- FTD: Der Irakkrieg kommt, ein steigender Goldpreis auch! - Wal Buchenberg, 16.09.2002, 07:43
- Re: Fleißig hier schreiben hilft nicht, Wal, Du musst mal einige to kaufen! - André, 16.09.2002, 08:56
- Re: Hühnerkacke macht auch Mist! (owT) - Wal Buchenberg, 16.09.2002, 10:06
- Re: Fleißig hier schreiben hilft nicht, Wal, Du musst mal einige to kaufen! - André, 16.09.2002, 08:56
FTD: Der Irakkrieg kommt, ein steigender Goldpreis auch!
-->Gold als Krisenwährung
Von Martin Diekmann
"Zwei typische Kriseninvestments machen derzeit ihrem Ruf alle Ehre: Gold und Ã-l. Investmentfonds profitieren von dem drohenden Angriff gegen Irak.
Der von den USA angedrohte Einmarsch in Irak könnte dazu führen, dass die"Krisenwährungen" zumindest kurzfristig weiter in die Höhe schießen. Für mittel- und langfristig orientierte Anleger lohnt aber auch ein Blick auf die gesamte Rohstoffbranche, die sich erstmals seit 19 Jahren wieder in einem Höhenflug befindet.
Unter den Investmentfonds schossen diejenigen den Vogel ab, die auf Goldminen setzten. Goldminenfonds konzentrieren sich ausschließlich auf die Fördergesellschaften. Denn der Kurs des physischen Metalls schwankt verhältnismäßig wenig. Ein zehnprozentiger Anstieg, wie seit Anfang des Jahres, gilt bereits als außergewöhnlich.
Hohe Zuwächse mit Goldminen
Die Kurse der Minenbetreiber reagieren dagegen viel stärker auf den zu Grunde liegenden Goldpreis. Das liegt daran, dass die Gewinne der Minengesellschaften bei steigendem Goldpreis überproportional ansteigen."Die Förderkosten pro Feinunze liegen im Höchstfall bei etwa 250 $", sagt Norbert Faller, Fondsmanager des UniSector: BasicIndustries von Union Investment."Aus diesem Grund macht sich ein Goldpreisanstieg von wenigen Prozent in den Gewinnen der Unternehmen überproportional bemerkbar."
Faller, der mit seinem Fonds im gesamten Rohstoffsektor investiert ist, hat Gold- und Ã-lwerte derzeit übergewichtet."Der Angriff auf den Irak scheint bereits beschlossene Sache, das sollte zumindest kurzfristig die Preise für Gold und Ã-l nach oben treiben." Der Manager hält es allerdings für denkbar, dass die Preise im Vorfeld so stark ansteigen, dass sie ihre Höchststände bereits gesehen haben, wenn der Angriff der USA erfolgt.
Investitionen in die Ã-lförderung
Bei der Auswahl der Ã-lwerte richtet sich der Blick von Faller auf Firmen aus der zweiten Reihe."Große Werte wie etwa Royal Dutch/Shell lasse ich links liegen. Ich konzentriere mich auf die so genannten Ã-ldriller, das sind Gesellschaften, die sich mit der Ã-lsuche und -förderung beschäftigen. Die großen Firmen dagegen sind hauptsächlich in der Veredelung und Verarbeitung tätig."
Sollte es zu einem Angriff der USA auf den Irak kommen, will Faller seine Positionen in Gold und Ã-l teilweise abbauen und in Frühzykliker umschichten. Dazu zählen Unternehmen aus den Sektoren Papier, Stahl, Kupfer, Aluminium, Platin, Palladium und Chemie.
"Ich rechne damit, dass der Angriff nur wenige Tage dauern wird. Nach einem erfolgreichen Abschluss weicht die Unsicherheit aus den Märkten und die Konjunktur wird sich langsam erholen können. Die Zahlen sind schon jetzt nicht so schlecht, nur achtet niemand darauf. Wer setzt schon auf einen gesamtwirtschaftlichen Aufschwung, wenn ein Krieg vor der Tür steht?"
Auch ein Ausbleiben der Erholung würde nicht automatisch sinkende Rohstoffpreise zur Folge haben. Denn trotz schwacher Weltwirtschaft ziehen die Preise weiter an. Versorgungsengpässe halten die Rally aufrecht.
Stabiler Goldpreis erwartet
Weniger Auswahl bei seinen Depottiteln hat Martin Siegel. Zwar kann der Manager des PEH Q-Goldmines bis zu 40 Prozent des Fondsvolumens in Werte aus anderen Branchen investieren. Sein Hauptaugenmerk liegt allerdings auf Gold."Obwohl das Edelmetall den Ruf hat, dass es nur in wirtschaftlich schlechten Zeiten gut performt, werden mir keine grauen Haare wachsen, wenn die Wirtschaft anspringt. Denn das bedeutet nicht automatisch, dass der Goldpreis sinkt." Und selbst das würde ihm nicht den Angstschweiß auf die Stirn treiben."Auch bei fallendem Preis gibt es Unternehmen, deren Kurse steigen, etwa weil sie im Vergleich zur Konkurrenz unterbewertet sind oder weil sie mit guten Nachrichten aufwarten können."
An einen langfristig schwachen Goldpreis glaubt der Manager eh nicht:"Der Kurs hält sich seit Monaten über der Marke von 300 $. Das ist für mich der Beweis, dass Gold vor einem neuen Aufwärtstrend steht, unabhängig von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung."
Siegel investiert in erster Linie in kleinere Minen:"Die großen Gesellschaften verkaufen ihr gefördertes Material im Voraus. Steigt der Preis für das Edelmetall, haben sie das Nachsehen. Ich setze deshalb auf Firmen, die keine Vorwärtsgeschäfte tätigen." Seine Favoriten kommen vor allem aus Südafrika.
"Die Minen in diesen Ländern verfügen über sehr hohe Gewinnspannen und große Restvorkommen. Der Abbau gestaltet sich zwar schwierig, den Unternehmen kommt aber der schwache Rand entgegen. Produziert wird nämlich in der einheimischen Währung, der Verkauf hingegen erfolgt in Dollar." Von den meisten nordamerikanischen Gesellschaften hält Siegel nicht viel:"Deren Kosten liegen viel höher, und das schmälert die Gewinne."
Eine Meinung, die sein Kollege Faller nicht teilt. Bei ihm stehen kanadische Firmen hoch im Kurs."Mir gefällt Agnico Eagle, eine Gesellschaft die am ertragreichsten Ort der Erde in 3000 Meter Tiefe fördert. Die Kanadier betreiben einen riesigen technischen Aufwand und konnten ihre Kosten pro geförderter Feinunze in den vergangenen Jahren von 290 auf 250 $ senken."
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Ein zweiter Artikel:
Edelmetallmarkt: Irak-Krise bestimmt den Goldhandel
Von Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Erneut haben politische Faktoren das Geschehen am Goldmarkt diktiert. Die Angst vor Zwischenfällen am Jahrestag der Terroranschläge trieb den Goldpreis bereits am vergangenen Montag auf ein Wochenhoch von 324 $ je Feinunze.
Die New Yorker Comex verzeichnete einen starken Anstieg bei Pluspositionen. Nachdem der 11. September ohne Zwischenfälle verlief, fiel Gold wieder zurück bis auf das Wochentief bei 314,70 $. Unterstützung erhielt das Edelmetall am Donnerstag im Vorfeld der Rede von US-Präsident George W. Bush vor den Vereinten Nationen zum Thema Irak und notierte erneut zeitweise bei 320 $. Bis Wochenschluss verlor Gold aber wieder bis auf 316,50 $.
Die südafrikanische Goldproduktion sinkt unterdessen weiter. Gegenüber dem Vorjahr meldete"Statistics South Africa" für den Zeitraum Januar bis Juli eine Verringerung der Produktion um 0,8 Prozent.
In dieser Woche bleibt Gold im Spannungsfeld der unsicheren politischen Lage und eigener Fundamentaldaten. Da die unverändert positiven Impulse von politischer Seite bereits teilweise eingepreist sind, dürfte Gold zwischen 312 und 321 $ notieren. Analysten schließen aber auch einen Test des unteren Endes der Handelsspanne nicht aus.
Silber folgte im Wochenverlauf der Entwicklung am Goldmarkt. Ungeachtet durchwachsener Konjunkturdaten und der Verbilligung der Buntmetalle nach der Bush-Rede stieg Silber im Wochenvergleich auf Basis des Londoner Fixings um 0,06 auf 4,59 $.
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Wolfgang Wrzesniok-Roßbach leitet den Edelmetall- und Rohstoffhandel bei Dresdner Kleinwort Wasserstein.

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