- Abschied von den 3 % - Prof. Walter in der WELT - dottore, 05.09.2002, 08:44
- Re: Rechenfehler - Wal Buchenberg, 05.09.2002, 10:02
- selbst Rechenfehler... - Digedag, 05.09.2002, 10:54
- Re: Danke! Die Mega-Ausbeute kommt - endlich wieder! - dottore, 05.09.2002, 12:37
- Re: Marx und Deflation - Wal Buchenberg, 05.09.2002, 13:57
- Re: Deflation als Arbeiter-Subvention? - dottore, 05.09.2002, 15:15
- Re: Zusammenbruch des Kapitalismus? Nicht bei Marx! - Wal Buchenberg, 05.09.2002, 18:18
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Re: Zusammenbruch des Kapitalismus? Nicht bei Marx!
-->>Hi Wal,
>davon war keine Rede. Dennoch besten Dank.
>Meine Frage dann zur Deflation: Wir haben
>1. Den Kostpreis
>2. Den Profit
>3. Den Wert
>4. Den Kapitalwert
>Sofern Wert > Kostpreis entsteht Profit.
<font color=red>Das Wörtchen"entsteht" kann meinerseits hier und im folgenden nicht durchgehen. Die Quellen des Profits liegen sachlich und zeitlich nicht im Verkauf."Wird Profit realisiert" wäre akzptabel.</font>
>Sofern Wert = Kostpreis entsteht kein Profit.
>Sofern Wert < Kapitalwert entsteht Verlust (Kapital wird nicht erhalten).
<font color=red>Abgesehen von der Wortwahl: Einverstanden!</font>
>Warum verkaufen Kapitalisten mit Verlust? Damit subventionieren sie die Arbeiter und verzichten darauf, ihr Kapital zu erhalten. Denn etwas anderes als Kapital und Arbeit gibt es doch wohl nicht.
<font color=red>Die Arbeiter haben nichts davon, wenn ein Unternehmen mit Verlust verkauft. Für sie gilt: Sie haben teils bezahlt, teils unbezahlt für ihren Arbeitgeber gearbeitet (aus ihrer bezahlten Arbeitszeit stammt ihr Lohn, aus ihrer unbezahlten Arbeitszeit stammt der kapitalistische Mehrwert, der in Profit verwandelt wird).
Aber falls der Kapitalist die produzierte Ware nicht vollständig verkaufen kann und unter seinem Kostpreis verkaufen muss, dann wird der geschaffene Mehrwert nicht vollständig oder gar nicht realisiert. Statt sich in Profit zu verwandeln, löst er sich in Luft auf. Über kurz oder lang geht der Kapitalist pleite und die Lohnarbeiter werden arbeitslos.
Allerdings sind noch andere Kapitalisten da, und anderer Lohnarbeiter. Die kaufen die verbilligte Ware dann günstig auf. Manche Unternehmen florieren erst, wenn der erste Besitzer pleite ging, und der nächste Besitzer mit geringerem Kapitaleinsatz arbeiten kann.</font>
>Sollte Verkauf mit Verlust als Deflation bezeichnet werden...
<font color=red> Was Deflation bezeichnet werden kann ist ziemlich strittig. Dazu gab es hier in diesem Forum schon eine hochkarätige Diskussion.</font>
... (oder gemeint sein), würde die Deflation die Kapitalisten (denen immer mehr Kapital verloren geht) zugunsten der Arbeiter vernichten. Solange jedenfalls, bis kein Kapital mehr vorhanden ist, das benötigt wird, um überhaupt Arbeiter beschäftigen, also ausbeuten zu können.
>Danach gäbe es nur noch Arbeiter und keine Kapitalisten mehr.
<font color=red> Es kann sein, dass irgendwelche Marxisten das so behaupten (oder hast du dir diese Theorie ausgedacht?) - fest steht, dass alle Zusammenbruchstheorien des Kapitalismus Marx verfälschen.
Marx hat nie und nirgends behauptet, dass der Kapitalismus durch irgendeinen"eingebauten Fehler" zu Ende geht. Auch nicht durch den Fall der Profitrate.
Man könnte ganz im Gegenteil behaupten, dass Marx alle Mechanismen aufgedeckt hat, wie der Kapitalismus funktioniert und damit auch, dass er funktionieren kann.
Allerdings hat er prognostiziert, dass der Preis, den die Masse der Bevölkerung für die Beibehaltung des Kapitalismus zu zahlen hat, tendenziell größer wird. Marx war sich sicher, dass die Bevölkerung irgendwann die Bereitschaft verliert, diesen Preis zu zahlen.
Dieser letztere Glaube von Marx ist aber nicht mehr Bestandteil seiner ökonomischen Theorie, sondern Bestandteil seines geschichtlichen Menschenbildes.</font>
Gruß Wal

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