- Können die Einzahlungen bei ALLEN größer als die Auszahlungen sein? - Ghandi, 15.09.2002, 10:24
- Ein- und Auszahlungen sagen nichts über den Erfolg - Aldibroker, 15.09.2002, 11:45
- grds. d´accord, mit Ausnahme des letzten Absatzes - Ghandi, 15.09.2002, 14:34
- Eigentlich naheliegend,... - Zardoz, 15.09.2002, 16:58
- Eher nicht naheliegend - Aldibroker, 15.09.2002, 18:59
- Re: Kapitalismus bei stagnierender Bevölkerung - dottore, 17.09.2002, 13:57
- Re: Pestursache im Mittelalter: die Sensenmänner? - Baldur der Ketzer, 17.09.2002, 17:34
- Re: Pestursache im Mittelalter: die Sensenmänner? - Jochen, 17.09.2002, 18:46
- Re: Pestursache im Mittelalter: die Sensenmänner? - Baldur der Ketzer, 17.09.2002, 17:34
- Eigentlich naheliegend,... - Zardoz, 15.09.2002, 16:58
- grds. d´accord, mit Ausnahme des letzten Absatzes - Ghandi, 15.09.2002, 14:34
- Ein- und Auszahlungen sagen nichts über den Erfolg - Aldibroker, 15.09.2002, 11:45
Ein- und Auszahlungen sagen nichts über den Erfolg
-->Ob die Bildung in modernen Diktaturen besser ist und auch breite Bevölkerungsschichten erreicht, wage ich zu bezweifeln, deshalb ist das"Keep it simple, stupid!" auch keine Erfolgsformel nur für moderner Demokratien, sondern eine seit Jahrhunderten gepflegte Handlungsweise der Mächtigen, sich dem Volk mitzuteilen. Wobei ich anmerken möchte, dass die Mitteilung über Folter und Terror manchmal noch primitiver und menschenverachtender ist, als das freie gesprochene Wort. Egal, ob der Intellektuelle es nun trivial oder inhaltsreich empfindet. Verstanden werden gehört zur Kommunikation und wer es nicht fertig bringt, verstanden zu werden, ist gleichzeitig als Herrscher in einer gefährlichen Situation, denn er kann dann nur mit Gewalt als Diktator oder mit der freien Rede als Demokrat verdeutlichen, was er vorhat. Nur wer das Volk kommunikativ erreicht, hat Zeit für Taten.
Di Medien und insbesondere das Fernsehen ist eine wichtige Ebene zur Kommunikation, denn wir können uns nicht immer direkt mit allen wichtigen Menschen/Ereignissen dieser Welt beschäftigen. Leider ist die Qualität des nicht öffentlich-rechtlichen Fernsehens in der Tat auf einem Niveau, das sogar das öffentlich-rechtliche noch unterschreitet. Wenn wir wenige Sender wie PHOENIX, ARTE, 3SAT etc. herausnehmen, sind wir sehr arm in der modernen Medienwelt, aber auch diese Sender hätten noch Reserven zur Verbesserung. Nur wer treibt sie an? Die Werbefinanzierung ist sicher nicht geeignet, die Inhalte zu verbessern. Gern würde ich Vorschläge hierzu haben.
Dottore beherrscht sowohl das einfache und verständliche Wort, als auch das schwer verständliche Wort oder den langen Vortrag, der zuweilen als weitschweifig empfunden wird. Nur bleibt offen, ob diese Empfindung generell gilt.
Der Versuch, die Ansätze von dottore in eine Vermögens- und Erfolgsrechnung zu teilen sollte neue Klarheiten schaffen, dennoch beschreiben Ein- und Auszahlungen in einem geschlossenen Wirtschaftskreislauf nicht die Erfolgsebene. Wir können zwar feststellen, wenn alle Zahlungen nur innerhalb dieses Wirtschafsraumes stattfinden, dass die Summe alle Ein- und Auszahlungen gleich ist, aber mit welchen Erfolgen oder Misserfolgen sich dies in der Erfolgsrechnung zeigt, steht auf einem anderen Blatt. Wir dürfen annehmen, dass dort wo Einzahlungen zu finden sind, auch an anderer Stelle Auszahlungen aufgetreten sein dürfen, aber wir können so nicht feststellen, das diese Zahlung ein persönlicher oder gesellschaftlicher Erfolg oder Misserfolg war.
Nehmen wir die UMTS - Lizenzen:
Sicher steht der Auszahlung bei Mobilcom eine gleich hohe Einzahlung bei den Staatsfinanzen gegenüber. Das diese Auszahlung bei Mobilcom nicht gleich in die Erfolgsrechnung ging und als Erfolg verkauft werden kann, steht fest. Es steht aber buchhalterisch ebenso fest, dass diese Auszahlung in der Vermögensbilanz auftauscht, obwohl wir wissen, dass diese Lizenz für diesen Marktteilnehmer eigentlich wertlos geworden ist. Er wird mit der Insolvenz (eigentlich hätte er es schon früher machen müssen) diese Lizenz als wertlos ausbuchen und einen großen Misserfolgsposten in die Erfolgsrechnung einstellen. In der Tat ist des einen Pech des anderen Glück, denn die Einzahlung in den Staatshaushalt hat dort die Probleme marginal verbessert. Ein paar Minischritte in Richtung Konsolidierung sind vollzogen. Der Staat kennt nur keine doppelte Buchführung mit Erfolgsrechnungen nach Handelsgesetzen. Er bilanziert und verbucht nach kameralistischen Gesichtspunkten.
Das die Geschäftsbeziehungen der Wirtschaftssubjekte immer auch über Zahlungsströme ausgeglichen werden ist klar. Unklar bleibt aber die jeweilige Verbuchung nur auf der Liquiditätsebene (Veränderung von Zahlungsmitteln), der Erfolgsebene (Gewinn- und Verlustebene) oder der Vermögensebene (Aktiva/Passiva Bilanzebene). Ergo können Zahlungen auf der einen Seite die Erfolgsrechnung mit Umsatz, Aufwand und Gewinn berühren, auf der Anderen Seite aber zunächst nur Aktivierungen (Bilanzvermögen) und Aufwand (Abschreibungen auf eine Laufzeit verteilt) bilden, ohne gleich hohe Verlustpositionen zu bilden, denn die Abschreibung kann größer oder kleiner der Gewinnmarge des Verkäufers sein.
Die junge Familie bilanziert nicht im buchhalterischen Sinne. Sie überprüft nur Einnahmen Ausgaben und macht sich Gedanken, was das gekaufte/gebaute Haus wert sein könnte. Der tatsächliche Zahlungsstrom beim Verkauf wird immer anders aussehen, als die Erwartung oder Hoffnung. Notverkäufe bringen oft bittere Erfahrungen.
Die Junge Familie kann sich bei weitem höher verschulden, als es dem Jahreseinkommen entspräche. Sie muss nur dafür sorgen, das die Zahlungsströme, die aus diesem Geschäft resultieren bedient werden können. Um die Zahlungsströme erträglich zu halten, werden Finanzierungen häufig auf 20 bis 30 Jahre angelegt. Nur wer die finanzielle Kraft und den willen hat langfristige Zahlungsmodelle zu bauen und einzuhalten, wird sich erfolgreich entschulden, was im übrigen auch für den Staat gilt. Hier steige ich auch aus dem einzigen Denkmodell Staatsbankrott aus, denn solange er nicht bewusst betreiben wird oder schon klar eingetreten ist, gibt es immer einen Weg und eine Chance, ihm zu entgehen! Die Analyse wo wir stehen beurteile ich auch anders. Wir haben diese Chance noch.
Zurück zur Familie und der Bauindustrie/denn Möbelherstellern:
Die Famlie macht keine Verluste, wenn sie sich hoch verschuldet, denn sie bilanziert wie das Unternehmen Mobilcom nicht real, aber gedanklich ein schönes Vermögen, dass teilweise schon mit Eigenkapital hinterlegt war und mit noch sehr hohen Schulden, die aber bedient werden können (so wie beim Staat) langfristig abgetragen werden. Hingegen können die Möbelhersteller große Verluste durch zu starken Wertbewerb eingefahren haben, während der Bauunternehmer durch kluge Angebote, kostengünstige Bauweise... tolle Gewinne einfahren kann. Klar ist nur sie haben eine Zahlung erhalten und müssen aufgrund dieser Zahlung weitere Zahlungsströme in Gang setzen. Es kann sogar sein, dass auch die Möbelhersteller tolle Gewinne einfahren, aber dennoch zum Konkursrichter müssen, weil sie die Liquiditätsebene nicht sicherstellen können, obwohl die Erfolgsebene toll aussieht. Hier liegt dann eine Unterfinanzierung einer sonst erfolgreichen Firma vor.
Die Frage ob sich die Investition der Familie lohnt, ergibt sich nicht nur aus der Frage, ob später ein größerer Kaufpreis erzielt wird, denn dieser kann in anderen gewünschten Gegenwerten wieder bescheiden wirken. Die Rechnung wird auch nur dann sinnvoll, wenn wir gleichzeitig nach der Alternative suchen, die wir hätten eingehen können. Wird das Mieten über 30 Jahre rein von der Zahlungsebene günstiger oder das kaufen. Was habe ich am ende dieser Zahlungsebene, muss ich dann weiter Miete zahlen, kann ich ein Haus verkaufen... Sicher eine Risikoinvestition, die sich langfristig rechnet, wenn man die finanzielle Fähigkeit hat, dies auch durchzustehen.
Welche Wirkungen demografische Entwicklungen haben werden, ob diese einen stabilen langfristigen Trend haben... alles das steht in den Sternen. Sicher wird die Nachfrage nach Wohnraum weiter kräftig schwanken und die Preise für Immobilen auch. Es ist also ein Unterschied ob ich diese zur Eigennutzung für ein ganzes Leben oder zur Einkünfteerzielung erwerbe. Letztere wird nicht dauerhaft rentabel sein, aber immer wieder aussergewöhnliche Renditemöglichkeiten in kurzen Perioden erlauben.

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