- Moderner Etatismus - Lösungsansatz für das drohende Debakel? - manolo, 19.09.2002, 12:44
- Re: hört sich irgendwie nach Franz Schönhuber an - Baldur der Ketzer, 19.09.2002, 13:00
- Re: hört sich irgendwie nach Franz Schönhuber an - Saint-Just, 19.09.2002, 13:47
- Re: hört sich irgendwie nach Franz Schönhuber an - Ecki1, 19.09.2002, 16:36
- Re: hört sich irgendwie nach Franz Schönhuber an - Saint-Just, 19.09.2002, 16:56
- Re: hört sich irgendwie nach Franz Schönhuber an-Artikel ist von - manolo, 19.09.2002, 18:12
- Re: hört sich irgendwie nach Franz Schönhuber an - Ecki1, 20.09.2002, 16:10
- Infrastruktur als Staatsaufgabe?! - Saint-Just, 21.09.2002, 15:58
- Re: hört sich irgendwie nach Franz Schönhuber an - Saint-Just, 19.09.2002, 16:56
- Re: hört sich irgendwie nach Franz Schönhuber an - Ecki1, 19.09.2002, 16:36
- Re: hört sich irgendwie nach Franz Schönhuber an - Saint-Just, 19.09.2002, 13:47
- EXAKT! (owT) - Saint-Just, 19.09.2002, 13:02
- Re: Gerade von Stoiber erwarte ich in dieser Hinsicht nichts. - Theo Stuss, 19.09.2002, 13:06
- Re: Moderner Etatismus - Lösungsansatz für das drohende Debakel? - Diogenes, 19.09.2002, 13:12
- Re: hört sich irgendwie nach Franz Schönhuber an - Baldur der Ketzer, 19.09.2002, 13:00
Infrastruktur als Staatsaufgabe?!
-->Hallo Ecki,
>schön von Dir zu hören. Scherzhaft könnte man jetzt antworten: Na und - also Amigo werden. ;-)
>Sind wir doch schon alle, indem wir die gefallenen Aktien- und Obligationen-Lieblinge an der Börse aufsammeln und von den staatlichen Rettungsaktionen mitprofitieren.
Stichwort gefallene Lieblinge. Was meinst Du? Wird es Insolvenzen im Dax geben?
>Was ich aber ernsthaft meine:
>Staatliche Aktivität ist nicht grundsätzlich zu verdammen. Gegenwärtig vernachlässigt der Staat seine vornehmsten Aufgaben (z.B. Schaffen und Erhalten von Infrastruktur), mischt sich jedoch in vieles ein, was ihn nichts angeht.
>
>Bei der unteilbaren Infrastruktur gebe ich Dir unumschränkt Recht. Hier ist ein Monopol unvermeidlich. Sie ist rein politischer Natur und ihre Finanzierung muss durch den Volkssouverän in Wahlen und zukünftig verstärkt auch in Abstimmungen legitimiert sein. Die unteilbare Infrastruktur besteht zumindest aus der Landesverteidigung, dem Schutz und der ständigen Revision der Rechtsordnung und Gesetzgebung und der Wahrnehmung aussenpolitischer Interessen.
>Die teilbare Infrastruktur kann einem marktwirtschaftlichen Wettbewerb unterstellt werden, um Kundenzufriedenheit, Bedarfsorientierung, Kostenbewusstsein und Effizienz sicherzustellen, was häufig besser funktioniert als bei der Verwaltung durch Beamte auf Lebenszeit.
Ich denke man sollte bei der Infrastruktur insbesondere auch in bestehende und zu schaffende unterteilen. Teilbare bestehende Infrastruktur kann auch m.E. in einem ausgewogenen Masse (Ausmass diskussionswürdig) privatisiert werden. Das Schaffen von neuer Infrastruktur halte ich aber primär für Staatsaufgabe. Wie würden unser sozioökonomisches System und unsere Lebensumstände aussehen, wenn nicht der Staat z.B. Kanäle, Bahn, Fluginfrastruktur, Strassen, Telefonie sowie diverse Bildungseinrichtungen geschaffen hätte (private Ansätze waren rudimentär)? Ist die Infrastruktur ausgebaut, kann der Staat sie gegebenenfalls privatisieren (z.B. überteuert an die Börse bringen ;-)) und neue Projekte finanzieren. Bestimmte Projekte sind einfach zu gross bzw. risikoreich, als dass Unternehmen(-sallianzen) sie realisieren würden. Heute scheint dies z.B. für das Transportsystem Transrapid (oder Magnetschwebebahn generell) zu gelten.
Lass mich eines noch anfügen: Liberale bzw. libertäre Standpunkte (welche wohl auch hier im Forum dominieren) sind mir zwar symphatisch, leider vermisse ich dabei jedoch regelmässig (auch ausserhalb elektronischer Kommunikation) die entwicklungsökonomische Perspektive.
Gruss!

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