- Meldungen am Morgen - ---- ELLI ----, 06.09.2002, 09:14
- Re: Meldungen am Morgen - Immer lesenswert - Danke (owT) - André, 06.09.2002, 09:30
- Blairs Beweise... - LenzHannover, 06.09.2002, 12:42
Meldungen am Morgen
--> ~ Der Chef des Instituts für Wirtschaftsforschung, Rüdiger Pohl, hält eine deutsche
Staatsverschuldung in diesem Jahr von 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für
möglich. Den Stabilitätspakt hat er damit für tot erklärt.
~ Nachdem in den letzten Tagen der deutsche Einkaufsmanager-Index unter die Marke von 50 Punkten
gefallen war (was auf konjunkturellen Abschwung hindeutet), kam es gestern zu weiteren negativen Meldungen.
Die deutschen Einzelhandelsumsätze und die Auftragseingänge fielen im Juli deutlich schlechter
als erwartet aus. Die Einzelhandelsumsätze lagen laut Statistischen Bundesamt um 0,9% niedriger als
im Vormonat und um 1,7% als im Vorjahr. Die Bundesbank, die die Zahlen mit einer anderen Methode be-reinigt,
wies einen stärkeren Rückgang nämlich von 2,4% gg. Vm. und 4,1% gg. Vj. Ebenfalls stark hinter
den Erwartungen blieben auch die Auftragseingänge im Juli zurück. Diese fielen um 0,9% gg. Vm. und
0,6% gg. Vj.
~ Die Arbeitslosenzahlen für Deutschland (August) fielen besser aus als von den meisten Analysten
prognostiziert wurde. Der Anstieg der Arbeitsuchenden, saisonbereinigt, lag letztendlich nur bei 2,000.
Vor allem in Ostdeutschland, die Zahl der Arbeitslosen fiel
hier um 7,000, waren die Zahlen überraschend günstig. Grund zur Euphorie sollte dieses Ergebnis allerdings
nicht geben. Laut einem Kommentar des Chefs der Bundesanstalt Gerster, ist die positive Entwicklung
in Ostdeutschland bereits auf den Wiederaufbau nach der Hochwasserkatastrophe zurückzuführen. Da
dies allerdings nur ein vorübergehender Effekt ist, kann noch nicht von einer generellen Trendwende am
Arbeitsmarkt gesprochen werden. Die Einkaufsmanagerindikatoren gehen sogar von einer weiteren deutlichen
Verschlechterung aus.
~ Nach Aussage des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi werde
Italien den Stabilitätspakt respektieren.
~ Frankreich plant nach Angaben aus Regierungskreisen eine Erhöhung seiner
jährlichen Verteidigungsausgaben um eine Milliarde Euro.
~ Deutlich besser als erwartet sind im Juli die Einzelhandelsumsätze in Spanien ausgefallen. Sie stiegen um
7,5% gg. Vj. Allerdings war der Anstieg im Vormonat sehr gering ausgefallen. Da allerdings das Verbrauchervertrauen
sich zuletzt auch in Spanien abgeschwächt hatte, bleibt es noch unklar, ob in der zweiten
Jahreshälfte der private Konsum weiterhin robust bleibt.
~ Das norwegische BIP stieg in Q2 um 0,8% gg. Vq. (in Q1 fiel er um 0,3%). Ohne die Ã-l- und Schiffbauwirtschaft
allerdings ist das Inlandsprodukt um 0,7% gg. Vq. gefallen. Zu dem Anstieg des BIP‘s haben insbesondere
die Exporte beigetragen. Diese waren im Q2 um 4,4% höher als im Vorquartal.
~ Der britische Premierminister Tony Blair hat US-Präsident George Bush seine volle
Unterstützung in der Irak-Politik versichert. Er sei bereit, für Großbritannien einen
„blutigen Preis“ zu zahlen, um die besondere Beziehung zu den USA zu stützen.
Es sei zwar noch keine Entscheidung zu einem Angriff auf Irak gefallen, doch
manchmal sei militärisches Handeln unvermeidlich.
~ Nach Ansicht des Präsidialamtes verfüge Präsident Bush über genügend Beweise
für das Streben Iraks nach Massenvernichtungswaffen. Damit könne die Entmachtung
von Präsident Saddam Hussein gerechtfertigt werden.
Das US-Heer hat nach eigenen Angaben vor kurzem Material und schweres
Kriegsgerät erfolgreich von Katar nach Kuwait verlegt.
~ Der japanische Notenbankchef Hayami hat sich hoffnungsvoll darüber geäußert,
dass Japan eine nachhaltige Konjunkturerholung erzielen kann. Die Notenbank
werde den Aufschwung mit expansiver Geldpolitik unterstützen.
Für Finanzminister Shiokawa ist es nicht ausreichend, den Aktienmarkt durch
fiskalpolitische Schritte zu stützen.
~ Noch deuten die Frühindikatoren in Japan einen konjunkturellen Aufschwung an. Allerdings hat sich die
Meßgröße von 75 auf knapp 67 Punkte zurückgebildet, wobei der Index ist so konstruiert ist, dass ein Wert
von über 50 Punkten auf eine Belebung wirtschaftlichen Aktivitäten schließen läßt. Die größte Bedrohung
für die japanischen Wirtschaft stelllt z.Z. ein abermaliges Abflachen der Konjunkturen in den USA und in der
Eurozone dar.
~ Der Internationale Währungsfonds hat Argentinien einen Aufschub für die im
September fälligen Schulden von rund drei Milliarden US-Dollar gewährt.

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