- Unmaßgebliche Einwände gegen die (unfertige) Theorie von dottore - Wal Buchenberg, 09.09.2002, 16:36
- Einwände? - beni, 09.09.2002, 17:42
- Geld ist heutzutage einfach nicht mehr wegzudenken - Turon, 09.09.2002, 20:10
- Re: Vielen Dank, Beni, für die Anstöße! (owT) - dottore, 09.09.2002, 20:47
- Re: Unmaßgebliche Einwände gegen die (unfertige) Theorie von dottore - Turon, 09.09.2002, 19:30
- @Turon - silvereagle, 09.09.2002, 21:08
- Re: Unmaßgebliche Einwände gegen die (unfertige) Theorie von dottore - Jochen, 09.09.2002, 19:38
- Einwände? - beni, 09.09.2002, 17:42
Re: Unmaßgebliche Einwände gegen die (unfertige) Theorie von dottore
-->>Der Ursprung des Geldes mag von dottore richtig gesehen sein oder nicht
Wer will das beurteilen können?
(immerhin hat er mehr historische Kenntnis als alle seine “klassischen” Gegner). Aber weil dottore etwas über den Ursprung zu sagen weiß, meint er, über den ganzen Verlauf der Sache dasselbe sagen zu können.
In diesem Forum beschäftigt man sich mit sogenannten"Fraktalen". Ich habe nie und nirgendwo auf dieser Welt Menschen kennengelernt, die total anders
reagieren - wenn man sich das Ziel dieser Menschen genauer mal anschaut.
Methoden und gewünschte Ergebnisse mögen anders sein, am Ende hat die Realität,
bzw. geschaffene Realität nur einen gemeinsamen Nenner. Master and Servant Prinzip. So einfach ist das.
An unserem Beispiel: Du magst ja die russische Gesetzesgebung kritisieren -
natürlich vollkommen falsch und klischeegeladen - aber nehmen wir mal an, du würdest richtig liegen - damals gab es ja in Rußland Genehmigungspflicht für einen Umzug, bzw. Reise.
Schauen wir uns die Sache von 2002 an. Die Regelungen gibt es nicht mehr.
Nanu!? Warum ziehen die Russen nicht allersamt nach Moskau, oder Sankt Petersburg? Werden sie festgehalten? Nein - sie haben einfach kein Geld
um so eine Reise zu planen, geschweige denn überhaupt umzuziehen.
>Mein Beispiel, dass wir über die Menschheit sehr wenig wissen, wenn wir etwas über ihren Ursprung aus gemeinsamen Vorahnen mit Affen wissen, wollte dottore nicht gelten lassen.
Wenn man über die Macht nicht Bescheid weiß, gerade als Jemand der zum Beispiel die russische Art und Weise zu regieren kennengelernt hat, hat man sich einfach damit noch nie beschäftigt. Denn es ist so einfach: die willkürliche Macht - das waren die anderen - unsere Macht - ach wo denn!
so demokratisch!!!!!! oder freiheitlich!!!!!!!
>Dann ein anderes Beispiel: Was bzw. wieviel wissen wir über die Donau, wenn wir ihren Ursprung kennen?
Du solltest vielleicht mit einem guten Wasserwirtschaftler paar Stunden
Nachhilfeunterricht nehmen. Ich dagegen studiere es erst gar nicht. Für mich steht nur eins fest - entweder sagt mir der Ursprung das sich an einer gewisser Stelle eine Zusammenkunft von Wassermassen ableiten läßt. Wir können also sagen,
wenn wir genügend Infos haben, daß dies ein großer Fluß werden könnte. Dummerweise wäre es viel cleverer den Ursprung der Wassermassen zu folgen, um zu erfahren, daß es ein Fluß ist.
Zahlreiche Historiker wiederholen darüberhinaus den Satz:"alles was in der Zukunft gemacht wird, läßt sich aus der Geschichte bereits jetzt ableiten."
Geschichte ist darüberhinaus so etwas wie ein Fluß - versuchst Du deren Lauf zu ändern, ist ein sehr ähnlicher Ausgang denkbar wie in Polen vor paar Jahren,
Deutschland 2002 etc. [/b]
>Für dottore ist die gesamte Donau, bzw. die ganze Wirtschaftsgeschichte ein geradliniger Kanal mit gleicher Wassertiefe an allen Stellen.
Nein - dann wäre ein dottore ein Schwachkopf der bei Intel arbeitet.
Intel bildet die Fabriken nach - sie sehen aus, wie eineige Zwilinge
>Da und nur da gelten Aussagen über den Anfang des Wasserlaufes ebenso für sein Ende.
>Alle Aussagen von dottore nach dem Muster:
>”Vor 3000 Jahren war die Sache so und so, also ist sie heute so und so”, sind höheres Bildungsblabla, aber keine wissenschaftliche Aussage.
Was ist es dann? Dein ominöses besseres Marxismus Leninismus, oder Kapitalismus? Vielleicht bist Du Jemand der an bessere Zukunft glaubt -
wenn man bloß die Klugen dran läßt. Na ja. Stellenweise funktioniert´s ja.
Marie Curie - die Polonium und Radium Erfinderin - sie plante wohl kaum eine Atombombe zu bauen.
>Dottore zeigt da eminente historische Kenntnisse, aber keinen historischen Sinn.
Falsch - sorry - grottenschlechte Schlußfolgerung. In etwa: da die grünen
Tomaten nicht so gut schmecken wie die roten, darf man eben rote Tomaten auch nicht essen, weil sie vorab grün waren.
>Als kleiner Denkanstoß, warum zum Thema “Arbeitszwang” historischer Sinn nötig ist:
Historischer Sinn des Arbeitzwanges ist zu Beginn die Selbstverteidigung.
50% der Polen haben drei mal ja für Sozialismus gestimmt, weil er Schutz geboten hat, gegen vermeintliche Feinde aus dem Westen. Die kommunistische Partei baute ihren 3 mal ja für Sozialismus Sieg auf Ängsten der Bürger -
vor dem Rückkehr der Nazis. Die Masse ist nun mal saublöd dazu auch noch systemunabhängig. Dazu gehören bedauerlicherweise etliche"Geelehrte" und
"Nobelpreisträger" aller Epochen.
Noch etwas - während der Menschheitsgeschichte hat die Erfahrung gezeigt,
daß Niemand wirklich"Geelehrter" oder"Nobelpreisträger" wurde, der
sich Gedanken über die Macht machte und diese zu Papier brachte. In irgendeiner Form. Im Gegenteil: er mußte immer auf Seite der Macht spielen, wenn möglich,
auch noch vollkommen unbewußt. Solchen Leuten hat man den Tepich ausgerollt. Und der Macht hat in übrigen schon alles mal gepaßt. Sklaven, Tote, Mörder -
selbst Kinderschänderimage verstand die Macht für eigene Zwecke zu mißbrauchen.
Wieso auch nicht, wenn es denn so einfach ist, wie zum Beispiel heute?
Den Polen wird heutzutage suggeriert, das Bauernfleisch was BSE ungeprüft
ist - ist gefährlich, man sollte es nicht essen. Aber Niemand stellt ernsthaft den Test wahrhaftig in Frage.
Die Macht der Suggestion ist einfach unerschöpflich. Ganz besonders seitdem wir die Ergebnisse der Pisa Studie kennen. ;)
Steuart (1712-1780): „men were then forced to labour because they are slaves of others; men are now forced to labour because they are slaves to their own wants.“
>Townsend (1739-1816): „Legal constraint zur Arbeit ist attented with too much trouble, violence, and noise, creates ill will etc. whereas hunger is not only a peaceable, silent, unremitted pressure, but, as the most natural motive to industry and labour, it calls forth the most powerful exertions.“
[b]Und was liest Du daraus? Aus so einem Text kann man eben herauslesen -
was einem auf der Zunge liegt oder was gerade in den Kontext eventuell irgendwie paßt. [i]Bedauerlicherweise ist die Wahrnehmung
nun mal nicht nur durch die Grenzen definiert, sondern auch noch durch die
Menschen, die glauben einen klaren Bild vom eigentlichem Geschehen in eigenem System, Lande, oder etnischer Gruppe zu haben. Dummerweise reicht es aber
nicht, um tatsächliche Anhaltspunkte für Methoden der Macht zu finden.
Und dummerweise reicht es dann aber, paar Kapitel der Menschheitsgeschichte zu lesen, um zu wissen, wie es dann weiter geht - systemunabhängig.
Als man im Osten zum Beispiel angekündigt hat, Gespräche abzuhören - waren zwar alle empört, aber Niemandem hat das was ausgemacht - mögen die dummen Säcke machen was sie wollen, lautete die Devise. In der"freiheitlicher" EU Welt -
dagegen, sieht man immer noch einen Unterschied, zwischen den West und Ostmethoden, kurioserweise zu Gunsten der Westwelt. Sorry darüber kann ich wirklich nur lachen. Ich bin aus Deutschland raus, weil ich genau weiß, wenn ich
hier irgendjemandem verdächtig erscheine, habe ich schon jede Menge Ärger am Hals - dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob ich was Verdächtiges wahrhaftig treibe, oder nicht.
Nicht etwa, daß es in Polen anders wäre. Im Gegenteil - Polen hassen die Macht
vollkommen zu Recht..
Gruß aus sonnigen Pommern.
T.

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