- Münchener Rück: Krise der Finanzmärkte färbt Bilanz rot - --- ELLI ---, 29.08.2002, 12:14
Münchener Rück: Krise der Finanzmärkte färbt Bilanz rot
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Der Rückversicherer Münchener Rück hat im zweiten Quartal rote Zahlen geschrieben. Das liegt vor allem an der Krise der Finanzmärkte und den Terroranschlägen vom 11. September.
Unter dem Strich stehe ein Verlust von 383 Mio. Euro, teilte der Konzern am Donnerstag in München mit. Im Vorjahr hatten noch 493 Mio. Euro im Plus zu Buche gestanden. Insgesamt habe die Münchener Rück im Ergebnis nach Steuern einmalige Belastungen von 2,6 Mrd. Euro im zweiten Quartal verkraften müssen. Viele Experten hatten mit einem deutlich höheren Fehlbetrag gerechnet.
Hauptgrund dafür sind ebenso wie beim Konkurrenten Swiss Re hohe Abschreibungen auf Wertpapiere. Hinzu kommen Rückstellungen für die angeschlagene US-Tocher American Re. Nach Veröffentlichung der Zahlen rutschte die Aktie tief ins Minus: um fast fünf Prozent, während der Dax gut zwei Prozent verlor. Die Beitragseinnahmen stiegen vor allem durch kräftige Preiserhöhungen um 19 Prozent auf 9,7 Mrd. Euro. Wegen der weiter nervösen Aktienmärkte gab der Konzern für das laufende Jahr keine Ergebnisprognose mehr ab.
Weitere Wertberichtigungen nicht ausgeschlossen
Er könne nicht ausschließen, dass die Münchener Rück im dritten und im vierten Quartal weitere Wertberichtigungen auf Wertpapiere vornehmen müsse, sagte Vorstandsmitglied Jörg Schneider laut Redetext in München. Die für die Rückversicherung typischen Prognoserisiken und die unsichere Entwicklung an den Börsen machten eine halbwegs verlässliche Vorausschau unmöglich. Bisher hatte die Münchener Rück als Ziel für 2002 einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn von 1,7 Mrd. Euro genannt. Bei den Bruttobetragseinnahmen rechnet der Rückversicherer weiter mit einem Anstieg um zehn Prozent auf rund 40 Mrd. Euro.
Die Schadensbelastung durch die Flut in Mitteleuropa schätzte die Münchener Rück auf einen mittleren dreistelligen Millionen-Betrag, der aber unter 500 Mio. Euro liegen werde. Die Swiss Re schätzt den Schaden für das eigene Unternehmen auf umgerechnet 107 Mio. Euro.
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