- @dottore - Popeye, 25.08.2002, 17:03
- Re: Bitte Abgabentermine strecken & alles ist rund: Zins, Geld, Freiheit... - dottore, 25.08.2002, 18:46
- Hallo Popeye: Ich verstehe das Problem nicht! - Galiani, 25.08.2002, 23:40
- @Galiani - Kein Problem! Es sind die PrÀmissen. - Popeye, 26.08.2002, 11:09
- Re: Zu den PrÀmissen Tax sharks vs. Loan sharks - dottore, 26.08.2002, 13:20
- Hallo, @dottore, MiĂbrauchs- oder Baretta-Modell? - Popeye, 26.08.2002, 15:56
- Re: Schwertergeld? Helmgeld? Speergeld? RĂŒstungsgeld? Gattungshandel? - dottore, 26.08.2002, 19:33
- Re: Schwertergeld? Helmgeld? Speergeld? RĂŒstungsgeld? Gattungshandel? - carbonarachianti, 26.08.2002, 19:44
- Re: Sehr wichtiger Punkt, danke! - dottore, 26.08.2002, 20:45
- Re: Sehr wichtiger Punkt, danke! - carbonarachianti, 26.08.2002, 22:24
- Re: Sehr wichtiger Punkt, danke! - dottore, 26.08.2002, 22:41
- Re: Sehr wichtiger Punkt, danke! - carbonarachianti, 26.08.2002, 22:24
- Re: Sehr wichtiger Punkt, danke! - dottore, 26.08.2002, 20:45
- Re: Schwertergeld? Helmgeld? Speergeld? RĂŒstungsgeld? Gattungshandel? - carbonarachianti, 26.08.2002, 19:44
- Re: Only the State can issue... - EW-Medaille fĂŒr Popeye, bitte! - dottore, 26.08.2002, 20:27
- Re: Only the State can issue... - EW-Medaille fĂŒr Popeye, bitte! / GOLD - -----ELLI-----, 26.08.2002, 21:07
- Perfekt! Cosa Gold mit One-carat-Diamond... Die anderen a bisserl kleiner... - dottore, 26.08.2002, 21:37
- COSA allen voran hat eine GOLDENE KARTE schon seit Monaten verdient! - Popeye, 26.08.2002, 21:42
- Re: COSA allen voran hat eine GOLDENE KARTE schon seit Monaten verdient! - --- ELLI ---, 26.08.2002, 21:47
- Re: COSA allen voran hat eine GOLDENE KARTE schon seit Monaten / Zusatz - ---- ELLI ----, 26.08.2002, 22:01
- Re: Only the State can issue... - EW-Medaille fĂŒr Popeye, bitte! / GOLD - -----ELLI-----, 26.08.2002, 21:07
- Re: Schwertergeld? Helmgeld? Speergeld? RĂŒstungsgeld? Gattungshandel? - dottore, 26.08.2002, 19:33
- Hallo, @dottore, MiĂbrauchs- oder Baretta-Modell? - Popeye, 26.08.2002, 15:56
- @Popeye: Sorry! Bin heute spÀt dran, aber ich versteh's immer noch nicht! - Galiani, 27.08.2002, 00:55
- Re: Es ist doch ganz einfach... - dottore, 27.08.2002, 08:21
- Re: Saint-Just oder die Frage: Was ist Macht? - dottore, 27.08.2002, 08:56
- noch ne vision - Bob, 27.08.2002, 09:07
- Re: Dornröschen, zum 101. Male frisch gedĂŒngt - AndrĂ©, 27.08.2002, 10:44
- Re: Es ist doch ganz einfach... - dottore, 27.08.2002, 08:21
- Re: Zu den PrÀmissen Tax sharks vs. Loan sharks - dottore, 26.08.2002, 13:20
- Ich glaub', jetzt versteh' ich's - carbonarachianti, 26.08.2002, 12:18
- Re: Ich glaub', jetzt versteh' ich's - Jochen, 26.08.2002, 12:41
- Re: ein satzteil vergessen... - Jochen, 26.08.2002, 12:49
- Re: Ich glaub', jetzt versteh' ich's - Jochen, 26.08.2002, 12:41
- @Galiani - Kein Problem! Es sind die PrÀmissen. - Popeye, 26.08.2002, 11:09
- Re: Hi Popeye, nochmals ErklÀrung, sogar incl. Ziegen-Problem (ja!) - dottore, 26.08.2002, 11:30
- @dottore - Sicheren Grund in principiis - Popeye, 26.08.2002, 11:55
- Àh Dottore, - carbonarachianti, 26.08.2002, 12:12
- Re: Nutzen ist nicht bar - dottore, 26.08.2002, 13:39
Re: Hi Popeye, nochmals ErklÀrung, sogar incl. Ziegen-Problem (ja!)
--> Hi Popeye,
das Problem liegt nicht darin, dass Gegenwartswert > Zukunftswert. Das ist und war immer so. Daraus lÀsst sich kein verÀndertes Handeln ableiten, da jeder genau entlang seiner
PrĂ€ferenzstruktur wirtschaftet. Dies wird in der Ă-konomie als"intrinsic preference" oder"value jugdement" bezeichnet (ausfĂŒhrlich als erster von Wright, The Logic of Preferences,
1963, diverse Literatur anschlieĂend).
Oder banal: Jeder stirbt lieber spĂ€ter als frĂŒher.
Um nun eine Sache oder einen Zustand gegenĂŒber diesem Ausgangspunkt zu preferieren, bedarf es eines"extrinsic" Ereignisses, das zur Aktualisierung der intrinsic preferences fĂŒhrt.
Dazu von Wright:
"A person who professes a preference of some good x over another y presumably likes a state of affairs better in which he enjoys or posesses or uses or lives with x
than one in which he has y. It may be held true that a relation of (pure) preference is basically a preference between two different states in which a person imagines
himself to be."
Das klingt ganz logisch (was es auch ist), aber es gibt zwei Schwachstellen:
1."presumably likes" und 2."imagines to be".
Nun muss zwischen preference und preferential choice unterschieden werden. Bei preference spielen PrÀsumption und Imagination eine völlig andere Rolle als bei
choice. Es macht einen Unterschied, ob ich etwas prÀferiere oder ob ich aufgrund der PrÀferenz dann auch handle.
Preference ist eine Haltung, choice eine Aktion. Dazu als erster Ramsay, Truth and Probability 1931, wobei er aber auf ein ex ante abhebt (fÀllt morgen Regen oder
nicht), aber das Problem, dass Regen fÀllt und sich damit zwangslÀufig die preference und damit auch die choice Àndert, weil ein neuer Zustand eingetreten ist, woraus
sich neue Informationen ableiten lassen, ein ex post-PhÀnomen.
Dazu gab es hier bereits die berĂŒhmte Ziegen-Diskussion, die auf Zeitablauf (ex ante, ex post) und InformationsverĂ€nderung hinauslief, das Thomas Bayes (1702 bis
1761) als"Essay Towards Solving an Problem in the Doctrine of Chances" niederschrieb und das 1764 in den"Philosophical Transactions of the Royal Society of
London" veröffentlicht wurde.
von Wright bringt dazu explizit das Beispiel, dass sich x und y verÀndern,"when, for example, revolt or war is preferred to continued oppression or slavery."
Das"continued" ist eine solche zusÀtzliche Information, wobei sich ein Kontinuum nur ergeben kann, wenn es anhÀlt, also einen Anfang bzw. ein denkbares oder
mögliches Ende hat.
Diese Aussage von Wrights lÀsst sich nun unschwer dahingehend verÀndern, dass sie x und y verÀndern,"when, for example, paying taxes under a newly established
system of power is preferred to slavery or death."
Genau diese VerĂ€nderung der daraus folgenden preferential choice, fĂŒhrt nicht nur zu einer anderen attitude, sondern zu einer neuen, bis dahin nicht zubeobachtenden
action, nÀmlich der Zahlung der Steuern bzw., in Fall der nicht vorhandenen Steuermittel, da die VerÀnderung der PrÀferenz mit einem Schlag eintritt, zum Versuch
der Beschaffung dieser Mittel, woraus sich, wie erklÀrt der Zins entwickelt.
Insofern greifen die im anderen Posting von Galiani zu lesenden Einlassungen leider nicht.
Die höhere Bewertung von GegenwartsgĂŒtern gegenĂŒber ZukunftsgĂŒtern erklĂ€rt zwar, warum ein Zins ĂŒberhaupt möglich ist, nicht aber, warum aus dem möglichen
Zins auch ein tatsÀchlicher entsteht.
Beispiel:
Jemand hat kein Geld, sich ein Auto zu kaufen, hÀtte aber lieber ein Auto als kein Auto (PrÀferenz klar). Aber daraus ergibt sich nicht, dass er sich ein Auto gegen
Kredit auch tatsÀchlich kauft und ergo einen Zins bezahlen muss. Kauft sich niemand ein Auto auf Kredit, entsteht niemals ein Zins auf vorgezogene AutokÀufe
(obwohl die PrÀferenz eindeutig ist).
Ginge der Staat jetzt her und wĂŒrde ein Gesetz erlassen, wonach jeder gezwungen wird, sich ein Auto zu kaufen, mĂŒssten auch jene, die dann ein Auto auf Kredit
kaufen mĂŒssten, dieses tun und Autokredite und damit zu zahlende Zinsen auf diese Autokredite wĂ€ren in der Welt.
Warum da ein VerstÀndnis-Problem entstehen soll, vermag ich nicht nachzuvollziehen.
Das gilt auch fĂŒr den Fall, dass jemand dringend sofort ein Auto braucht, das er es sich nur gegen Kredit und Zins beschaffen kann. Er ist illiquide und insolvent. Die
IlliquiditÀt wird durch den Kredit behoben und die Insolvenz wird daurch behoben, dass das Eigentum an dem Auto bis zur vollstÀndigen Tilgung des Kredits beim
VerkÀufer bleibt (Kfz-Brief wird hinterlegt).
Dies war zu Beginn des Wirtschaftens ganz genau so: Die IlliquiditÀt wurde durch Kredit und Zins behoben, die Solvenz war das Eigentum des Schuldners, entweder
an Grund und Boden, die entsprechend belastet wurden, oder an seinen Familienmitgliedern, die als Schuldknechte und -mĂ€gde in die VerfĂŒgungsgewalt des
Kreditgebers abrĂŒcken mussten.
Einen unbesicherten Kredit gibt es fĂŒr Illiquide und Insolvente nicht und hat es, auch in der frĂŒhen Geschichte, niemals gegeben. Insofern scheiden die sog.
"Notlagenkredite" (Missernten usw.) bei logischer Definition von Not als IlliquiditÀt und Insvolvenz von vorneherein aus.
Auch sog."Investitionskredite" scheiden aus, weil derjenige, der kreditiert, keinen ersichtlichen Grund haben kann, ein Wirtschaftsgut zu verliehen, da er es mit
gleichem Ertrag auch selbst bewirtschaften kann. Auch Geld muss er nicht verliehen, weil er sich mit dem Geld genau das Gut kaufen kann, was sich der Leihnehmer
kauft, um es zu bewirtschaften. Diesen Kauf kann der Geldhalter unschwer selbst vollziehen und das gekaufte Gut selbst bewirtschaften.
Dass sich das Wirtschaften nach der"Ăberraschung", Abgaben leisten zu mĂŒssen, schlagartig Ă€ndert, ist sofort verstĂ€ndlich. Die Abgabenleister beginnen jetzt
untereinander zu wirtschaften und dies in allen, in einer freien Wirtschaft bis heute zu beobachtenden Varianten, wie noch und noch beschrieben und zu studieren.
Schönen GruĂ!

gesamter Thread: