- Euro-Sturz und Ã-lpreis-Explosion - Bodo, 20.09.2000, 14:21
- Re: Euro-Sturz und Ã-lpreis-Explosion - Kritik! - dottore, 20.09.2000, 15:30
- & noch ein bisschen Senf von meiner Wenigkeit... - Hardy, 20.09.2000, 15:51
- Re: & noch ein bisschen Senf von meiner Wenigkeit... Und was zum Fangschuss... - dottore, 20.09.2000, 18:17
- An dottore: Greenspan-Zitat - JüKü, 20.09.2000, 19:07
- Re: & noch ein bisschen Senf von meiner Wenigkeit... Und was zum Fangschuss... - dottore, 20.09.2000, 18:17
- Er sagt: NEUES Bretton Woods mt - Gast, 20.09.2000, 16:18
- Re: NEUES Bretton Woods? = so schlimm wies alte, liegt am Phänomen"Politik" - dottore, 20.09.2000, 17:54
- Re: NEUES Bretton Woods? = so schlimm wies alte, liegt am Phänomen"Politik" - 2good4you, 20.09.2000, 18:05
- Re: Er sagt: NEUES Bretton Woods mt - Josef, 20.09.2000, 19:59
- Re: Er sagt: NEUES Bretton Woods mt - JüKü, 20.09.2000, 20:32
- Re: NEUES Bretton Woods? = so schlimm wies alte, liegt am Phänomen"Politik" - dottore, 20.09.2000, 17:54
- Re: Euro-Sturz und Ã-lpreis-Explosion - Insolvenzspezialisten? Wer? - Josef, 20.09.2000, 20:06
- Re: Ã-lpreis-Explosion - HALLO dottore - Josef, 20.09.2000, 21:59
- Re: Ã-lpreis-Explosion - HALLO dottore - ja, hier! - dottore, 20.09.2000, 22:43
- & noch ein bisschen Senf von meiner Wenigkeit... - Hardy, 20.09.2000, 15:51
- Neues Bretton-Woods??? - Diogenes, 20.09.2000, 20:52
- Re: Euro-Sturz und Ã-lpreis-Explosion - Kritik! - dottore, 20.09.2000, 15:30
Re: Euro-Sturz und Ã-lpreis-Explosion - Kritik!
>Aus:
>http://www.solidaritaet.com/neuesol/aktuelle/ausgabe/finanz.htm
> Euro-Sturz und Ã-lpreis-Explosion
> -Symptome des globalen Finanzdesasters-
>Spekulation und ein Übermaß an Liquidität treiben den Ã-lpreis hoch. Der Euro sinkt, weil die Wall Street zum Überleben einen täglichen Nettokapitalzufluß von 1-2 Mrd. Dollar braucht. Beide Symptome zeugen vom hoffnungslosen Zustand des Weltfinanzsystems. Eine Reorganisation des Systems, ein"Neues Bretton Woods", ist überfällig.
Bloss nicht. Bretton Woods brachte:
a) die Weltbank. Die hat Objekte finanziert, die nicht marktfähig waren, sog."öffentliche" Investitionen. Die Rückzahlungen der entsprechenden Kredite haben uns die Dauer-Proteste der Dritt-Welt-Staaten eingebracht (Schulden streichen! Ausbeuter! usw.).
b) den IWF. Der hat Uneinbringlichkeiten immer weiter prolongiert, bis wir jetzt dahin gekommen sind, wo wir stehen: auf der Bühne eines Stückes, das"Total-Überschuldung weltweit" heißt und das demnächst (oder noch etwas später, wer weiß es schon) damit zu Ende gehen wird, dass das geprellte Publikum merkt, dass es nicht nur die Eintrittskarten, sondern auch die gesamte Inszenierung bezahlen muss. Dann wird es die Stühle aus der Verankerung reißen und die Bühne stürmen. FEURIOOOO!
>In den europäischen Hauptstädten herrscht Alarmstimmung.
Das kann man wohl sagen!
>Vorbei sind offensichtlich auch die Tage, als Bundeskanzler Schröder irgendwelche seichten Kommentare zur Entwicklung des Euro zum Besten geben konnte.
Ja, ausgerechnet der Herr Rechtsanwalt.
>Statt dessen mehren sich die Stimmen, die eine entschlossene Gegenreaktion der europäischen Zentralbanken zur Stützung des Euro fordern. setzen sich andere schon ganz unverhohlen für den Ausverkauf der europäischen Dollarreserven ein.
Kann man machen (auch wenns auf Dauer nix hilft, siehe die"Dollarstützungen" durch die Buba in den 70er Jahren).
>Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank, betont in unzähligen Interviews, daß die 250 Mrd. Dollarreserven in den Tresoren der Zentralbanken des Eurosystems ohnehin weitgehend überflüssig geworden seien und daher zur Verteidigung des Euro-Kurses in die Schlacht geworfen werden sollten.
Hoffentlich ist seine Bank dann rechtzeitig alles short, was auf Dollar lautet, vor allem US-Bills & T-Bonds, denn dies sind ja die berühmten"Dollarreserven". Und wenn die abgeladen werden, gibts ein Desaster in Wall Street gegen das 1929 ein laues Lüftchen war.
>Auch C. Fred Bergsten, Direktor des Instituts für Internationale Wirtschaft in Washington, verlangt eine"Schockbehandlung" für den Euro mit Hilfe von Devisenmarktinterventionen der G-7-Länder - und zwar auch dann, wenn die USA eine Beteiligung ablehnen.
Warum lehnen die wohl ab? Siehe oben!
>Am 14. September begann die Europäische Zentralbank zu handeln. Sie gab bekannt, sie werde zwar nicht die Dollarreserven selbst, aber die Zinseinnahmen auf ihre Dollarpapiere verkaufen, was auf eine sofortige Intervention in Höhe von 2,5 Mrd. Euro hinausläuft.
Resultat: Euro kurz rauf und dann erst so richtig runter!
>Viel nutzen wird es nicht.
Nichts nutzen wird es.
>Nicht die Produzenten machen die Preise, sondern die Warenterminbörsen in London und New York.
Banale Wahrheit.
>Wer sich eine größere Lieferung physischen Erdöls sichern will, der muß zunächst, beispielsweise an der International Petroleum Exchange in London, einen entsprechenden Terminkontrakt zur Lieferung im Oktober oder November kaufen. Nun kann aber das Volumen der gehandelten Oktober-Terminkontrakte problemlos auf ein Vielfaches des innerhalb eines Monats physisch lieferbaren Erdöls hochgetrieben werden, wodurch sich der Terminpreis in irrwitzige Höhen treiben läßt.
Das gilt für alle Terminmärkte, was soll der Unsinn?
>Eine gezielte Manipulation der Erdöl-Terminbörsen wurde kürzlich auch British Petroleum vorgeworfen.
Bevor ich mich groß darüber aufrege, manipuliere ich lieber mit. Geschah wie gepostet.
>Plünderung der Realwirtschaft im großen Stil
Wieso plündere ich die Realwirtschaft, wenn ich für Realien (= Rohstoffe) immer höhere Summen bezahle?
>Im Jahre 1999 erhöhte sich die Verschuldung der US-Unternehmen um 1684 Mrd. Dollar, dreimal so stark wie noch vor fünf Jahren. Davon entfielen allein 1088 Mrd. Dollar auf die Neuverschuldung des US-Finanzsektors. In Europa und Asien werden zur selben Zeit ähnliche Schuldenberge aufgetürmt, denen ebenfalls keine vergleichbaren Einnahmen entgegenstehen.
Aha, hier kommt der Pferdefuß zum Vorschein. VERSCHULDUNG heißt das Zauberwort.
>Zumindest die Zinsen für diese Schulden müssen irgendwo herausgezogen werden. Und nichts wäre dafür besser geeignet als die Terminbörsen für die umsatzstärkste Warengruppe der Weltwirtschaft.
Zinsen"herausziehen" - wie soll das gehen? Zinsen werden entweder mit Waren unterlegt bezahlt und die Schulden verschwinden dann via Konsum. Oder sie werden durch zusätzliche Nettoneuverschuldung weiter hochgebucht. Was Drittes gibt es nicht.
>Die weltweite Schuldenpyramide wäre in den vergangenen fünf Jahren längst zusammengebrochen, hätten die führenden Zentralbanken nicht seit 1995 systematisch ihre Geldscheins immer weiter geöffnet und zusätzlich neue künstliche Geldquellen, wie den internationalen"Yen-Carry-Trade", aus dem Boden gestampft. Eine Randerscheinung dieser in der Tendenz hyperinflationären Geldschöpfung sind die Preisblasen an den Aktienbörsen und einigen Immobilienmärkten, insbesondere in den USA.
Diese Preisblasen sind in der Tat die letzten, die wir für lange, lange Zeit schauen dürfen. Also genießen. Danach gibts nur noch klitzekleine Brötchen.
>Die Illusion der amerikanischen"New Economy", die wiederum die entscheidende Voraussetzung für die Illusion weltweiter Finanzverbindlichkeiten in Höhe von mehreren hundert Billionen Dollar bildet, kann nur durch das beständige Absaugen von mindestens 400 Mrd. Dollar jährlich aus Europa, Asien und anderen Teilen der Welt aufrechterhalten werden.
Wieder dieses"Absaugen" - das ist ein völlig falsches Bild! Finanzpyramiden werden nur durch zusätzliche Verschuldungsakte aufrecht erhalten, sonst krachen sie zusammen (wie beim albanischen Pyramidenspiel).
>Seit dem Nasdaq-Crash im März und April läßt sich dies aber nur noch dadurch bewerkstelligen, daß verdeckte Währungskriege gegen
>ausländische Währungen, wie vor allem den ohnehin leicht angreifbaren Euro, angezettelt werden.
Wer einen Krieg anzettelt weiß lange vorher Bescheid. Also hätte der Euro schon längst dort sein müssen, wo er heute ist. Das Szenario"Währungskrieg" stimmt nicht.
>...wobei die auf bekannte Weise manipulierten Wirtschaftsdaten über die"New Economy" der USA von herausragender Bedeutung sind.
Das wiederum ist richtig.
>Trotz aller verzweifelter Maßnahmen stehen aber die genannten Illusionen kurz vor dem Zusammenbruch.
So schauts aus. Aber was heißt schon"kurz"?
>Einen Hinweis darauf bieten die Äußerungen des Harvard-Ã-konomen Ken Rogoff - ausgesprochen auf der von der Federal Reserve organisierten Konferenz von Jackson Hole Ende August - wonach eine Störung in den Kapitalflüssen Richtung USA angesichts des riesigen US-Handelsdefizits sehr schnell zu einem 50%-Crash des Dollars führen könnte.
Handelsdefizit auf All-Time-High. Zu den Folgen dieser Attitüde gabs gute Postings hier.
>Im neuesten Jahresbericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Entwicklung an den Kapitalmärkten wird festgestellt, daß im Jahre 1999 zwei Drittel der gesamten Kapitalexporte aus allen Ländern mit Leistungsbilanzüberschüssen in die US-Märkte geflossen sind, während es im Jahre 1992 lediglich ein Fünftel war. Inzwischen sind dadurch die Finanzverbindlichkeiten der USA gegenüber dem Ausland auf 6,5 Billionen Dollar angestiegen. Deswegen sprach auch David Ignatius am 3. September in der Washington Post davon, im US-Präsidentschaftswahlkampf gehe es in erster Linie darum, wer in naher Zukunft den Finger auf dem - monetären -"roten Knopf" haben werde, wenn die nächste globale Finanzkrise ausbreche. Anders als im Kalten Krieg sei heute das von vielen befürchtete Armageddon nicht nuklearer, sondern finanzieller Art.
Armageddon - da isses wieder. Schön. Der Endkampf also. Aber nicht irgendeiner, sondern ausschließlich der zwischen Gläubiger und Schuldner.
>Schon Robert Rubin habe im September 1998, als der hochangesehene Fonds LTCM mit 100 Mrd. Dollar Krediten und billionenschweren Derivatkontrakten vor der Pleite stand, eine"finanzielle Kernschmelze" befürchtet, in deren Verlauf"der Schuldenturm und die spekulativen Anlagen" der Wall Street eingestürzt wären.
Alt bekannt. Sehr gut dazu das neue Buch zur LTCM-Pleite; ich habs heute bekommen und werde berichten. Liest sich zäh...
>Wenn die Probleme nicht an der Wurzel gepackt werden, dann werden wir in Kürze neben den Problemfällen Euro und Erdöl noch ganz andere Symptome der tödlichen Krankheit des Weltfinanzsystems erleben. Jede grundsätzliche Lösung muß notwendigerweise eine globale Schuldenreform einschließen, bei der wie im Falle eines Unternehmensbankrotts unbezahlbare Verbindlichkeiten gestrichen werden.
Verbindlichkeiten streichen? Das ist nicht das Problem! Das Problem heißt: Die gleich hohen GUTHABEN streichen, Maestro!
>Dies würde insbesondere die kurzfristigen, spekulativen Finanztitel treffen.
Zunächst mal die mittel- und langfristigen! Bevor 3-Monats-Gelder gestrichen werden (auf beiden Seiten) vergeht noch Zeit.
>Weiterhin muß durch die Wiedereinführung einer Weltwährungsordnung eine verläßliche Grundlage für den internationalen Handel geschaffen werden, sowie Kreditmechanismen für die Erneuerung und Ausweitung von Infrastruktur und Warenproduktion. Dies sind die Kernforderungen von LaRouches Initiative für ein"Neues Bretton Woods".
Ach so, LaRouche. Ich dachte mir schon so was. Würde sein Vorschlag umgesetzt, hätten wir den gleichen Bockmist weiter, nur um eine Potenz größer!
>Europa muß Neues Bretton Woods fordern
Die haben ganz andere Sorgen und sind dem IWF wg. der Forderung nach Euro-Intervention nicht grün. Armer Horst (Köhler).
>Lothar Komp
Nee, Lothar, das ist es nicht, auch wenn vieles schon gut beobachtet wurde. Patentlösungen à la Bretton Woods sind passé. Jetzt haben die Insolvenz-Spezialisten das Wort und die Vollstrecker.
d.
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