- Nachtrag / Frage zum vorhergehenden Text: Nachfrage nach phys. Gold negativ? - spieler, 30.08.2002, 11:02
- Re: Nachtrag / Frage zum vorhergehenden Text: Nachfrage nach phys. Gold negativ? - blindfisch, 30.08.2002, 11:17
- Doch richtig? - Rene, 30.08.2002, 12:41
- Re: Doch richtig? - blindfisch, 31.08.2002, 11:34
- Doch richtig? - Rene, 30.08.2002, 12:41
- Nachfrage nach phys. Gold negativ? Klassische Desinformation. Bitte lesen: - drooy, 30.08.2002, 11:23
- Also ich weiß nicht... - spieler, 30.08.2002, 13:40
- 2) Thats the whole story about gold- the rest is noise. Auch bitte lesen: - drooy, 30.08.2002, 11:36
- geht noch kürzer *g* - Diogenes, 30.08.2002, 16:49
- Re: Viele Überlegungen zu *supply and demand* führen in die Irre. - chiquito, 30.08.2002, 12:46
- Re: Nachtrag / Frage zum vorhergehenden Text: Nachfrage nach phys. Gold negativ? - blindfisch, 30.08.2002, 11:17
Nachtrag / Frage zum vorhergehenden Text: Nachfrage nach phys. Gold negativ?
-->Im Text unten heißt es u.a.:
"These speculators, mostly on the New York Exchange, were buying gold future contracts while demand for physical gold was actually declining"
Mir ist das Zusammenspiel der Future contracts mit dem Kauf/Verkauf von phys. Gold leider immer noch nicht klar.
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das Gold überall nur auf dem Papier/mit Papier gehandelt wird, das entsprechend bei Fälligkeit auch nur mit Geld bezahlt wird, das aber kaum jemand wirklich Gold physisch nachfragt.
Ein Freund hat mir gerade zu meiner Frage, wie der Goldpreis mit Papiergold beeinflußt wird, in diesem Zusammenhang folgenden Erklärungsversuch geschickt, den ich hier einmal (mit seinem Einverständnis) zur Diskussion stellen möchte.
Ist das alles folgendermaßen richtig erklärt?
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"Nun ja - natürlich wird versucht insgesamt MEHR zu verkaufen, als
nachgefragt wird - sonst könnte man ja den Preis nicht drücken. Insofern
hast du recht. Aber die Frage ist einfach - wie lange halten die das
durch.
Stelle dir folgendes vor:
Du verkaufst Gold für 260 $ in 3 Monaten.
Die 260 $ bringen dir 3 % - also rund 263 $ in 3 Monaten.
Jetzt steht das Gold bei 270 $.
Du verkaufst für 270 $ in wieder 3 Monaten - davon musst die 7 $
hergeben (weil du die 263 $ + 7 $) benötigst, um ein Gold für den
ersten Termin zu liefern.
In der Summe hat sich bisher wenig geändert. Du hast immer noch 1 Gold
verkauft, deine Kasse weist 263 $ auf und von dir gefordert werden eben
das eine Gold, dessen marktpreis täglich schwankt.
Dieses Spielchen kannst du ja mal hochrechnen - und dann rechne mal mit
ein, daß du jedes mal 0,2 Gold mehr verkaufst.
Ich habe das mal grob im Excel gerechnet:
verkauft gekauft Geld bekommen Zinsen Geld
gezahlt
1 260 1 0 260 2,6 0
2 270 1,2 1 324 3,24 270
3 290 1,4 1,2 406 4,06 348
4 300 1,6 1,4 480 4,8 420
5 310 1,8 1,6 558 5,58 496
6 320 2 1,8 640 6,4 576
2668 26,68 2110
2686
2694,68 + 2 Gold
Hier siehst du, dass du nach 6 Perioden 2694,68 $ bekommen hast und 2686
bezahlt hast. Also 8,68 $ mehr hast. Dagegen steht aber jetzt eine
Forderung von 2 Gold - und das ist m.E: das explosive.
Wenn man das mal so banal rechnet, dann wäre nach 1,5 Jahren (6
Periosden a 3 Monate) tatsächlich nicht viel passiert...lasse das aber
mal 4 oder 5 Jahre laufen.....und den Preis weiter steigen.
Was jetzt noch dazu kommt sind natürlich die Schwankungen. Und hier
arbeiten die Manipulatoren ja kräftig.
Wenn man nun in Periode 6 wie folgt manipuliert - man verkauft bei 320 $
soviel (intrady) bis der Preis auf 310 $ fällt, dann kann man die
Position, die man zu 320 $ liefern muss bei 310 $ eindecken. Man bekommt
also rund 10 $ in die Kasse und kann 1 Gold liefern (also wirklich nur
grob vereinfacht). Und ich denke, daß wird versucht jeden Tag. Es sind
soviele offene Positionen, daß man versucht jeden Tag den Preis zu
drücken - mit neuen offenen Positionen - um die alten zu schliessen.
Lieber eine offene Position bei 315 $, als eine bei 260 $ und zwischen
260 und 300 $ dürften die meisten liegen.
Aber bitte - ich bin kein Experte für solche intraday-Geschichten - also
muss das nicht so sein. Es ist kurz der versuch das darzustellen - evtl.
ist es ja auch ganz anders.
Kannst es ja mal ins Forum zur Diskussion stellen. Aber bitte ohne
meinen Namen, weil ich da jetzt nicht wirklich recherchiert habe und das
nur mal eben nebenbei gemacht habe.
Allgemein: Bei Terminkontrakten ist IMMER nur Geld fällig - niemals die
Schweinebä#uche, Kartoffeln, Gold oder was auch immer."
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Außerdem ergänzt er:
Am terminmarkt kennt man denKontrahenten nicht.Also musst du dir vor
Augen halten, was der Käufer mit dem Gold in 3 Monaten machen will.
1. Zocken - also er kauft Gold in drei Monaten von dir zu 260 und hofft,
daß es dann bei 290 steht und er mit"nichts" 30 $ Gewinn gemacht hat.
2. Eine verkaufte Position glattstellen
3. Verkauftes physisches Gold absichern.
Aber das meiste machen wohl die"Zocker" (damit meine ich nun uach
Investmentbanken, Notenbanken usw....)
Das ganze Theater wird ja nur veranstaltet um den Preis zu drücken. Also
sind deine Ausführungen richtig. Aber nicht alle Marktteilnehmer gehen
von weiter fallenden Preisen aus.
Und - das muss ich zur vorigen Mail anfügern:
Man hat früher Gold für 280 verkauft (geliehen von der NB für 1 %),
dafür 3 % Zinsen bekommen und dann das Gold für 280 wieder zurückgekauft
- also man hat 1 % bezahlt und 3 % bekommen. Macht 2 % - rund 5 $ -
geschenkt. Wenn dann der Goldpreis noch gefallen ist, dann hat man noch
ein paar Dollar gewinn gemacht.
Aber abgesehen von dem gestiegenen Risiko weiterer Preissteigerungen im
Goldmarkt, geht das jetzt nicht mehr.
"Leihzinsen" 1 %, Zinsen am Geldmarkt 1,5 % - dieser Spread ist zu eng.
(die echten Zahlen sind anders - aber es solls nur veranschaulichen)."
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Ist das so korrekt?

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