- Meldungen am Morgen - ---- ELLI ----, 03.09.2002, 08:54
Meldungen am Morgen
--> ~ Das deutsche statistische Bundesamt hat gestern angekündigt, dass das deutsche Haushaltsdefizit im
1. H02 3,5% des BIP betrug.
~ Der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle, Pohl, hat der Bundesregierung
Versagen in der Wirtschaftspolitik vorgeworfen. Pohl kritisierte die zu hohen
staatlich verursachten Kosten und Risiken für die Schaffung neuer Arbeitsplätze,
die zu niedrigen Investitionsquoten der Ã-ffentlichen Haushalte und die überhöhte
Abgabenlast.
~ Die Geschäftstätigkeit in der Industrie der Euro-Zone ist im August Einkaufsmanagern
zufolge den fünften Monat in Folge gewachsen, allerdings mit geringerem Tempo als im Vormonat.
Der saisonbereinigte Reuters-Einkaufsmanagerindex (EMI) sank auf 50,8 Punkte nach 51,6 Punkten im Juli.
Das ist der niedrigste Wert seit April 2002. Für Deutschland ergab sich erstmals wieder ein Wert von unter
50 Punkten. In allen großen Volkswirtschaften außer in Italien verlangsamte sich das Produktionswachstum.
Deutschland blieb bei der Produktion Schlusslicht. Auch der Arbeitsplatzabbau beschleunigte sich in
der Euro-Zone weiter.
Zum Verständnis des Indexes: Werte über 50,0 weisen auf ein Wachstum in der Verarbeitenden Industrie
im Vergleich zum Vormonat hin. Werte unter 50,0 signalisieren einen Rückgang. Als Frühindikator spiegelt
der Index mit hoher Aktualität die wirtschaftliche Lage und das Wachstum in der Verarbeitenden Industrie
in der Euro-Zone wider.
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August Juli Juni
EU12 50,8 51,6 51,8
Produktion 52,5 53,4 53,5
Auftragseingang 52,1 53,1 53,1
Beschäftigtenzahl 47,5 49,2 49,0
Einkaufspreise 55,2 58,7 57,4
Lieferzeiten 48,3 48,3 47,3
Lagerhaltung 47,9 47,4 47,5 </pre>
~ Portugal bekräftigt seine Defizitprognose von 2,8% des BIP für das laufende Jahr.
~ Die italienische Neuverschuldung ist im August unerwartet stark auf 3,0 Mrd. EUR
gestiegen, was das Erreichen des Regierungsziels (Defizitquote von 1,1% des BIP)
in Frage stellt.
~ Anders stellt sich das Bild ganz überraschend im Vereinigten Königreich dar. Entgegen den Erwartungen
war der Einkaufsmanagerindex von 49,1 auf 51,0 Punkte im August gestiegen. Herausragend war der
Anstieg bei der Produktion, die um knapp 5 Punkte zulegen konnte. Aber auch die Lage bei den Auftragseingängen
konnte sich verbessern.
~ Der Preisanstieg britischer Immobilien hat sich im August verlangsamt. Der monatliche
Zuwachs ist auf 0,2% gesunken, der jährliche ist auf 18,8% zurückgegangen.
~ Gewerkschaftschef Morris warnt Premierminister Blair, dass dieser riskiere, die
nächste Wahl zu verlieren, wenn er während der laufenden Legislaturperiode ein
EWU-Referendum abhalte.
~ Die Jahresrate des norwegischen Kreditindikators fiel leicht auf 9,4% gg. Vj. im Juli von 9,6% gg. Vj. im
Vormonat. Für die Zentralbank ist es aber kein Grund zur Erleichterung, da das Wachstum der Konsumentenkredite
sich zuletzt weiter beschleunigte hat. Es ist insbesondere das starke Wachstum des privaten
Konsums, was der Zentralbank Sorgen bereitet.
~ Die Schweizer Konsumentenpreise sind im August um 0,03% gegenüber dem
Vormonat gefallen bzw. um 0,5% gegenüber dem Vorjahr gestiegen.
Die Teuerungsrate wird dabei vor allem vom festen Franken gedämpft.
~ Japans Finanzminister Shiokawa erklärt, man werde den Aktienmarkt wie alle anderen
Finanzmärkte genau beobachten. Spezifische Maßnahmen zur Stabilisierung seien
aber derzeit nicht vorgesehen.
~ Das australische BIP ist im zweiten Quartal um 0,6% auf Quartalsbasis bzw. 3,8%
auf Jahresbasis und damit leicht unter den Markterwartungen gewachsen. Außerdem
wurden die Daten für das erste Quartal von 0,9% auf 0,7% (q/q) revidiert.
~ Ein Militärschlag der USA gegen den Irak hätte nach Ansicht von Präsident Hussein
das Ziel, die Kontrolle über die Erdölvorräte im Nahen Osten zu erlangen, die 65%
der Weltölreserven ausmachen.

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