- Pleite von MobilCom durch Staatshilfe abgewendet - Popeye, 16.09.2002, 07:57
- Re: Pleite von MobilCom durch Staatshilfe abgewendet - Euklid, 16.09.2002, 08:20
- Re: Pleite von MobilCom durch Staatshilfe.....das ist doch ganz einfach.... - daxput, 16.09.2002, 10:27
- Wo liegt der Unterschied zwischen im Kern gesund und illiquide? - Aldibroker, 16.09.2002, 10:41
- Hmmm - Spirit of JuergenG, 16.09.2002, 10:42
- Die sind bezahlt und zwar voll (owT) - Turon, 16.09.2002, 10:54
- Ziemlich groß der Liquiditätsengpaß, lieber Herr Müller - Turon, 16.09.2002, 10:49
- Re: Ziemlich groß der Liquiditätsengpaß, lieber Herr Müller - Euklid, 16.09.2002, 10:55
- Re: Pleite von MobilCom - 'bankübliche Sicherheiten' - Popeye, 16.09.2002, 11:16
- Re: Pleite von MobilCom durch Staatshilfe abgewendet - Euklid, 16.09.2002, 08:20
Pleite von MobilCom durch Staatshilfe abgewendet
--> Berlin (Reuters) - Die drohende Pleite des
Mobilfunkanbieters MobilCOM ist durch massive
Staatshilfen vorerst abgewendet.
Wirtschaftsminister Werner Müller (parteilos)
sagte am Sonntagabend nach einem Krisentreffen
in Berlin dem Unternehmen bis zu 400 Millionen
Euro zu. Bereits am Montag sollen 50 Millionen
Euro fließen, so dass der Insolvenzantrag
vermieden werden kann. Die Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW) soll 320 Millionen Euro
bereitstellen und die schleswig-holsteinische
Landesbank 80 Millionen Euro. Damit ist Müller
zufolge die Zahlungsfähigkeit der Firma bis weit
ins nächste Jahr gesichert."MobilCom ist ein im
Kern gesundes Unternehmen mit einem
Liquiditätsengpass", rechtfertigte der Minister die
Staatshilfen. Schleswig-Holsteins
Wirtschaftsminister Bernd Rohwer (SPD) sagte,
ein Großteil der mehr als 5000 Arbeitsplätze sei
nun gesichert.
Müller betonte erneut, Großaktionär France
Telecom sei auch nach Überzeugung der
Bundesregierung verpflichtet, MobilCom beim
Aufbau des UMTS-Netzes weiter zu unterstützen.
"Der Weg ist nun frei für eine einvernehmliche
Lösung mit France Telecom." Die Staatshilfen
brächten nun die benötigte Zeit für Gespräche.
Die Deutsche Bank und andere Institute hätten
zudem zugesagt, den Zahlungseinzug für
Mobilcom wieder aufzunehmen. Ohne dieses
Inkasso hätte sich die Lage für MobilCom weiter
verschärft.
MobilCom-Gründer und Großaktionär Gerhard
Schmid will seinen Aktienanteil und den seiner
Frau von insgesamt fast 50 Prozent nach eigenen
Worten einem Treuhänder übergeben. Damit soll
sein Zwist mit France Telecom vorerst beigelegt
und die geplante außerordentliche
Hauptversammlung ausfallen.
Unternehmenschef Thorsten Grenz sprach von
einem wichtigen Schritt für den Fortbestand der
Firma."Wir halten unsere Rechtsposition
gegenüber France Telecom für stark", betonte er.
Um die Verhandlungen nicht zu belasten, wolle
man aber vorerst keine juristischen Schritte
einleiten.
Müller hatte bereits am Sonntagnachmittag
gesagt, dass die Bundesregierung die Ansprüche
von Mobilcom gegenüber France Telecom für
berechtigt hält."Wir sind zu dem Schluss
gekommen, dass die Rechte gegenüber France
Telecom überaus belastbar sind." France Telecom
habe sich beim Kauf der UMTS-Lizenz auch für
den Aufbau eines entsprechenden Netzes
verpflichtet.
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hatte am
Freitag erklärt, die Bundesregierung werde alles
in ihrer Macht stehende tun, um die mehr als
5000 Arbeitsplätze bei dem im
schleswig-holsteinischen Büdelsdorf ansässigen
Unternehmen zu retten. Die mit 28,5 Prozent am
MobilCom beteiligte France Telecom hatte in der
Nacht zu Freitag bekannt gegeben, den Geldfluss
an Mobilcom einzustellen. Mobilcom hatte vor
zwei Jahren mit finanzieller Hilfe des
halbstaatlichen französischen Konzerns für 8,4
Milliarden Euro eine der sechs deutschen
UMTS-Lizenzen erworben. Über die Strategie beim
Aufbau des UMTS-Mobilfunks waren die Partner in
Streit geraten. Zuletzt war die mit sechs
Milliarden Euro verschuldete Mobilcom nur noch
durch die Geldspritzen der Franzosen lebensfähig
geblieben.
Quelle: Reuters

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