- Meldungen am Morgen - ---- ELLI ----, 26.09.2002, 11:05
Meldungen am Morgen
--> ~ Bei den Stimmungsindikatoren in der Eurozone gab es positive Nachrichten. So stieg das italienische
Geschäftsklima im September überraschend kräftig von einem aufwärtsrevidierten Niveau von
94,0 auf 96,1. Dies war die erste Stimmungsaufhellung seit letztem Mai.
~ Das Ifo-Geschäftsklima in Deutschland fiel zum vierten Mal in Folge und erreichte
im September einen Stand von 88,2, nach 88,8 im Vormonat. Das Tempo des Rückgangs
hat sich im September allerdings merklich verlangsamt, nachdem die Befragten die gegenwärtige Situation
im September etwas besser einschätzten als im Vormonat (77,5 nach 77,3); die Beurteilung der künftigen
Geschäftsaussichten hat sich aber weiter verschlechtert (99,3 nach 100,7).
~ Laut dem gestern veröffentlichten Bericht der Europäischen Union haben die globalen Wachstumsrisiken
zugenommen; Gefahr für die Weltwirtschaft drohe insbesondere von einem weiteren Anstieg der Ã-lpreise.
Das Wachstum in der Eurozone wird in diesem Jahr voraussichtlich bei unter 1% liegen, eine konjunkturelle Beschleunigung wird erst für 2003 erwartet. Die EU betonte in diesem Zusammenhang
erneut, dass die Budgetziele nicht unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung erreicht werden
können. Gleichzeitig wurden Deutschland, Frankreich, Italien und Portugal zu verstärkten Konsolidierungsanstrengungen
aufgefordert.
~ EU-Währungskommissar Pedro Solbes hat bekräftigt, dass die von der Kommission
geplante Verschiebung des Ziels ausgeglichener Haushalte für die Mitgliedsstaaten
von 2004 auf 2006 keine Aufweichung des Stabilitätspakts bedeutet. Das Ziel ausgeglichener
Haushalte bis 2004 habe auf Wachstumserwartungen beruht, die zurzeit
unrealistisch seien.
~ Demgegenüber befürchtet der niederländische Finanzminister Hoogervorst, die Verschiebung
der Haushaltsziele könne das Vertrauen in den Euro untergraben.
~ Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht in seinem halbjährlichen Weltwirtschaftsausblick davon
aus, dass sich die Weltwirtschaft in diesem Jahr nur schleppend erholt (IWF Prognose: 2,8%) und auch im
nächsten Jahr kaum an Fahrt gewinnen (IWF Prognose: 3,7%). Dabei bleibe der Aufholprozess in der Euro-Zone
- und insbesondere Deutschland - hinter dem Wachstum in den USA und Asien zurück. Die Europäi-sche
Zentralbank (EZB) sollte ihren Spielraum für eine wachstumsfördernde Leitzinssenkung nutzen, mahnt
der IWF.
~ Schwedens Premierminister Göran Persson hat die Verhandlungen mit den Grünen über eine Zusammenarbeit
im neuen Riksdag abgebrochen. Die Gründe für das Scheitern waren unterschiedliche Auffassungen
über den Zeitpunkt eines EWU-Referendums (Sozialdemokraten: 2003; Grüne: 2006) sowie die
Weigerung Perssons, den Grünen Ministerposten zu verleihen. Die Grünen diskutieren jetzt über eine Zusammenarbeit
mit der Mitte-Rechts-Opposition.
~ Die slowakische Zentralbank versuchte am Mittwoch, den raschen Anstieg der Krone verbal zu stoppen.
Aufgrund des Wahlsiegs der reformorientierten Parteien ist die Krone seit dem Wochenende um über 3%
in die Höhe geschnellt. Zentralbankgouverneur Marian Jusko hält den Wechselkursanstieg für übertrieben
und angesichts des hohen Außenhandelsdefizits für nicht gerechtfertigt.
Die polnische Notenbank (NBP) hat gestern überraschend die Leitzinsen um 50 Bp. gesenkt, zum sechsten
Mal in diesem Jahr. Damit beträgt jetzt der 28-tägige Refinanzierungssatz 7,5%. Die Verbraucherpreise waren im August um 1,2% gg. Vj. gefallen.
~ Fed-Chef Alan Greenspan ist gestern Sorgen entgegengetreten, dass ein Ã-lpreisanstieg — etwa infolge
militärischer Auseinandersetzungen im Irak — die USA zurück in die Rezession abgleiten ließe. Seiner Aussage
nach ist die US-Wirtschaft aufgrund der gesunkenen Ã-lintensität der Produktion widerstandsfähiger
einem Ã-lpreisanstieg gegenüber geworden als noch vor 12 Jahren.
~ Die Erholung der US-Wirtschaft hat sich mit typischen Tempo fortgesetzt, so die
Meinung von Glenn Hubbard, Chef der Wirtschaftsberater von Präsident Bush. Im
dritten Quartal werde ein Wachstum von mehr als drei Prozent erwartet. Zwar sei
das Vertrauen der Konsumenten leicht gesunken, dennoch bleibe es recht hoch und
das Einkommenswachstum bleibe stark.
~ Nach Angaben eines Sprechers erwägt die japanische Regierung, öffentliche Fonds
bei den Banken anzulegen, um die Beseitigung notleidender Kredite zu beschleunigen.

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