- Meldungen am Morgen - ---- ELLI ----, 30.08.2002, 09:33
Meldungen am Morgen
--> ~ Die Deutsche Bundesbank hat gestern von der Politik ins Spiel gebrachte Vorschläge für die Verwendung
der Währungsreserven zur Finanzierung staatlicher Ausgaben im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe
zurückgewiesen. Laut Bundesbank stelle jeder Versuch staatlicher Stellen, die Bank bei der Verwaltung der
Währungsreserven zu beeinflussen, einen Bruch des EG-Vertrages dar.
~ Der deutsche Finanzminister Eichel erwartet keine Warnung von der Europäischen Kommission wegen
des Haushaltsdefizits Deutschlands 2002. Zwar sei die Situation ernst, vor allem vor dem Hintergrund des
in Richtung 3% tendierenden Defizits, der noch bevorstehenden Reparaturkosten nach der Flutwelle in
Ostdeutschland und der niedriger als vorher erwarteten Steuereinnahmen. Eichel zeigte sich aber zuversichtlich,
dass Deutschland die Defizitgrenze von 3% nicht überschreiten werde.
In Großbritannien ist die GfK-Umfrage zum Verbrauchervertrauen im August mit +2,0 unverändert zum
Vormonat geblieben. Hinter dieser Zahl verbirgt sich allerdings ein gemischtes Bild. Einerseits schätzen die
privaten Haushalte die gegenwärtige Situation als beunruhigend ein, sind aber für die Zukunft zuversichtlich.
Andererseits sind sie nicht bereit, in den nächsten zwölf Monaten ihre Ausgaben zu erhöhen. Dies
spricht für einen auch weiterhin nur moderaten Anstieg des privaten Verbrauchs in Großbritannien.
~ In den USA bestätigte die zweite Schätzung des BIPs die erste, vorläufige Schätzung. Mit einem Wachs-tum
von 1,1% gg. Vq. (annualisiert) ist die US-Wirtschaft in Q2 deutlich langsamer expandiert als in Q1.
Darüber hinaus sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche bis zum 24. August um 8 Tsd.
auf 403 Tsd. gestiegen. Die vorherige Woche, die letzte für den nächste Woche anstehenden Arbeits-marktbericht
relevante, wurde auf 395 Tsd. nach oben revidiert. Dies spricht für einen schwachen Arbeits-marktbericht
im August.
~ Die Daten aus Japan kamen heute Nacht allesamt schwächer als erwartet. Das BIP stieg zwar in Q2 mit
1,9% gg. Vq. (annualisiert), aber nach der Revision des Wachstums in Q1 auf -0,1% nach +5,7% gg. Vq.
(annualisiert) ist dies eine enttäuschende Zahl. Zudem fiel die Industrieproduktion im Juli 0,4% gg. Vm.,
lag aber dennoch 3,3% höher als im Vorjahr. Damit lässt auch der erste Blick in Q3 keine Beschleunigung
der wirtschaftlichen Aktivität erkennen. Die Verbraucherpreise sind im Juli weiter gefallen. Im Vergleich
zum Vorjahr gingen sie um 0,8% zurück. Daher ist auch kein Ende des Deflationstrends erkennbar.

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