- Aufwachen, Herr Couchepin! Neue Zahlen beweisen: Rezession - Pancho, 13.09.2002, 14:55
- Re: Geht halt immer etwas laaaaaangsaaaaaaamer in der schönen Schweiz ;) - Svenni, 13.09.2002, 15:05
Re: Geht halt immer etwas laaaaaangsaaaaaaamer in der schönen Schweiz ;)
-->>Rezession! Doch einer hats verschlafen: Wirtschaftsminister Pascal Couchepin.
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>BERN - Peinlich, Herr Bundesrat Couchepin. Oder gar eine Schande? Ein ganzes Jahr lang steckte die Schweiz in einer Rezession - vom April 2001 bis April 2002. Und in Bern hats keiner gemerkt. Wirtschaftsminister Pascal Couchepin nicht. Und sein Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) auch nicht. Gestern mussten sie ihre Fehlprognosen eingestehen.
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>Stets hatte Couchepin die Lage unserer Wirtschaft schöngeredet. «Rezession? Nein!», predigte er bei jeder Gelegenheit.
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>Gestern, im 2. Kellergeschoss des Berner Hotels «Kreuz», mussten seine Beamten aber zugeben: Unsere Wirtschaft ist im Keller.
>Unser Wirtschaftsminister scheint die bösen Zeichen verschlafen zu haben: Ein ganzes Jahr lang schrumpfte das Bruttoinlandprodukt BIP. Das heisst: Es herrschte Rezession im Land. Und unsere Wirtschaft serbelt weiter, obwohl Couchepins seco fürs 1. Quartal 2002 ein Wachstum von 0,4 Prozent prognostiziert hat. Egal, ob das nun stimmt oder auch ins Minus revidiert werden muss. Ein solches Bonsai-Wachstum führt zu steigender Arbeitslosigkeit, weiss Christoph Koellreuter, Chef der Basler Konjunkturforschung BAK.
>Jetzt muss etwas gehen!
>«Rezession», dieses Wort scheuen Couchepins Leute weiterhin wie der Teufel das Weihwasser. Lieber nennt es der Chefökonom des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco), Aymo Brunetti, eine «ausgeprägte Stagnation».
>Klartext spricht dagegen Bernard Lambert, Ã-konom bei der renommierten Privatbank Pictet & Cie.: «Man muss die Tatsachen beim Namen nennen.» Die Schweiz habe eine Rezession durchquert. Auch Chefökonom Janwillem Acket von der Bank Julius Bär spricht klar von «Rezession».
>Parteien und Gewerkschaften sind nach den schlechten Nachrichten aus dem Wirtschaftsministerium von gestern aufgeschreckt. Die FDP will am 23. September ein Wachstumsprogramm präsentieren. Auch die CVP hat eines angekündigt. Die SVP fordert Steuersenkungen. Etwas unbeholfen stellte die SP fest, dass es einfache Massnahmen für diese ernsthafte Situation nicht gebe. Es gibt sie, wie das 10-Punkte-Programm von BLICK zeigt. Es braucht nur etwas Mut dazu.
>So warnt der Chef der Basler Konjunkturforschung, Christoph Koellreuter, davor, jetzt falschem Sparfimmel zu verfallen: «Auch wenn die Steuern weniger üppig fliessen, sollen Staat und Kantone ihre Programme wie Neat, Bahn 2000, Strassenprojekte und öffentliche Bauten nicht zurückfahren, sondern voll durchziehen.» Damit spricht er den Gewerkschaften aus dem Herzen, die um unsere Arbeitsplätze bangen.
>Es muss was gehen. Couchepin konnte sich allerdings erst - so Ã-konomen - zu einer «Pflästerlipolitik» durchringen. Er will aus den Arbeitsbeschaffungsreserven rund 350 Millionen freigeben. Dabei handelt es sich um Gelder, welche die Firmen steuerbegünstigt auf ein Sperrkonto einbezahlt haben. Die Unternehmen dürfen die Mittel für Stellen schaffende Investitionen einsetzen.
>Bleibt nur zu hoffen, dass unser Wirtschaftsminister Pascal Couchepin noch rechtzeitig aufwachen wird.
>Quelle: Blick.ch
>Interview mit Couchepin: «Ich schaue lieber durch die rosa statt die schwarze Brille»

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