werden Schlüsse auf das heutige Verhalten noch und nöcher gezogen (am primitivsten in der"psychologischen Ratgeberliteratur, aber die ganze Biologie baut auf dem"Vorher" auf; versuch mal, eine Diplomarbeit zur"kataklystischen Evolution" nach De Grazia zu schreiben...)
Genauso bauen auch die ökonomischen Theorien auf historischen Voraussetzungen auf, und gerade die Schule, die meint, das nicht zu tun, arbeitet mit unbelegten Annahmen.
Gruß
Jochen

gesamter Thread: