- Artikel bzgl. Geld und Gold! - Der_Nachtportier_von_Fort-Knox, 27.09.2002, 14:44
- Re: Artikel bzgl. Geld und Gold! - Diogenes, 27.09.2002, 16:51
- Re: Artikel bzgl. Geld und Gold! Wie oft noch immer dasselbe Herr Knox? - kizkalesi, 28.09.2002, 10:39
- Re: Artikel bzgl. Geld und Gold! - Diogenes, 27.09.2002, 16:51
Re: Artikel bzgl. Geld und Gold!
-->>Die Nachteile eines Goldstandards
Hatten wir zwar schon, aber nochmal in Kürze.
>"The fundamental defect of a commodity standard, from the point of view of the society as a whole, is that it requires the use of real resources to add to the stock of money." Milton Friedman
Eben weil man Ressourcen braucht, ist Gold als Geld so gut. Derart ist die Geldspäre an die Warenspäre gekoppelt. Man kann es nicht einfach aus dem Blauen heraus fabrizieren.
Nebenbei: Wer Schulden nicht von Geld unterscheiden kann bzw. meint, Schulden seien das selbe wie Geld, der sollte zuerst die Basics lernen, bevor er kritisiert.
>Man schätzt, daß ungefähr 4% des jährlichen BIPs für die Gewinnung des monetären Goldes notwendig wären.
Und was sind die Kosten des Papiergeldes in Form von Fehlinvestitionen, faulene Krediten, amoklaufenden Finanzsystemen...?
>Schon Adam Smith hatte davor gewarnt, Land, Kapital und Arbeitskraft zu verschwenden, um etwas herzustellen, das in der Form von Papiergeld nahezu kostenlos zur Verfügung steht.
Wo hat er das, bitte zitieren.
>John Maynard Keynes nannte den Goldstandard ein"barbarous relic".
Keynes, das ist der, der glaubt, Schulden könnten geld ersetzen. Etwas besser als Friedmann, aber trotzdem daneben.
>Paul Samuelson hat völlig recht, wenn er bemerkt:"How absurd to waste resources digging gold out of the bowels of the earth, only to inter it back again in the vaults of Fort Knox."
Der Unterschied zwischen Gold im Boden und Gold im Tresor ist der Informationsgehalt und die Verfügbarkeit.
>Ein Goldstandard würde auch nicht für eine stabile Geldversorgung bürgen, wie es seine Anhänger behaupten. Jeder größere Goldfund hätte eine inflationäre Wirkung.
Finden ist zu wenig, man muß auch fördern. Jetzt wurde 4 mal die Verschwendung beklagt und nun wird darauf vergessen?
>Wahrscheinlicher wäre es jedoch, daß die reale Goldproduktion nicht mit dem steigenden Geldmengenbedarf einer wachsenden Volkswirtschaft Schritt halten kann. Eine Deflation wäre dann die Folge.
Die Geldmenge ist für eine Wirtschaft vollkommen unerheblich. Was die Defla betrifft, so würde es sich um eine Defla aufgrund von Qualitäts/Produktivitätsverbesserung handeln. (vgl. Telefon, Autos, Fax, Computer, Handy,..) Diese ist nicht destabilisierend, im Gegensatz zu einer schweren Kreditdefla sprich: dem Kreditcrunch.
Unterscheiden tut not.
>Auch die Hoffnung, daß ein Goldstandard den staatlich Einluß zurückdrängt, ist nicht begründet.
Wieso?
>Wie die Geschichte zeigt, ist ein reiner Goldstandard nicht zu finanzieren, weshalb in der Praxis immer Mischformen vorkommen, die eine umfangreiche Einmischung des Staates zulassen.
Quark. Bei einem GS ist nichts zu finanzieren.
>Ein Goldstandard würde überdies jene wenigen Staaten privilegieren, die über bedeutende Goldvorkommen verfügen.
Die einen produzieren Gold, die anderen Computer, der nächste Microwellen,... Wo ist das Problem?
>Es ist zu vermuten, daß die Regierungen jener Staaten der Versuchung nicht widerstehen könnten, ihr natürliches Oligopol zu mißbrauchen. Zur OPEC käme eine OGEC.
Viel Spaß, versuch das mal, geht garantiert in die Hose."Die Wirtschaft ist nicht abhängig von der Menge an Gold, 1000 tonnen tun den gleichen dienst wie 10000. Zurückhalte würde höchstens den Lebensstandard der betreffenden Staaten drücken.
>Regierungsversagen in der Geldpolitik
>"...at least a third of the price rise during and just after World War I is attributable to the establishment of the Federal Reserve System and would not have occurred if the earlier banking system had been retained;...
Tja, Kreditexpansion, Kreditüberexpansion.
>the severity of each of the major contractions - 1920-21, 1929-33, and 1937-38 - is directly attributable to acts of commission and omission by the Reserve authorities and would not have occurred under earlier monetary and banking arrangements." Milton Friedman
Im Klartext: die ZB taugt nicht und deswegen betrauen wir sie mit dem Management des Geldes.
>Die von Politikern beherrschten Zentralbanken haben im Verlauf ihrer Geschichte weitaus häufiger durch von ihnen hervorgerufene Inflationen und Deflationen die Wirtschaft in Krisen gestürzt und dadurch die Bürger verarmt, als stabiles Geld herauszugeben.
Eben, deswegen Gold.
>Ein prominentes Beispiel dafür ist die Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre, die maßgeblich durch eine falsche Geldpolitik vertieft und verlängert wurde.
Die geldpolitik hat die Krise vorallem verursacht. Hinterher wurde weiter gepfuscht, was die Krise Verlängert hat, sie Japan heute.
>"From the cyclical peak in August 1929 to the cyclical trough in March 1933, the stock of money fell by over a third." Milton Friedman und Anna Schwartz
Geld oder Kredit? es war ein Kreditcrunch, kein Geldcrunch. Schlägt den Sack und meint den Esel.
>Der kleine Wirtschaftsabschwung von Ende 1929 hätte sich niemals zu einer Weltwirtschaftskrise ausgeweitet, wenn die Zentralbanken nicht so katastrophale Fehler in ihrer Geldpolitik begangen hätten.
Diese"Fehler versucht heute Greenspan zu krorrigieren, indem er weiter kreditexpandiert. Aber das hat bestenfalls aufschiebende Wirkung, es wird dafür umso ärger kommen.
>Dies alles geschah bei Geltung eines Goldstandards. Sowohl in den USA als auch in Großbritannien waren bis 1932 die ausgegebenen Geldscheine durch Gold gedeckt.
Eben waren sie nicht alle gedeckt, weil fractinales Banking. Sonst hätte es keine Kreditkontraktion und Bankenpleiten gegeben.
>Ein Goldstandard ist also kein Schutz vor Wirtschaftskrisen.
Er kann sie sehr vermindern, vorausgesetzt, man zieht es richtig auf und pfuscht nicht daran herum.
>Es ist sogar zu vermuten, daß der Goldstandard selbst zu einer Verschärfung der Krise beigetragen hat. Um ihre Goldreserven zu schützen erhöhten die Zentralbanken die Kreditzinsen, wodurch Investitionen und Konsum erschwert wurden.
Falsch. Gerade dadurch wurde die Marktbereinigung beschleunigt und der Boden für den Aufschwung nen bereitet. Alles andere wäre auf eine Verlängerung der Misere hinausgelaufen.
>"Far from being synonymous with stability, the gold standard itself was the principal threat to financial stability and economic prosperity between the wars." Barry Eichengreen
Der sogenannte GS zwischen den Kriegen war ein Sauhaufen: golddevisenstandard, Goldbarrenstandard, ZBsystem, Reparationen,...
>Die Sozialisten behaupten, daß der Kapitalismus unweigerlich zu periodischen Krisen führe und machen dafür das private Unternehmertum verantwortlich, dem sie"Marktversagen" vorwerfen.
Im Gegenteil, die Krisen halten die Wirtschaft gesund und leistungsfähig: faule Kredite ausbuchen, Fehlinvestitionen abschreiben.
Den rest spare ich mir.
Gruß
Diognes

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