- US-Wirtschaftsdaten: Erstanträge, Import/Export-Preisindizes, Leistungsbilanz - COSA, 12.09.2002, 19:07
- Re: US-Wirtschaftsdaten: Leistungsbilanz - Popeye, 12.09.2002, 20:37
- Re: US-Wirtschaftsdaten: Leistungsbilanz - Cosa, 12.09.2002, 22:34
- Re: US-Wirtschaftsdaten: Leistungsbilanz - Popeye, 12.09.2002, 20:37
US-Wirtschaftsdaten: Erstanträge, Import/Export-Preisindizes, Leistungsbilanz
-->Hallo,
~ zuerst die Initial Jobless Claims - die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung für die Woche bis zum 7.9.2002. [/b]
<ul> ~ [b] die Zahlen:
~ Die Erstanträgen sind die Woche auf saisonbereinigte 426.000; +19.000 von den revidierten 407.000 der Vorwoche gestiegen, zuvor waren 403.000 gemeldet worden. In den Konsensschätzungen war ein leichter Rückgang auf 400.000 erwartet worden. Der 4-Wochendurchschnitt befindet bei 409.500; in der Vorwoche 400.750.
Seit dem 20.4.2002 der höchste Stand (427.000).
~ Die Arbeitslosenquote für Versicherte für die Woche bis zum 31.8.2002 blieb unverändert zur Vorwoche bei saisonbereinigten 2,8%; im Vorjahreszeitraum lag die Quote bei 2,5%.
~ Die Anzahl der versicherten Menschen, die kontinuierlich arbeitslos sind, fĂĽr die Woche bis zum 31.8.2002 kletterte saisonbereinigt um +38.000 auf 3.569.000 von den revidierten 3.531.000 (zuvor: 3.578.000). Der 4-Wochendurchschnitt liegt bei 3.540.250, +12.000.
~ Indikatoren-Beschreibung
~ Link zur Originalquelle</ul>
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<ul> ~ [b] die Zahlen:
~ Der Import-Preisindex stieg im Monatsvergleich um +0,3%; der Vormonatswert wurde dabei unverändert bei +0,4% gelassen. Steigende Preise der importierten Rohöl und Rohölprodukte sind für die Veränderung verantwortlich. Auf Jahresbasis verlor der Importindex für alle Waren -1,3%.
~ Der Index für die importierten Rohölprodukte kletterte dann auch nach +4,3% im Vormonat nun um +2,1% M/M; auf Jahresbasis liegt der Index 5,6% höher.
Seit dem Dezember 2001 hat der Preisindex für Rohöl und Rohölprodukte um +51,8% zugelegt.
Rechnet man bei dem Import-Preisindex die Rohölprodukte heraus, so ergibt sich ein geringerer Anstieg von +0,1% M/M und -1,1% J/J. Im Juli waren die Importpreise ohne Rohöl unverändert geblieben.
~ Andere Importindizes veränderten sich wie folgt, der Index für Autos und Zubehör blieb unverändert zum Juli und stieg um +0,5% auf Jahresbasis. Die Preise für industriellen Materialbedarf ohne Mineralöl sanken um -1,4% J/J, keine Veränderung zum Juli. Der Index für Konsumgüter fiel auf Jahresbasis -1,0%. Die Preise für importierte Lebensmittel konnten im August um +0,2% M/M zulegen, im Jahresvergleich sogar +2,9%.
~ Der Preisindex für importierte Kapitalgüter lag +0,2% höher als im Juli, dann allerdings doch -2,1% niedriger als vor einem Jahr.
~ Die Import-Preisindizes nach Ländern aufgeschlüsselt ergibt für Canada +0,7% M/M (+5,2% J/J), EU +0,2% M/M (+4,2% J/J), Lateinamerika +0,7% M/M (+13,8% J/J) und zuletzt Japan 0% M/M (-2,7% J/J). Die monatlichen Veränderungen für Lateinamerika und Canada werden durch steigende Rohöl und Rohölproduktpreise bedingt.
~ Der Export-Preisindex zeigte nach einem Anstieg von +0,3% im Juli nun einen Zuwachs von +0,1 M/M. Im Jahresvergleich gab der Exportpreisindex -0,4% ab.
Den Ausschlag gaben im August die Agrarprodukte, die ihrerseits um +1,9% M/M zulegten und +2,4% im Vergleich zum August 2001.
Die Preise der nicht-landwirtschaftlichen Produkte notierten zum Juli keine Veränderung, während auf Jahresbasis der Rückgang -0,7% betrug.
~ Der Exportindex der Kapitalgüter, die ca. die Hälfte der Exporte ausmacht, war unverändert im Monatsvergleich; in den letzten drei Monaten war der Index rückläufig; im Juli zuletzt -0,3%. Zum August 2001 hin befindet sich der Index -1,6% niedriger.
Die Exportpreise für nicht-landwirtschaftlichen Industriebedarf gingen um -0,3% M/M zurück, über die letzten fünf Monate bereits -4,6%. Führend waren Abschläge bei"wood pulp" (Zellstoff?), Altpapier und Gold.
~ Indikatoren-Beschreibung
~ Link zur Originalquelle</ul>
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<ul> ~ [b] die Zahlen:
~ Das Defizit hat sich erheblich ausgeweitet, von den revidierten -$112,45 Mrd. (zuvor: -$112,49 Mrd.) auf jetzt -$130,0 Mrd.; in den Konsensschätzungen war eine Ausweitung auf -$125,0 Mrd. erwartet worden.
~ Der prozentuale Anteil der Leistungsbilanz am Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal beträgt 5,0%, im Vergleich dazu hatte der Höchststand Ende 2000 4,5% betragen.
~ Im einzelnen betrug die Bilanz der GĂĽter und der Dienstleistungen -$110,6 Mrd.(Q1: -$95,5 Mrd.), dabei machte das Defizit der GĂĽter -$122,6 Mrd. (Q1: -$106,4 Mrd.) und der Ăśberschuss der Dienstleistungen +$12,0 Mrd. (Q1: +$10,9 Mrd.) aus. Die unilateralen Ăśbertragungen lagen bei -$13,1 Mrd. (Q1: -$16,0 Mrd.).
~ Die exportierten Güter stiegen zwar von $164,6 Mrd. auf $172,7 Mrd., mit den grössten Zuwächsen bei Induastriebedarf, Kapitalgütern und Autos, aber der Anstieg der importierten Güter fiel eben noch deutlicher aus. Getrieben von preisbedingt steigenden Mineralöl und Mineralölprodukten legten die importierten Güter von $271,1 Mrd. auf $295,3 Mrd. zu. Bei den Produkten ohne Mineralöl legten die Konsumgüter und Autos am meisten zu.
~ Zu der Kapitalbilanz, die Nettokapitalanlagen der Ausländer in den USA abzüglich der Nettokapitalanlagen der US-Amerikaner im Ausland betrug im zweiten Quartal $80,4 Mrd. verglichen mit $87,6 Mrd. im ersten Quartal. Dabei stiegen die Kapitalabflüsse der USA ins Ausland mehr als die Zuflüsse des Auslands in die USA.
~ Die Kapitalzuflüsse aus dem Ausland in die USA wuchsen $221,2 Mrd. im zweiten Quartal; im ersten Quartal wurden $113,5 Mrd. gesehen. Der grösste Zufluss wurde im ersten Quartal 2001 mit $302,5 Mrd. gesehen.
Interessant was da so alles drin steht; so haben die US-Verbindlichkeiten bei Banken im zweiten Quartal um $34,9 Mrd. zugenommen, während der Rückgang im ersten Quartal $11,1 Mrd. betrug. Beteiligt waren Grossteils Banken aus der Karibik.
Der Netto-Erwerb der Ausländer von Unternehmensanleihen und anderen Anleihen stiegen um den Rekordbetrag von $92,3 Mrd. nach $46,1 Mrd. in Q1. Der Netto-Kauf von US Aktien fiel von $25,0 Mrd. auf $11,4 Mrd. in Q2.
~ Die US AbflĂĽsse ins Ausland nahmen netto von $25,9 Mrd. auf $140,8 Mrd. zu.
~ Link zur Originalquelle</ul>
Der prozentuale Anteil der Leistungsbilanz am BIP:
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Fazit: Die zunehmenden Erstanträge lassen nichts Guten für den kommenden Arbeitsmarktbericht erwarten.
Die Importpreise reflektieren steigende Mineralölpreise, auch kein gutes Zeichen für die nächsten Handelsbilanzen; wie so ein Anstieg aussieht zeigt die heutige Leistungsbilanz bzw. das Defizit derselben. Das Defizit befindet sich auf Rekordniveau.
schöne Grüsse
Cosa

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