- Können die Einzahlungen bei ALLEN größer als die Auszahlungen sein? - Ghandi, 15.09.2002, 10:24
- Ein- und Auszahlungen sagen nichts ĂĽber den Erfolg - Aldibroker, 15.09.2002, 11:45
- grds. d´accord, mit Ausnahme des letzten Absatzes - Ghandi, 15.09.2002, 14:34
- Eigentlich naheliegend,... - Zardoz, 15.09.2002, 16:58
- Eher nicht naheliegend - Aldibroker, 15.09.2002, 18:59
- Re: Kapitalismus bei stagnierender Bevölkerung - dottore, 17.09.2002, 13:57
- Re: Pestursache im Mittelalter: die Sensenmänner? - Baldur der Ketzer, 17.09.2002, 17:34
- Re: Pestursache im Mittelalter: die Sensenmänner? - Jochen, 17.09.2002, 18:46
- Re: Pestursache im Mittelalter: die Sensenmänner? - Baldur der Ketzer, 17.09.2002, 17:34
- Eigentlich naheliegend,... - Zardoz, 15.09.2002, 16:58
- grds. d´accord, mit Ausnahme des letzten Absatzes - Ghandi, 15.09.2002, 14:34
- Ein- und Auszahlungen sagen nichts ĂĽber den Erfolg - Aldibroker, 15.09.2002, 11:45
Re: Kapitalismus bei stagnierender Bevölkerung
-->>Zinssystem & Kapitalismus funktionieren bei wachsender Bevölkerung lange Zeit
>vorzĂĽglich - nicht jedoch bei schrumpfender.
>Denk mal darĂĽber nach.
>
>G.
Ja, das stimmt grundsätzlich. Denn bei stagnierender und erst Recht schrumpfender Bevölkerung erleben wir zweierlei:
1. Zusätzliches immobiles Eigentum entsteht nicht (oder nur noch marginal), somit entfällt das wichtigste Besicherungsinstrument für zusätzliche Kredite. Außerdem fallen die Preise / Kurse der Besicherungsgüter.
2. Es fehlen zusätzliche Kreditnehmer als natürliche Personen und wenig später vermutlich auch als juristische Personen.
Wir hatten das - traditionell datiert - um 1350 mit der sog."GroĂźen Pest". Was das genau gewesen ist, scheint bis heute unklar.
Eigentlich spricht vieles aus den Quellen für eine Bevölkerungsminderung (80 auf 60 Mio in Europa werden geschätzt), in einigen Gemeinden (lt. Kirchenbüchern) Rückgang um 45 Prozent. Andererseits kann sich der Schwarze Tod nicht so schnell ausgebreitet haben, wie vielfach berichtet (Marschgeschwindigkeit der Ratten bzw. Inifizierter). Rätselhafterweise blieben auch zentrale Orte wie Nürnberg, Mailand, Lüttich, Brügge, Gent usw. verschont.
Irgendetwas"Katastrophisches" ist andererseits kaum auszuschlieĂźen. DarĂĽber debattieren viele Foren und Kreise.
Andererseits zeigen die Abelschen Preiskurven ein starke Deflation nach ca. 1350, es konnte immer mehr Getreide fĂĽr immer weniger Silber gekauft werden. 50 g Silber um 1350 gegen 100 Kilo Getreide. Um 1500 25 g Silber = 100 Kilo Getreide.
Was mir in den Quellen fehlt, sind Gedanken, die sich jemand gemacht hätte, um Nominalforderungen irgendwie"umzustellen", z.B."Renten".
Andererseits heiĂźt es bei Fleetwood Chronicon Preciosum (erstes Buch ĂĽber Preise ntwicklungen, 1707) 1348 sei ein Pferd (normal 40 sh. wert) fĂĽr 6 sh. 8 d. verkauft wordern. 1349 kam Weizen auf 2 sh., 1359 aber auf 1 Pfd. / 6 / 8., also schier unglaubliche Preissteigerung - ca. 13fach!
Zunächst scheint wohl alles"noch" da zu sein, und die Nachfrager sitzen im Sattel, dann aber fehlen die Produzenten und nichts mehr gibt's.
Kurzum: Die Kapazitäten werden noch Output liefern, der geht zu sinkenden Preisen ab, danach schubweise sich verstärkende Stagnationen. In etwa.
GruĂź!

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