- Wendehals und Kontraindikator Bernecker begibt heute folgende These - uluwatu, 27.09.2002, 14:15
- mvt - uluwatu, 27.09.2002, 14:20
- Re: eine frage - Der_Nachtportier_von_Fort-Knox, 27.09.2002, 15:44
- Re: eine frage - --- ELLI ---, 27.09.2002, 16:08
- Re: eine frage - Der_Nachtportier_von_Fort-Knox, 27.09.2002, 16:12
- Re: eine frage - --- ELLI ---, 27.09.2002, 16:14
- diesen Wortwechsel erfolgte, während ich (jüngerer Beitrag) meckerte - foreveryoung, 27.09.2002, 16:29
- Re: diesen Wortwechsel erfolgte, während ich (jüngerer Beitrag) meckerte - MC Muffin, 27.09.2002, 22:50
- diesen Wortwechsel erfolgte, während ich (jüngerer Beitrag) meckerte - foreveryoung, 27.09.2002, 16:29
- Re: eine frage - --- ELLI ---, 27.09.2002, 16:14
- Re: eine frage - Der_Nachtportier_von_Fort-Knox, 27.09.2002, 16:12
- Re: eine frage: warum kümmerst Du Dich andauernd um ungelegte Eier?? - foreveryoung, 27.09.2002, 16:21
- Re: eine frage: warum kümmerst Du Dich andauernd um ungelegte Eier?? - Der_Nachtportier_von_Fort-Knox, 27.09.2002, 16:52
- Re: eine frage: warum kümmerst Du Dich andauernd um ungelegte Eier?? - foreveryoung, 27.09.2002, 17:13
- Re: eine frage: warum kümmerst Du Dich andauernd um ungelegte Eier?? - Der_Nachtportier_von_Fort-Knox, 27.09.2002, 16:52
- Eine klare Antwort: Er ist meiner Meinung nach ein Verbrecher! - LenzHannover, 29.09.2002, 02:43
- Re: eine frage - --- ELLI ---, 27.09.2002, 16:08
mvt
-->> Hans Bernecker: Oktober-Rally?
Mails/Nachrichten vom 27.09.2002, Bernecker & Cie.
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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
es sieht nach einem brauchbaren Ansatz für eine Oktober-Rally aus. Dafür gibt es drei Gründe: 1. Die Markttechnik in den drei amerikanischen Indizes hat sich gestern auf der Grundlage vom Mittwoch weiter verbessert. Ich hatte es bereits kommentiert. Zweitens: Die großen und wichtigen Technologie-Aktien sind nicht durchgefallen, aber haben gestern wiederum nicht ausreichend fester geschlossen. Das ist die Achilles-Ferse, wie beschrieben. Drittens: Wenn der September so zu Ende geht, ist der Oktober meistens für 2 - 3 Wochen mit einer freundlichen Tendenz einzuschätzen. Das ist eine reine Erfahrung.
Sollte sich dieses Muster bestätigen, würde sich aus einer deutlich freundlichen Tendenz im Oktober eine erneute Schwäche Anfang November ableiten lassen, und erst nach dieser Korrektur wäre der Ansatz für eine Jahres-End-Rally wirklich gegeben.
Das klingt reichlich kompliziert, ist aber das Grundmuster für fast alle „Herbst-Börsen“ der letzten Jahrzehnte gewesen. Also stellt sich die Frage:
Kurzfristig mitspielen, oder auf 3 bis 6 % Indexgewinn verzichten und erst im November wirklich das nicht reichlich zur Verfügung stehende Geld zu investieren? Das ist eine Temperamentsfrage. An einem Beispiel:
Eine Aktie wie Allianz, die auf 90 E. runtergedrückt worden ist, kann jetzt jederzeit bis 135/140 E. anziehen. Das sind fast 50 %. Gleichgültig, ob Merrill Lynch gestern diese Aktie zum Verkauf gestellt hat, was für die Qualität dieses Hauses und seiner Analysen ohnehin nicht untypisch ist. Gleiches gilt für Münch. Rück. Dieses genannte Potential ist jetzt jederzeit möglich und gilt als Beispiel für viele andere. Wer will, spielt mit. Der Grund:
Zum 30.09. sind die Verkäufe der Fonds und Versicherungen offensichtlich ausgelaufen. Das ergab sich gestern nachmittag aus einer ganzen Reihe von Gesprächen, die ich führen konnte. Natürlich halten sich viele bedeckt, aber ich liege damit wohl nicht ganz falsch.
Das Beispiel von Allianz läßt sich auf eine ganze Latte von Werten übertragen.
In der heutigen AB habe ich die wichtigsten Worst Case-Kurse für die größten DAX-Aktien genannt. Sie bleiben gültig. Und zwar für den Fall, den niemand von uns wirklich einstufen kann: Wie geht die nächste Runde zwischen Bush, UNO und Hussein weiter? Ich meine, daß wir dies in den nächsten 3 - 4 Wochen erleben werden. Dann wird sich zeigen, ob das Irak-Risiko eingepreist ist oder nicht.
Die Konjunktur-Zweifel teile ich dagegen nur sehr wenig oder gar nicht. Die gestrigen Zahlen in den USA bestätigen es. Im übrigen: Das sog. Double Dip-Risiko ist kein Risiko, sondern entspricht den amerikanischen Konjunkturverläufen der letzten 30 Jahre zu etwa 70 %. Das läßt sich statistisch leicht beweisen, und vielleicht werde ich Ihnen diese Tabelle in der nächsten AB zeigen. Wer sich ernsthaft mit Konjunkturzyklen beschäftigt, kennt auch die Gründe. Die gegenwärtig verbreitete Hektik ist darin deutlich überzogen. Folge:
Für das laufende Quartal sinken die Gewinnschätzungen für die amerikanischen Industrie-Unternehmen auf ein Plus von 21,3 % für die Jahresrate und auf 9,6 % für das Quartal. Das ist eine immer noch beträchtliche Gewinndynamik, die im Gegensatz zu den Zahlen steht, die Sie als Gewinnwarnungen von der Hochtechnologie hören. Halten Sie bitte fest: Der Anteil der Hochtechnologie am amerikanischen BIP beträgt nicht mehr als 8 %. Also: Amerika ist nicht Hochtechnologie, wie manche glauben.
Für dieses Wochenende empfehle ich Ihnen folgende Betrachtung in Ruhe, bevor ich Ihnen in der nächsten AB eine wirklich hochbrisante und historisch belegbare Überlegung offeriere, die Sie in den nächsten 4 - 6 Wochen ebenso dringend wie nachhaltig umsetzen müssen. Dazu ergänzend: Jede Hausse hat nach jeder Baisse stets im Oktober/November begonnen. Überspitzt formuliert: Wenn nicht jetzt, dann weitere 12 Monate nicht. Warum das so ist, erläutere ich Ihnen ebenfalls.
Ich weiß auch und entnehme dies den vielen Emails, die ich erhalte: Frustration und Gier sind zwei Dinge, die schlecht zueinander passen, die zur Zeit aber das Denken vieler Börsianer dominieren. Ich halte die kommenden Wochen für ganz entscheidend, wie Sie mit größter Objektivität und ohne „Leidenschaft“ die Wende in den Märkten jetzt auszuloten versuchen. Angesichts der Volatilität ist das enorm schwierig. Aber ich bleibe dabei:
Lassen Sie sich nicht von Kursbewegungen um 2 oder 3 E. dazu verleiten, zu früh zu handeln. Bewilligen Sie eher einen höheren Kaufkurs, um anschließend mit kleinem Risiko das größere Potential auszuschöpfen. Haben Sie keine Angst, zu spät zu kommen. Das anschließende Potential ist ausreichend genug. Sogar in besten Qualitäts-Aktien und keineswegs in den beliebten Spielpapieren. Deshalb verzichte ich heute auf jede einzelne Erwähnung einer Aktie. Die Details lesen Sie in der AB.
Am Montag ist der 30.09., und bis dahin sind alle Verkäufe abgerechnet. Dann sehen wir weiter. Diese Verkäufe waren in vielen Fällen die letzte Phase in der Baisse, die am 10. März 2000 begann und bis jetzt 66 % Verlust im DAX gab. Dann denken Sie aber auch an die Erfahrung eines der berühmtesten amerikanischen Verleger, der einmal gesagt hat: „Wenn Sie niemals ganz unten waren - wie wollen Sie wissen, was oben ist“? Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
Herzlichst Ihr
Hans A. Bernecker

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