- Wilhelm Gerloff:Entstehung des Geldes - Boyplunger, 20.09.2002, 13:38
- Re: Wilhelm Gerloff:Entstehung des Geldes - Galiani, 20.09.2002, 22:45
- Re: Wilhelm Gerloff:Entstehung des Geldes - Tassie Devil, 21.09.2002, 20:02
- Re: Wilhelm Gerloff:Entstehung des Geldes - Galiani, 21.09.2002, 22:07
- Re: Wilhelm Gerloff:Entstehung des Geldes - Tassie Devil, 22.09.2002, 03:50
- Über alles läßt sich streiten; und, wenn nicht, ist es langweilig! Gruß (owT) - Galiani, 22.09.2002, 11:29
- Re: Über alles läßt sich streiten; und, wenn nicht, ist es langweilig! (mkT) - Tassie Devil, 22.09.2002, 15:32
- Über alles läßt sich streiten; und, wenn nicht, ist es langweilig! Gruß (owT) - Galiani, 22.09.2002, 11:29
- Re: Wilhelm Gerloff:Entstehung des Geldes - Tassie Devil, 22.09.2002, 03:50
- Re: Wilhelm Gerloff:Entstehung des Geldes - Galiani, 21.09.2002, 22:07
- Re: Wilhelm Gerloff:Entstehung des Geldes - Boyplunger, 22.09.2002, 13:23
- Re: Wilhelm Gerloff:Entstehung des Geldes - Tassie Devil, 22.09.2002, 15:04
- Re: Wilhelm Gerloff:Entstehung des Geldes - Tassie Devil, 21.09.2002, 20:02
- Re: Wilhelm Gerloff:Entstehung des Geldes - Galiani, 20.09.2002, 22:45
Re: Wilhelm Gerloff:Entstehung des Geldes
-->Ich weiß ja nicht welchen Gerloff du gelesen hast, in meinem jedenfalls wird die These: “Geld entstanden zur Tauscherleichterung“ strikt abgelehnt.
Auf Seite 158 ist zu lesen:
„Es heißt der Gelderscheinung Gewalt antun, wenn man glaubt, das Wesen des Geldes erschöpfe sich in seinem Dienst als allgemeines Tauschmittel. Die ersten Verkehrsvorgänge, an welchen sich das Geld entwickelt, sind, wie ich glaube gezeigt zu haben, nicht als Tausch zu bezeichnen.
Das älteste Geld ist Hortgut; aber nicht jedes Hortgut ist Geld, sondern nur jenes, das Verkehrsdienste leistet oder leisten kann. Das Wort Verkehr besagt, dass es sich dabei um eine gewisse Regelmäßigkeit oder um eine Wiederholung handelt; denn ein einmaliger Vorgang bedeutet keinen Verkehr. Leisten-können aber besagt, dass nach herrschender Gepflogenheit ein bestimmtes Hortgut für gewisse Verkehrsakte verwendet werden kann. Es sind die oft genannten: Bußeleistungen, Frauenkauf, Tribute...Das ursprüngliche Geld ist also allgemeines Hortungsmittel, Wertträger und Zahlungsmittel. Hingegen ist, was die Entstehung des Geldes anbetrifft, die Vorstellung irrig, dass das Geld als Zwischengut angenommen wurde. Das Gegenteil ist für die Anfänge des Geldwesens festzustellen: Das Geldgut wird genommen um möglichst nicht (!) weitergegeben zu werden.“
Und auf Seite 170f:
„Der Güterverkehr in der Urgesellschaft vollzieht sich entweder nach dem Grundsatz der „Hingabe“ oder der „Hergabe“. Die Hingabe bedeutet freiwillige Leistung im Sinne gegenseitiger Hilfe und Fürsorge füreinander. Sie gründet sich auf das natürliche Gefühl der Verbundenheit in der Blutsgemeinschaft und dem kleinen sozialen Verband. Die Hergabe bedeutet erzwungene Leistung, gegründet auf Herrschaft und Unterwerfung. Die Hingabeleistungen kann man als „Dargaben“ bezeichnen; die Hergabeleistungen sind „Abgaben“ In der geschichteten Gesellschaft wird die Hingabe oder die Dargabe zur Abgabe. Die Dargabe geht der Abgabe also zeitlich voraus....Die ursprünglichen Dargaben sind kein Geld. Das widerspräche ihrem Zweck der unmittelbaren Fürsorge, wie sie die Nachbar-und Gemeinschaftshilfe verlangt und bieten will. Die geschilderte regelmäßige oder auch nur gelegentliche Beutehingabe zum Zweck der Verteilung, das ist die ursprüngliche Dargabe. Erst wenn die Dargabe zur Abgabe wird oder an ihre Stelle tritt, vermag aus der Reihe der Güter, die Gegenstand solcher Leistungen sind, das eine oder das andere den Charakter des Geldes zu gewinnen.“
Gruß

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